Sind wir moderne Sklaven?
Eine Kollegin äußerte folgendes heute: „Ich verkaufe meinen Charakter für 13€ die Stunde. Die acht Stunden während der Arbeit schlucke ich vieles herunter und widerspreche nicht, was ich für gewöhnlich tun würde. Ich hasse diesen Kapitalismus“.
Sie hat mich zum Nachdenken über dieses Thema gebracht.
5 Antworten
Ziemlich unsinnige Aussage! Sklaven sind Besitz ohne jede Selbstbestimmung und rechtlos während Deine Kollegin, die sich als Opfer des Kapitalismus wähnt, jederzeit ihre Arbeit (die auch von unserem Sozialstaat quersubventioniert wird) hinschmeißen kann. Alternativ kann sie sich auch fortbilden um eine Arbeit mit mehr Spaß und Freud e(oder auch mehr Lohn) zu bekommen; nicht was einem Sklaven offen stünde.
Anscheinend verwechselt sie aber auch die Notwendigkeiten des Lebens mit der Gesellschaftsordnung (z.B. Kapitalismus). Jeder Organismus muss zum Überleben mehr Energie aufnehmen als er verbraucht und dafür sorgen, dass es ihm nicht zu warm, zu kalt oder zu unsozial (wg. Vermehrung) wird.
Ob man dies Energie/Mittel im Kapitalismus oder im Sozialismus erarbeiten muss ist egal; erstmal müssen sie durch Eigeninitiative erbracht werden. Eine der sogenannten großen Errungenschaften wie unser Sozialstaat macht es sogar möglich die Eigeninitiative und die Eigenverantwortung abzugeben und sich vom Staat aushalten zu lassen, dass funktioniert aber nur solange wie all die anderen "Organismen" für einen ausreichenden Energieüberschuß sorgen um den trägen Rest zu subventionieren (inklusive der arme Menschen, die aus validen Gründen nicht selber für sich sorgen können).
Bis jetzt ist der Kapitalismus (insbesondere in der Ausprägung "soziale Marktwirtschaft") das erfolgreichste System, dass dauerhaft ausrechend Überschüsse produziert um den Sozialstaat zu finanzieren.
Als kleines PS: "man" könnte ja auch seinen Hintern bewegen und etwas lernen, dass Freude macht. Meine Ausbildungen und die Arbeit haben mir immer Spaß, gemacht; dass das alles gut bezahlt wird macht es natürlich besser, aber ich hätte auch für weniger Geld gearbeitet wenn die persönliche Befriedigung besser gewesen wäre (z.B. Forschung vs. Industrie).
Sklave ist wahrscheinlich der falsche Begriff.
Ein Sklave wird ja oft wirklich gezwungen ( auch mit Gewalt).
Aber komplett abwägig ist die Aussage auch nicht.
So wirklich frei ist niemand.
Mir macht mein Job Spaß! Also fühle ich mich auch nicht als sklave
Das freut mich für dich! 💪😊 Was machst du denn beruflich?
Nein, sind wir nicht. Natürlich kann die Arbeit mühsam sein und man muss sich je nach dem so einiges gefallen lassen aber sie mit der Sklaverei zu vergleichen ist Quatsch. Ein tatsächlicher Sklave zu sein kann noch viel, viel mühsamer sein und extrem viel leidvoller; der Herr bestimmt über das Leben eines Sklaven und kann ihn jederzeit töten, wenn er will. Sklaven bekommen keinen Lohn und können rein gar nicht über ihr Leben bestimmen und ihre Arbeit ist viel härter wie fast jede Arbeit hier. Der Vergleich ist ganz einfach unsinnig.