Sind Verallgemeinerungen oft sinnvoll?
Natürlich gibt es Ausnahmen, aber sie widerlegen ja nicht die Regel.
Beispiele für Ausnahmen: 1,90 m Frauen, hochbegabte Menschen, 300 Kilo Menschen, atheistische Türken und Araber usw.
Es ist ja wesentlich gesünder, sich auf die Regel zu fokussieren und nicht alles kompliziert zu machen.
5 Antworten
Verallgemeinerungen sind oft sinnvoll, um das große Ganze zu sehen, solange man sie genau als solche sieht und sich vor Augen hält, dass es auch Ausnahmen von ihnen geben kann und diese Ausnahmen auch einen relativ großen Teil davon ausmachen können.
Analog dazu haben sich auch die meisten Stereotypen nicht einfach so entwickelt. Trotzdem sollte man natürlich immer hinterfragen, auf wie viele Personen einer Gruppe bestimmte Vorurteile nun tatsächlich zutreffen oder ob ein Vorurteil vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist, weil es nur noch auf sehr wenige zutrifft. Seltener kann es auch der Fall sein, dass Vorurteile nachweislich nie zutrafen und sich nur aufgrund von persönlichen Erfahrungen und unzureichender Verfügbarkeit von verlässlichen Daten vor dem Internet-Zeitalter etabliert haben.
Eigentlich ja, so funktioniert ja unser Gehirn.
Es speichert eine Situation, Person was auch immer ab und wenn das nächste mal das selbe eintritt dann wird die Karteikarte aus der Schublade geholt und eingesetzt.
Spart Zeit und Rechenleistung = Energie
Das heist in unserer komplexen Gesellschaft aber nicht das dies immer sinnvoll ist.
Verallgemeinerungen bringen nur etwas in einer Diskussion, wenn die Beteiligten sich im Klaren sind über wen sie reden.
Also, Beispiel, wenn zb Person A und Person B über den Umgang mit Migranten unterhalten, ist es oft so dass beide oder Beteiligte sich einig sind dass sie sich über Flüchtlinge nach Paragraph Blabla bla unterhalten.
Wenn da aber 80 Millionen Menschen zuhören, dann verstehen ganz viele etwas anderes.
Oder anderes Beispiel Influencer Content. 20.000 Leute haben das selbe Video gesehen und haben unterschiedliche Informationen rausgezogen.
und nehmen dann das verallgemeinert da raus.
Es gibt im Grunde nichts dass man verallgemeinert nehmen kann, denn Ausnahmen bestimmen immer die Regel.
Ja, Verallgemeinerung ist oft sinnvoll, um das Große und Ganze zu betrachten und eben nicht Nischenumstände. Letzteres kann man natürlich trotzdem, aber es hat halt dann eben keine kollektive Geltung.
Das Ding ist, dass vor allem - hier auf gutefrage.net - Männer und Frauen in ihrem Verhalten verallgemeinert werden a la "Alle Frauen sind so" oder "Alle Männer sind so". Und das ist auch nicht komplett falsch, wenn man es richtig macht. Es gibt Verhaltensweisen, die sehr viele Frauen an den Tag legen bzw. sehr viele Männer. Am Ende sind das aber dann Tendenzen und gerade in dem Bereich um den es meistens geht - nämlich das Dating - lohnt sich meistens kein Blick auf das Große und Ganze, ergo macht da auch eine Verallgemeinerung nur bedingt sind. Keiner von uns hat es mit "den Männern" oder "den Frauen" zu tun. Sondern wir haben es immer mit einzelnen Individuen zu tun. Klar, kann man sich dann am Großen und Ganzen orientieren, wenn das aber dann nicht passt, hat man oft das Nachsehen.
Und - last but not least - machen hier viele Menschen den Fehler von Individualerfahrungen auf Verallgemeinerungen zu schließen und das ist nahezu immer falsch. Kein Mensch lernt in seinem Leben so viele Frauen und oder Männer kennen, als das man daraus dann verlässliche Verallmeinerungen für ein entsprechendes Kollektiv treffen können. Deswegen: Ja, man kann verallgemeinern, muss aber im Hinterkopf haben, dass man es immer mit einem Individuum zu tun hat. Umgekehrt basierend auf individuellen Verhaltensweisen kollektiv zu verallgemeinern ist immer falsch.
Wenn alle Akteure sich bewusst sind, dass es nur Verallgemeinerung sind, so können sie der Verständlichkeit für einen Umstand hilfreich sein.
Meistens aber werden sie eher im Sinne des Schubladendenkens angewendet. Das ist schlicht nur destruktiv.