Sind alle Tiere für das Ökosystem wichtig?

9 Antworten

Immer sterben irgendwelche Arten aus, fast täglich. Zum einen vom Menschen verursacht, zum anderen weil es eben so ist. Die Natur ist nicht auf eine Art beschränkt, wenn aber eine gesamte Gattung ausstirbt, dann gibt es direkt große Probleme. Zum Beispiel jetzt das Bienensterben, dass hat direkt Auswirkung auf die Pflanzenwelt und auch auf den Menschen.

Nein. Jährlich sterben Tausende von Arten. Damit verändern sich natürlich die jeweiligen Ökotope. Aber die hören ja deshalb nicht auf, Ökotope zu sein. Ob ein "Ökokreislauf" nun "richtig", "falsch", "gleichgewichtig", "umgekippt" oder "zusammengebrochen" funktioniert, richtet sich nach den jeweiligen Maßstäben, Zwecken und Bedürfnissen der beurteilenden Menschen. Die Natur kennt kein richtiges oder falsches funktionieren, die ist nicht urteilsfähig.

Natürlich lassen sich schon Szenarien ausdenken, nach denen bei Aussterben einer Art eine biologische Kettenreaktion eintritt, die von den Menschen unerwünscht ist. Dazu gehört z.B. nicht das Aussterben der Bettwanze oder eines Grippe-Virus. Gelegentlich führen bei ökologischen Insellagen die versehentliche oder absichtliche Einfuhr fremder Arten zu ganz unerwünschten Folgen, die wir aus unserer Sicht "gefährlich" nennen: Die Einfuhr von Kaninchen in Australien z.B. führte in diesem Sinne zu einer "ökologischen Katastrophe", also zu einer von Menschen unerwünschten, gravierenden ökologischen Veränderung.

Ist der mensch etwa das einzige tier dass die erde eigentlich nicht braucht??

Das ist Nonsens. Zunächst ist der Mensch kein Tier, als Tier lebte er ohne Willen, Verstand und Urteilskraft. Zweitens ist die Erde kein Mensch, als Mensch lebte sie mit Willen, Verstand und Urteilskraft. Die Erde hat weder Wünsche noch Bedürfnisse, die braucht gar nichts, weder Flöhe, Bazillen noch Menschen.

dompfeifer  06.05.2013, 14:24
schildi: "der Mensch ist ...... kein Tier". Richtig.

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Buckykater: "rein biologisch schon. da zählen wir zu den Tieren."

Du kannst den Begriff "Mensch" natürlich perspektivisch eingrenzen auf seine biologischen Funktionen. Diese Eingrenzung führt aber hier doch gerade zum Widersinn der Fragestellung: Da werden Willen, Wünsche und Urteilskraft der Erde zugeschrieben. Ökologische Veränderungen dagegen dem menschlichen Urteil entzogen. Da steht doch alles Kopf: Erde=Mensch und Mensch=Tier!

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Saatgut  07.05.2013, 10:01

Wie kommst du eigentlichdarauf, dass der Mensch kein Tier sei? Solch einen Unsinn lehrt doch nur das wissenschaftsfeindliche Christentum!

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dompfeifer  08.05.2013, 12:09
@Saatgut

Religion und Wissenschaftsfeindlichkeit wäre nun das Letzte, was ich mir anhängen ließe.

Der Mensch ist nur in biologischer Hinsicht ein Tier (organische Funktionen) und nicht in sozialer oder politischer Hinsicht. Tiere schließen z.B. keine internationalen Klimaschutzabkommen ab, sie ergoogeln diese nicht und melden sich bislang nicht auf GF. Dazu hättest Du meine fett gedruckten Texte lesen sollen, dann wäre Dir vielleicht der elementare Unterschied zwischen Mensch und Tier wenigstens schemenhaft aufgegangen. Ich kann natürlich die Perspektive auf organische Funktionen so weit eingrenzen, dass ich auf die Formel komme "Mensch = Zellhaufen".

Beispiel: Wenn Du Deinem Hofhund eine Behausung baust aus Holz in Blockbauweise, dann bist Du in gewisser Hinsicht der Besitzer einer Blockhütte. Das ist aber nicht die alltägliche Perspektive von Immobilienmaklern, Finanzamt, Feuerversicherung, Denkmalschützern oder Bezirksschornsteinfegermeister. Die würden Dich da auslachen. Alles klar?

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Beim Aussterben der allermeisten einzelnen Tierarten würde das Ökosystem der Erde (bzw. das Ökosystem der Region, in der diese Tierart beheimatet ist) natürlich nicht zusammenbrechen. Es gibt viele Millionen Tierarten, und im Laufe der Evolution sind auch schon Hunderttausende von Tierarten (je nachdem, welche Zeitspanne man betrachtet) ausgestorben. Es gibt einen ständigen Wandel. Die Funktion einer ausgestorbenen Tierart wird von ein oder mehreren anderen Tierarten übernommen.

Bei bestimmten Symbiosen, z.B. zwischen Blütenpflanzen und Schmetterlingen, bedeutet das Aussterben der einen Art, dass dann auch der andere Symbiont zum Aussterben verurteilt ist. Aber bestimmt bricht nicht gleich das ganze System zusammen.

Bei einem geschätzten Erdalter von 4,5 Mrd. Jahren hat sich schon einiges geändert. Die Systeme ändern sich. Der Mensch ist ein recht junger Bewohner. Überleg mal, wielang die Saurier die Erde besiedelt haben...

Bei vielen Insektenarten kann eine sehr ähnliche Art ihre ökologische Funktion ersetzen. Stirbt z.B. eine Wildbienenart aus, gibt es sehr wahrscheinlich eine andere Wildbienenart die mehr oder wenige die gleichen Pflanzen bestäubt und den frei gewordenen Lebensraum übernimmt.

Komplizierter ist es mit Pflanzen die von genau einer Insektenart bestäubt werden. Und entsprechend mit Tieren die genau eine Pflanzenart benötigen. Die sterben dann im Dominoeffekt zusammen aus.