Sind zur Zeit des wilden Westens schon viele Deutsche nach Amerika ausgewandert?
Mir ist aufgefallen, dass in RDR 2 ein paar NPCs Deutsch sprechen, obwohl das Spiel in Amerika spielt (dort wo heute die USA sind).
Weil RDR 2 extrem realistisch ist, glaube ich kaum, dass das nur ein Fehler ist. Deshalb frage ich mich, ob damals schon viele Deutsche nach Amerika ausgewandert sind?
Falls ja, wie sind sie dort hin gekommen? Es gab noch nicht mal Autos, also vermutlich auch noch keine Flugzeuge. Es gab zwar bereits Schiffe, aber Reisen mit dem Schiff dauerten lange und waren unbequem. Es gab wenig Essen und viele Passagiere starben. Ich kann mir also kaum vorstellen, dass viele Deutsche freiwillig mit so einem Schiff in die USA kamen. Und soweit ich weiß, hatte Deutschland auch keine Kolonien.
5 Antworten
Also erstmal zu den Schiffen, natürlich sind die mit Schiffen nach Amerika gekommen, so wie die Engländer und Franzosen usw auch. Es gab schon paar Deutsche die nach Amerika ausgewandert sind, generell viele Europäer( Der Großteil kam aber glaube ich aus Großbritannien). Ich hab irgendwo (Galileo glaube) sogar mal eine Doku gesehen über Amis in Texas die noch deutsch gesprochen haben mit eigenem Dialekt.
Soweit ich weiß hatte Deutschland auch ein paar Kolonien in Afrika, z.B in Namibia.
Die Auswanderung nach Amerika ging ja schon los, als der König aus Preußen Soldaten an die Engländer verkaufte, die dort dann die Befreiungskriege mitmachten. Viele blieben gleich dort, andere Bürger folgten in Schüben, immer dann, wenn es in Europa am dreckigsten ging und das ist nicht von ungefähr während der Industrialisierung gewesen. Die schlimmste Tour war dann mit einem Segler um Feuerland rum, hoch bis Kalifornien wieder.
https://www.iwkoeln.de/fileadmin/publikationen/2016/280269/IW_PP_2016-7_Migration.pdf
Du solltest das aber vielleicht doch glauben.
Denn tatsächlich sind eine Menge Deutsche in die USA ausgewandert um gerade im Wilden Westen ihr Glück mit der Suche nach Gold und Edelsteinen zu machen. Daher gibt es auch einige Städte mit deutschen Namen in den USA. Auch die Religionsgemeinschaft der Amish ist Deutsch-Stämmig.
Und Du hast natürlich vollkommen Recht. Die Auswanderung war für jene, welche kaum Geld besaßen, eine Tortur. Zusammengepfercht in den Unterdecks der großen Ozeanriesen, bei kargen Mahlzeiten, nicht vorhandene Hygiene-Möglichkeiten, grasierenden Krankheiten, war sicherlich kein besonderes Vergnügen.
Und doch waren die Nachrichten, welche Auswanderer per Schiff oder Telegraph in die Heimat sandten, so berauschend, dass sich immer mehr Menschen auf in die Neue Welt gemacht haben.
Es gab viele Deutsche im Wilden Westen. Deshalb gibt es dort auch Städte die Berlin, Hamburg oder Stuttgart heißen.
Es gibt sogar Gegenden in Texas wo bis heute einige Leute Deutsch sprechen das sogenannte Texasdeutsch. Auch die Amisch stammen von Deutschen Auswanderern ab und sprechen teilweise bis heute einen alten deutschen Dialekt. Die haben nur die letzten paar hundert Jahre der Sprachentwicklung in Deutschland verpasst.
Schon im Unabhängigkeitskrieg haben deutsche Fürstentümer die Amerikaner mit Truppen unterstützt. Die Amerikaner haben dafür gut mit Gold und Diamanten bezahlt. Viele der Soldaten blieben dort.
Es gab zu Beginn so viele Deutsche in den Staaten, das Deutsch um ein Haar sogar Landessprache geworden wäre. So lautet zumindest eine Legende.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Sprache_in_den_Vereinigten_Staaten
Es gab damals schon etliche deutsche Auswanderer und die lebten teils in Städten mit deutschen Namen bzw. ehemals deutschen Namen wie Brunswick (Braunschweig).