Sind meine Eltern ZU fürsorglich?
Es gibt eig. in vielen Familien mindestens paar Situationen, wo die Eltern zu fürsorglich sind, deswegen werde ich jetzt nur Situationen zeigen, die vor kurzem passiert sind. (Ich werde alles neutral erzählen ohne die IchBinDerHeld Perspektive)
1. Ich M/15 bin mit meinen Freunden um 13:35 nach der Schule in die Stadt gegangen, um chinesisch Essen zu gehen. Davor wusste meine Mutter schon bescheid. Danach sind wir zu einem Freund nach Hause gegangen um noch bisschen Zeit zu vertreiben. Um 17:00 erhalte ich einen Anruf, wo meine Mutter mich mit Zorn anschimpft, dass ich doch nach Hause kommen soll und man nicht 3 Stunden chinesisch essen geht. Als ich zu Hause ankam, sagte ich, dass man doch nicht essen geht und danach nichts unternimmt. Daraufhin musste sie mit Schule und irgendein Zeugs kommen, obwohl meine Noten nicht einmal schlecht sind. (Zwei 4er sind die schlechtesten Noten)
2. Ich war mit Freunden billiard spielen. Als ich zu Hause war, fragte mein Vater mich wie ein FBI Agent von A-Z aus. ,,wo warst du, was macht man da, wer war mit dir, was war da, was habt ihr da gemacht..." danach sagt mein vater:,, ab jetzt gehst du nicht mehr billiard spielen"
Ich schätze es sehr dass meine Eltern sich um mich kümmern. Aber ich verstehe nicht, wie sie es mental hinkriegen, mich 15 Jahre lang 24/7 wie ein kleines Kind ohne jegliche Verantwortung zu behandeln. Genauso wie ich manchmal kein scheiß auf meine Eltern gebe, sollen sie es auch bei mir tun, finde ich.
Vielleicht denke ich aber auch falsch, deswegen frag ich euch jetzt hier.
Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen
10 Antworten
Ich bin bei meiner Oma groß geworden und die war immer sehr ängstlich was mich betraf. Ich durfte zwar spielen gehen, aber sie machte sich trotzdem immer Sorgen.
Als ich dann älter wurde und ins Alter kam, wo man mal abends weg geht oder einen Freund hat, zog ich dann für ein paar Tage in unser Gartenhaus. Meine Idee war: Wenn sie nicht weiß wann ich wieder da bin, macht sie sich weniger Sorgen.
Leider hat das nicht geklappt. Und ich war ein bisschen sauer, dass ich einfach nicht ohne diese Angst von ihr existieren darf. Obwohl die einzige Regel immer war: "Zum Essen bist du wieder da und wenns dunkel wird, kommst du heim", was ja doch schon wirklich ein freies Leben für ein Kind ist, dachte ich immer, meine Oma übertreibt.
Bis ich dann alt genug war meinen Fürherschein zu machen. Da lernte ich dann einige Idioten auf der Straße kennen und wie leicht ein Unfall passieren kann.
Ab da an drehten sich dann unsere Rollen. Meine Oma wurde weniger ängstlich, weil ich sensibler dafür wurde, wie gefährlich die Welt eigentlich sein kann, wenn man nicht aufpasst. Vieles was ich damals gemacht habe war lebensmüde und leichtsinnig. Auf nen Baum klettern und von einer Krone zur anderen zu springen z.B....
Naja, egal. Jedenfalls war meine Oma das Zeit meines Lebens gewöhnt, dass ich zum Essen zuhause bin und daran hielt ich mich auch immer.
Als ich also älter war und man auch mal weg sein konnte, weil die "Kinder" flügge geworden sind, ging es dann los, dass ich mir um Oma Sorgen machte. sie sagte, sie will nur schnell was einkaufen.... und es wurden zwei Stunden und drei... und vier...
Man hörte ab und zu mal den Krankenwagen und das Herz blieb einem stehen. "Das wird doch nicht wegen Oma sein?? die sollte längst zuhause sein. Sie wollte doch nur mal schnell weg..."
Tja. Passiert ist ihr nichts. Sie hat einfach nur jede Menge Sonderangebote gefunden und war nicht mehr wegzukriegen. Hat völlig die Zeit vergessen. Und warum auch nicht? Ich war ja schon alt genug, ich konnte selbst Essen machen, ich hatte genug zu tun... Perfekte Zeit für Schnäppchenjad.
So ging das ein paar Mal. Oma kam und kam nicht heim und sie war ja in einem Alter, wo ihr was hätte passieren können...
Da verstand ich dann, wie sich das anfühlt, sich Sorgen um jemanden zu machen. Als Kind kennt man das nicht, da hat man seine Gewohnheiten und wundert sich höchstens, wenn die mal durcheinander geraten. Aber da man nicht weiß was alles passieren kann, macht man sich halt auch viel weniger Sorgen.
Was deine Situationen betrifft...
Ich denke, du musst beim nächsten Mal einfach ein bisschen präziser sein.
Statt nur zu sagen, dass du was essen gehst, sagst du einfach, du willst mit deinen Freunden was unternehmen UND Essen gehen. Ein bisschen Zeit zusammen verbringen.
So geht sie nicht davon aus, dass es NUR ums Essen geht, sondern hat im Hinterkopf, dass du deine Freunde treffen wolltest.
Tja und Billard spielen... Ich weiß ja nicht wo du lebst, aber soweit ich weiß darf man erst ab 16 in Lokale, in denen solche Tische stehen. Vielleicht hatte er Schiss dass er was auf den Deckel bekommt, weil du unter 16 irgendwo bist, wo eigentlich eher Erwachsene sind. Vielleicht hat er so genau gefragt, weil er sich nicht erklären konnte, wie du in so nen Schuppen rein kommst, bzw. warum es keinen juckt, dass du noch keine 16 bist.
Sei daher nicht sauer auf deine Eltern. die sind es dein ganzes Leben lang gewohnt, dass du in ihrer Nähe bist. Dass du jetzt ein junger Mann wirst ist für sie vermutlich auch ne neue Erfahrung und als Eltern ist es nicht immer leicht, sein Kind jetzt loszulassen.
Wichtig ist, dass du nichts tust, was ihr Vertrauen zerstört. Wenn sie merken dass du ein gescheiter Kerl bist, der keinen Scheiß anstellt, dann werden sie auch lockerer werden. Es ist jetzt gerade die Zeit, wo sie das erst noch rausfinden müssen, wie streng sie sein müssen und wie viel Vertrauen man dir schenken kann. Das pendelt sich ein, wenn du ihnen ein bisschen hilfst.
Klingt so als wärst du gerade in einer Ablöse-Phase deiner Entwicklung, was ganz normal ist. Man wird selbstständiger, traut sich selbst mehr zu etc. Schon klar. Total normal und verständlich.
Genauso verständlich ist aber auch das Verhalten deiner Eltern. Du bist halt soweit selbstständig, dass du alleine irgendwo hingehst. Sie wissen ja nicht, was du machst - also stellen sie Fragen und wollen, dass du absprachefähig bist. Vielleicht müsst ihr die in Zukunft klarer treffen, weil es da unterschiedliche Erwartungen gibt, wann du wieder Zuhause bist bzw. wie lange du weg bist. Vielleicht macht ihr da einfach Urzeiten aus. Dann wissen beide Seiten woran sie sind.
Noch bist du in einem Alter, in dem deine Eltern die Verantwortung für dich tragen. Ich weiß auch noch, wie nervig diese Fragerei war. Aber Fakt ist, du bist eben noch ein Kind bzw. Jugendlicher und es ist normal.
Junge dieser kommentar war so nett und objektiv verfasst das ist so erstaunlich....
Danke das werd ich 100% als hilfreichste antwort auszeichnen
Wäre fair, du würdest vorher mit offenen Karten spielen. Ihr lebt alle unter einem Dach. Da gehört es dazu, dass man mitteilt, wenn man abwesend ist und sagt, wie lange man abwesend sein wird (s. dien erstes Beispiel). Und aus Höflichkeit sollte man auch generell angeben, wohin man geht. Da du minderjährig bist, ist das natürlich auch ein Muss, ebenso mit wem. VORHER!
Man kann auch zwischendurch anrufen und Bescheid sagen, dass man vor hat länger weg zu bleiben.
Vielleicht denke ich grad zu eigensinnig weil ich jugendlich bin oder sonst was. Aber wenn ich mit meinen Freunden draußen bin, will ich auch einfach Auszeit von allem haben und mir keine Gedanken um was anderes machen
Nein, das ist nicht selbstverständlich. Wenn du sagst, dass du mit jemandem Essen gehst, dann erwarte ich auch nur, dass du Essen gehst. Punkt. Und dann bist du natürlich auch nach ca 2h wieder zu Hause. Oder aber du rufst an, schreibst eine Nachricht etc. und informierst (wir sprechen ja nicht mal von "um Erlaubnis fragen" ) darüber, dass du noch mit zu dem Freund nach Hause gehst.
Ich stimm einfach nicht zu aber vielleicht hast du eigentlich recht, vll bin ich grad zu sturköpfig
Den Luxus kannst du dir dann leisten, wenn du erwachsen bist und alleine lebst. Es ist wirklich egoistisch, wenn man bedenkt, dass deine Eltern für dich verantwortlich sind. Aber auch generell - als ich noch in einer WG gewohnt habe, haben meine Mitbewohnerin und ich uns auch kurz geschrieben, wenn es später geworden ist als gewöhnlich. Einfach, damit die Andere sich keine Sorgen macht. Man nimmt Rücksicht auf die Gefühlswelt seiner Mitmenschen.
Das sind Dinge, die machen wir auch in einer Partnerschaft bei zwei volljährigen, gleichebrechtigten Partnern. Das gehört sich einfach so, dass man - so lange man im gleichen Haushalt lebt - weiß, was der andere tut, wie er zu erreichen ist und wann er wieder da sein wird (=ab wann man sich sorgen muss, wenn er nicht wieder kommt). Das ist also gewiss kein Eltern-Kind-Kontrollier-Besorgnis-Einschränkungs-Ding. Es ist einfach generell höflich und rücksichtsvoll. Und je weniger du Rücksicht auf diene Mitmenschen (Eltern) nimmst, um so mehr Privilegien werden dir eingschränkt.
Also, ich finde es schon normal, dass deine Eltern es wissen wollen, was du machst
Und ich finde es normal, dass du etwas mit deinen Freunden unternimmst, auch spinatn, und dann nicht unbedingt deinen Eltern Bescheid gegeben hast.
Was ich nicht normal finde ist, dass, deine Eltern soi aggressiv reagieren. Das kann man ja auch alles in einem normalen Ton besprechen.
Ich bin Mama. Ich möchte selbst von meiner 18 jährigen Tochter wissen wohin sie geht. Das hat nichts mit Kontrolle zu tun.. Ich habe ihr erklärt, dass eine Mama sich immer um ihre Kinder sorgt... Wenn ich aber nicht weiss, ab wann ich mir Sorgen machen muss, wird es schlimm für mich. Ist ihr was passiert? Geht es ihr gut? Schnell wird daraus.. Hatte sie einen Unfall?? Wurde sie überfallen?
Sag deinen Eltern einfach was du machst und wann du wieder da bist. Es macht euch das Leben leichter.
Also ich finde es selbstverständlich dass Jugendliche nicht einfach nur Essen gehen. Die entscheidung mit dem nach hause gehen zu meinem freund war auch übrigens spontan. Aber interessant, ich hätte nicht so gedacht