So viel Hass im Reitsport?

9 Antworten

Hass?

Reiter sind nichts anderes als der Spiegel der Gesellschaft.

Neid und Missgunst auf der anderen, die da oben. Ebenso die Angst vor dem Weg in die Belanglosigkeit.

Verschlimmern wirkt hier auch noch das viele IHR DING, aber nur noch IHR Ding machen wollen. Sehr oft fehlt einfach eine gemeinsame Basis. Nur das Pferd reicht da für Verständnis nicht mehr aus.

Sallyvita hat es schon gut umschrieben, den Reiter gibt es nicht.

Von super reich bis bettelarm, von hochqualitativ, bis zum absoluten Dilettantismus findet sich alles. Dieses zusätzlich, auch noch in so unterschiedlichen Reitweisen.

Vom Nutztier, Sportgerät, Anlagevermögen über Freund, Kumpel bis hin zum Kinderersatz ist das emotionale Bild zum Pferd.

Auch findet man oft einen Generationenkonflikt, die eher gesetzten Reiter mit ohne Fleiß keinen Preis, immer ruhig mit den jungen Pferden, reiten muss man können auf der einen Seite. Auf der anderen Seite eher das junge Volk, es muss funktionieren, es soll Spaß machen. Schnell Spaß machen. So erklärt sich auch oft die Unterschiedliche Meinung zum Umgang mit gewissen Themen. Steigen in der Bodenarbeit ist so eines. Für sehr viele Reiter ein Unding dieses einem Tier anzutrainieren, für manche eine riesen Spaß.

Besser wissen? Ja und Nein. Viele, hier haben ihre eigene Sicht auf die Dinge. Dieses ist auch total normal. Interessant ist aber auch die Verteidigungshaltung vieler besonders junger Fragensteller. Bekommt man eine Antwort die einem nicht passt, eigentlich brauche ist keine andere Meinung.

Na ja das man meint im Internet nicht belangt zu werden macht die Sache nicht besser.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung Pferdewirt, ganzheitlicher Pferdetherapeut
Sallyvita  05.09.2020, 20:20

👏👏👍

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Es gibt in jedem Hobby Leute, die es einfach ernster nehmen als andere und denken, alle müssten es so ernst wie sie selber nehmen. Ich denke nicht, dass das ein spezifisches Reitsportproblem ist.

meine meinung ist, dass man sich seine reiterfreunde am besten im realen leben sucht und von den portalen, sofern sie nicht professionell organisiert und moderiert sind, am besten die finger lässt.

es gibt eine meinung mehr als es reiter gibt. immer.

und unter mädchen zwischen 12 und 18 gibts häufig zickenkrieg.

in berufsreiterforen gibt es auch häufig hitzige diskussionen, die sich aber auf einem ganz anderen niveau bewegen.

ich habe mir seinerzeit mal eine äusserst interessante züchter- und reiterdiskussion durchgelesen, in der es um die richtverfahren auf deutschen dressurplätzen allgemein und um den hengst totilas im besonderen ging. da diskutierte der "normale reitlehrer" mit leitern von hengststationen, namhaften züchtern, eliteauktionsbereitern, leitern von zuchtverbänden und geschäftsführern von grossen händlern etc. die diskussion wurde zeitweise recht hitzig, war aber grundsätzlich frei von hate und persönlichen angriffen.

relativ regelmässig lese ich im traberforum.

aber ich vermeide penibel die sozialen medien und versuche, in fachforen und fachblogs neues zu erfahren.

was mir ein wenig fehlt sind halt dinge aus deiner altersgruppe, die ein wenig gegen ewige betriebsblindheit angehen. ist ein bisschen schwierig, wenn die interessen so weit auseinandergehen.

für mich selber ist reiten nicht mal sport. einfach weil ein pferd kein sportgerät ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
Sallyvita  05.09.2020, 20:18

Für mich ist Reiten sehr wohl Sport - aber mein Pferd ist kein Sportgerät, sondern mein Sportpartner.😬

Ansonsten bin ich ziemlich Deiner Meinung👏

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"Eigentlich müssten wir doch alle erst recht zusammen halten da uns doch alle die Liebe zu diesen wundervollen Tieren und zu diesem tollen Sportverbindet!"

Und ich denke genau da liegt das Problem. Jeder von uns liebt Pferde und wir alle wollen das Beste für das Tier. Nur gibt es eben viele unterschiedliche Meinungen was das Beste ist. Das fängt bei unterschiedlichen Meinungen wg der Haltung an, geht über Reitweise und andere Trainingsarten bis hin zu Kinkerlitzchen wie zum Beispiel welche Farben das Pferd am besten sieht und in welchen Farben deswegen die Springstangen gestrichen werden müssen (diesen unsinnigen Streit hab ich selbst miterlebt).

Ich denke beim Thema Pferd sind einfach viele Emotionen im Spiel, weil jeder meint er weiß wie das Pferd am besten gehalten, geritten, etc.. Werden muss.

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde

Ich für meinen Teil hasse nicht und es ist mir auch kein echter Hass bis jetzt entgegen geschlagen. Aber natürlich habe ich auch hier schon Forumsteilnehmer erlebt, die es mit der Höflichkeit nicht so ganz hatten. Aber das ist wohl eine Begleiterscheinung des Internets. Im Schutze der Anonymität fallen ja bei einigen Menschen Barrieren, die sie persönlich niemals überschreiten würden, stünden sie den tatsächlichen Menschen live gegenüber.

Der Reitsport an sich ist nicht voller Hass. Viel mehr hattest Du wohl eher das Pech an Menschen zu geraten, denen die notwendige Kinderstube fehlt. Das Netz ist ja leider voll von Leuten, die zu allem eine Meinung haben und diese auch vehement äußern und selbst vor wirklich miesem Benehmen dann nicht zurückschrecken. Doch an der Stelle gibt es in seriösen Foren Administratoren, die man hinzuziehen sollte. Darüber hinaus gibt es Block-Möglichkeiten und die persönliche Entscheidung, sich an der Stelle selber aus einem Milleu rauszunehmen, in dem man sich nicht wohl fühlt.

Aber nur weil wir alle Pferde lieben, sind wir dennoch keine große glückliche Familie. Es lieben sich auch nicht alle Fußballspieler. Hundehalter oder Dartspieler. So manches Mal ist die Liebe zu Pferden, die einzige Schnittmenge, die wir mit einem anderen Menschen aus Pferdekreisen haben. Alle anderen Ansichten und Überzeugungen driften dann komplett auseinander.

Betrachte doch einfach mal die Situation verschiedener Pferdehalter nüchtern: der eine hat sein Kaltblut im Offenstall als Selbstversorger, reitet alle paar Wochen mal eine gechillte Runde im Schritt durchs Gelände, nimmt niemals Unterricht, legt keinen Wert auf eine vernünftig sitzende Ausrüstung, weil er eh selten reitet und ist ein absoluter Gegner vom Turnierreitsport - egal welcher Sparte. Der nächste ist mit Leib und Seele Westernreiter, das Pferd steht in einem reinen Westernstall und startet fast jedes Wochenende auf Westernturnieren - allein bei diesen beiden Reitern prallen schon Welten aufeinander. Und ich könnte Dir noch endlos andere Pferdetypen aufzählen, die nichts miteinander gemein haben - die ambitionierten Dressureiter mit den unbelehrbaren "ich-brauche-keinen-Unterricht-ich-mach-es-irgendwie-Reitern", diejenigen, die sich für ihre Pferde krumm legen und sich alles vom Mund absparen und auf der anderen Seite die, die von Mama und Papa regelmäßig wenn das aktuelle Pferd nicht mehr funktioniert, ein neues teures Sportross hingestellt bekommen. Alles Reiter - aber auch alles Menschen, die trotzdem nicht die gleiche Pferdesprache sprechen. Und da sind eben auch immer genug Menschen dabei, die zwar Pferde lieben, aber nicht unbedingt immer einen Pferdeverstand haben, denen es an medizinischem und fachlichen Verständnis fehlt, die jedoch verbal mal mit mehr und sehr oft mit weniger Orthografiegeschick im Schutz des anonymen Netzes eskalieren.

Da kann man sich drüber aufregen - aber am Ende lohnt es nicht. Das Netz ist voller Trolle - wichtiger ist das tatsächliche Leben und reale Menschen und der Umgang mit ihnen. An Reitställen gibt es ja immer wieder Zickenkrieg, aber eben auch immer wieder Menschen, mit denen einen mehr verbindet als nur die Liebe zum Pferd. Auf die sollte man sich fokussieren und nicht auf Trolle und anonyme Pöbler. Lass das nicht so doll an Dich ran. Lohnt nicht.

Vollmond37  04.09.2020, 16:58

Schöne Antwort!

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