Sind Sprachen logisch?
Findet ihr, dass Sprachen Sinn ergeben, weil im Englischen sagt man ja zB "I am cooking.", also das gibts ja im Deutschen so nicht.
8 Antworten
Hallo,
nein Sprachen sind nicht (immer) logisch. Auch die deutsche Sprache nicht, oder kannst du z. B. erklären, was "eine Tür feminin, einen Tisch aber maskulin" macht?
Ganz davon ab, dass es das englische Present Progressive - I am cooking. - im Deutschen sehr wohl gibt, nämlich zum einen in der rheinischen Verlaufsform "Ich bin am kochen." und zum anderen als "Ich koche gerade.".
Sprache ist nunmal mehr als nur Verständigung. Sie unterliegt gesellschaftlichen, kulturellen, religiösen usw. Einflüssen und hat viel mit Gefühl(en) zu tun, und das/die ist/sind nunmal nicht logisch.
:-) AstridDerPu
Schön, dass dir meine Antwort gefallen hat und danke für das Sternchen!
AstridDerPu
Ich mache es jetzt mal ganz allgemein und beziehe es nicht auf dein Beispiel. Ich habe mir selbst etliche Sprachen beigebracht und bin noch nicht fertig. (Russisch, Schwedisch, Niederländisch, Altgriechisch, Neugriechisch, Latein, Französisch) Ich überlege demnächst Italienisch und Spanisch anzufangen. Aber mal zum Prinzip. Es ist kein Zufall, dass ich Altgriechisch und Latein gewählt habe, da dies die "Ursprungssprachen" sind. Wenn du hier Grammatik und Wortschatz beherrscht, dann fällt dir jede neue Sprache viel leichter. Aber man muss strukturiert vorgehen. Ich habe mir zum Beispiel nach dem Altgriechischen das Nuegriechische vorgenommen, da die Grammatik teils gleich ist, gleiches gilt für den Wortschatz. Nebenbei lief Latein. Ich habe dann aber nicht - als ich Altgriechisch und Latein fertig hatte - einfach irgendeine Sprache genommen, sondern Russisch. Warum? Ganz einfach: Russisch hat seinen Ursprung im Griechischen, das fängt beim Alphabet an. Also Russisch gepaukt und schnell fiel mir auf: Uups, das kennst du doch irgendwo her ... Da kamen die Gleichheiten des Griechischen hoch. Dann habe ich mir den lateinischen Stamm vorgenommen und Schwedisch, Niederländisch und Französisch gelernt. Und man erkennt bei jeder Sprache ein gewisses Stammmuster, heißt, man sieht irgendwann, welche Ursprungssprache zugrunde liegt.
Und für mich sind Sprachen bis heute sogar logischer als jede Naturwissenschaft, obwohl man ja immer sagt, Mathematik wäre pure Logik. Für mich ergibt das keinen Sinn, wenn da Zahlen und Formeln stehen, viel mehr finde ich eine Sprache logisch, weil es kein "wahre Aussage" und "falsche Aussage" gibt, sondern nur ein "wahre Aussage".
DIE Russischlehrer?
Und ab und an bestätigen Ärzte, dass die Glatze wieder wächst, wenn man sie mit XYZ einschmiert.
Es gibt 2 Dinge dabei zu beachten, die genetische Verwandtschaft einer Sprache, und der lexikalische Einfluss anderer Sprachen. Genetisch ist Russisch eine slawische Sprache, somit verwandt mit z.B. Polnisch oder Serbokroatisch.
Griechisch ist keine slawische Sprache. Jedoch hat sie (gerade auch durch den Einfluss der orthodoxen christlichen Kirche) hohen lexikalischen Einfluss auf slawische Sprachen gehabt. Dabei handelt es sich also um Lehnwörter (diese sind aber zahlreich).
Die Zahlwörter für 7 und 8 in den drei Sprachen (als Beispiel):
Russisch sjem, vosjem
Hrvatski sedam, osam
Griechisch eptá , oktá
In dem Beispiel würde ich sagen, dass Russki/Hrvatski ähnlicher sind. Natürlich ist auch Griechisch Indogermanisch, also lässt sich eine (entfernte) genetische Verwandtschaft auch nicht bestreiten.
ja nje znaju = ja ne znam ("ich weiß nicht") Russki/Hrvatski
den xéro (Griechisch)
*zna (wissen) ist Slawisch
Danke für die fachliche Aufklärung, das wusste ich aber alles. Und es bleibt dabei, dass die Aussage "Russisch hat nichts mit Griechisch zu tun" falsch ist, besonders im Hinblick auf das Altgriechische.
Sprachen miteinander vergleichen macht keinen Sinn. Sprache ist nunmal Sprache , für die macht das genau so wenig Sinn wie für uns. Könnte man wie mit 2Babys vergleichen die miteinander kommunizieren (was wir aber nicht verstehen) aber die verstehen sich halt anscheinend.
Sprachen vergleichen macht recht viel Sinn. Dabei erkennt man nämlich, dass die allermeisten Sprachen keineswegs "für sich" stehen, sondern dass es vielfältige Beziehungen der Sprachen untereinander gibt.
Wer Schwedisch spricht, wird erkennen, dass viele deutsche Dialekte (selbst Schwäbisch) Wörter benutzen, die sehr wohl germanisch sind, aber keinen Eingang in die deutsche Hochsprache gefunden haben (und etliche davon haben Entsprechungen auch im Schwedischen). Das ist ein Beleg für das Alter der deutschen Dialekte, die später durch die deutsche Hochsprache überlagert wurden (sich aber nicht vom Hochdeutschen "abgespalten" hatten).
Durch Sprachvergleiche kann man sehr viel über die Historie von Völkern (und ihre Wanderungen) erfahren. Zudem bin ich überzeugt davon, dass diese Vergleiche das Sprachenlernen vereinfachen.
Wer gut Englisch kann und wer gut Französisch kann, wird z.B. merken, wie stark der Einfluss des Altfranzösischen auf die englische Sprache war (und warum Wörter "doppelt" lernen, wenn sie in beiden Sprachen dieselbe Wurzel haben?). Ich spreche hier von Lehnwörtern (nicht von genetischer Verwandtschaft).
Ich habe von den lateinischen Sprachen nur (wenig) Latein und Französisch gelernt. Das genügt aber, um Spanisch und Italienisch zumindest teilweise lesend zu verstehen (weil die Wortstämme ähnlich sind).
I am cooking = Ich bin (gerade) beim Kochen. Ich koche gerade.
Es ist am Regnen. Die deutsche Sprache hat ebenso Verlaufsformen wie im Englischen auch.
Eine Logik in Sprachen. Was genau soll bitte damit gemeint sein? Ich bin der Meinung, dass Sprachen in ihrer Gesamtheit sehr subtile, wunderbare Tools sind, mit der passenden Wortwahl /Zeit, dem jeweiligen Satzbau, der Interpunktion und nicht zuletzt dem eigenen Gefühl das zum Ausdruck zu bringen, was da raus will resp. was vermittelt werden soll.
Selbstverändlich gibt es Regeln, und das ist auch gut so. Logik? Nein, nicht wirklich. Die finde ich eher in der Mathematik.
🙋
Ich weiß nicht genau auf was du hinaus willst, aber ich finde das sehr logisch und Sprachen lohnen sich auch wirklich zu lernen.
Warum ist die Banane krumm?
Man kann auch sagen: "Ich koche gerade."
Warum sagen die das mit "gerade"?
weil die Verlaufsform im Deutschen so gebildet wird:
- Verlaufsform mit „beim“
Die Verlaufsform wird mit sein + beim + Infinitiv gebildet.
Ich bin beim Essen
Ich bin beim Lesen
Diese Art der Verlaufsform gilt als standardsprachlich. wiki
Ähm, Taimanka, du hast bemerkt, dass das eine an den Fragesteller gerichtete rhetorische Frage war, analog zum Kommentar, der darüber steht?
;-)
ähm earnest, es sehr nett von Dir, wenn Du mir meine Verständnisfreiheit lässt.
Dankeschön.
... mein Bezug ging nur ganz nebenbei auf den Kommentar von Tobias0997
😅😅
Es gibt im deutschsprachigen Raum dazu etwas vollkommen gleichwertiges, und zwar die sogenannte rheinische Verlaufsform:
Ich bin am kochen.
Dass Russisch seinen Ursprung im Griechischen hat, würde ich nicht unterschreiben. Während Russisch eine slawische Sprache ist, steht Griechisch für sich allein.