Seid ihr für die Abschaffung eines festen Renteneintrittsalters?

Das Ergebnis basiert auf 45 Abstimmungen

Ja 69%
Nein 31%

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Jein, es ist bereits möglich, mit Abschlägen früher (ab 62) zu gehen, es gibt auch die Sonderregelung für Menschen, die 45 Jahre gearbeitet haben. Und es gibt die Möglichkeit, länger rentenpflichtig zu arbeiten und damit die Rente zu erhöhen.

Mir wäre es wichtig, die Privilegien für die Ostrentner abzuschaffen, dafür Menschen aus körperlich belastenden Berufen besser zu berenten. Die Unterschiede der Lebenserwartung bei Arbeitern und höheren Angestellten liegen bei fünf Jahren. Der Arbeiter erhält also von seinen eingezahlten Beiträgen viel weniger. Was übrigens auch für Männer gilt.

Die Rentenbeiträge sind, anders als die Krankenkassenbeiträge trotz der Demografie seit 30 Jahren nicht gestiegen. Wir sollten wenigstens versuchen, uns der Rente in Österreich etwas zu nähern. Aber das scheint bei der Macht der Beamten, der Versicherungs- und Bankenbranche und der Arbeitgeberverbände wohl ein frommer Wunsch.

Selkiade  01.06.2023, 16:35
Wir sollten wenigstens versuchen, uns der Rente in Österreich etwas zu nähern.

Was ist denn in Österreich anders bei der Rente im Vergleich zu Deutschland?

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Geraldianer  01.06.2023, 16:46
@Selkiade

Das System ist ähnlich, aber die Beiträge sind um 4 % höher. Dafür ist der Krankenkassenbeitrag dort niedriger. Der Staat zahlt mehr zusätzlich in die Rente als in Deutschland und vor allem sind auch Selbstständige und Beamte in der Rentenversicherung.

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Smartalek  11.06.2023, 11:12
@Geraldianer

Die haben da sowieso ein klügeres system was Krankenkasse angeht finde ich. Als ich dort gearbeitet habe, gab es eben nur eine Krankenkasse zu wählen! dadurch gibt es keine Rivalitäten und natürlich kann so der Beitrag klein gehalten werden wenn alle in eine Kasse zahlen.

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Ja

Ich bin für die Abschaffung des Rentensystems, der Staat soll einem weniger vom Einkommen weg nehmen, und man soll selbst sparen müssen für das Alter.

Ein freiwilliges Rentensystem wo man nur einzahl wenn man will, und woraus man nur etwas bekommt wenn man eingezahlt hat, fände ich in Ordnung

Nein

Nein,

dann geht keiner mehr in Rente, sondern fast alle ackern bis zum Umfallen.

Das erhöht den Druck, weiter arbeiten zu müssen, weil das Rentenniveau auch immer mehr sinkt.

Körperlich schwer arbeitende Menschen schaffen das Rentenalter jetzt schon oftmals gar nicht mehr.

Das schaffen oft nur die Schreibtischtäter.

Es ist auch gut, dass die Alten einfach mal ihren Arbeitsplatz räumen müssen, um den Jüngeren Platz zu machen

Ja

Ein pauschales Renteneintrittsalter, so wie es aktuell ist, ist schlicht nicht für alle Berufe funktionabel.

Ein Freund meines Vater, Dachdecker, kraxelt mit seinen 59 Jahren immer noch auf Dächern rum. Theoretisch muss er bis zu seinem Renteneintrittsalter sogar noch 8 Jahre machen.

Allerdings überlegt er schon, ob er nicht in 1-2 Jahren vorzeitig in Rente geht, so wie viele seiner Kolleg*innen auch schon, weil sie mit um die 60 Jahren nicht mehr auf dem Dach arbeiten konnten/wollten.

sumpfbub  10.06.2023, 08:13

Sinnvoll wäre, die letzten Jahre vor der Rente das gesammelte Wissen weiterzugeben; also eine praxisorientierte Lehrtätigkeit durchzuführen. Das ist nicht unbedingt jedem gleichermaßen zuzumuten, könnte aber für einige Kaputtgearbeitete eine Erleichterung und für Berufsanfänger eine gute Ausbildung ermöglichen.

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Selkiade  10.06.2023, 08:34
@sumpfbub

Das ist eine sehr gute Idee! Beide Seiten könnten davon profitieren.

Diese praxisorientierte Lehrtätigkeit muss ja auch kein Zwang werden am Ende des Arbeitslebens, sondern kann eine Option sein für Menschen die sagen, sie würden eigentlich gerne aufhören, weil es nicht mehr geht.

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martrud  11.06.2023, 15:30
@sumpfbub

Es sollte in jedem Beruf Möglichkeiten geben, schon einige Zeit vor der Rente Tätigkeiten auszuüben, die z.B. körperlich nicht mehr so anspruchsvoll sind. Das kann, aber muss nicht Lehrtätigkeit sein. Von dem Landschaftsgärtner, der heute noch in hohe Bäume kraxelt, um sie zu schneiden, kann man nicht erwarten, dass er das mit über 60 auch noch tut - aber in seinem Betrieb gibt es ja auch noch andere Arbeiten, zu denen er dann wohl auch noch in der Lage ist.

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PlueschTiger  12.06.2023, 19:51
@martrud

Das Problem ist nur so was interessiert viele Chefs nicht, die bringen es fertig einen rauszuwerfen statt auch noch für das wohl des Arbeitnehmers die Aufträge entsprechend der körperlichen Verfassung zu verteilen. Wenn man sich ansieht was Chefetagen so alles entscheiden kann man nur ungläubig mit den Kopf schütteln.

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sumpfbub  14.06.2023, 09:30
@PlueschTiger

Ja, aber es hindert Dich auch niemand, selbst im vorgerückten Alter 55+ zu wechseln. Das kann wie alles im Leben eine gute oder schlechte Erfahrung sein. Wenn es einem nicht mehr gefällt, sollte man mal überlegen, warum man nicht den Versuch wagt.

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PlueschTiger  14.06.2023, 12:50
@sumpfbub

Die Realität hindert einen daran, denn egal wie sehr Fachkräftemangel geschrienen wird, es wird weiter nach der Devise gehandelt friss oder stirb. Kündigst du weil die Abseitsbedingungen unzumutbar sind sanktioniert dich das Amt, weil du selbst gekündigt hast.

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Ja

Nicht jeder Mensch ist gleich und hat die gleiche Belastbarkeit. Bei einem Bauarbeiter oder Handwerker ist wahrscheinlich früher Schluss, was die körperliche Belastbarkeit angeht, als bei einem Anwalt oder Lehrer. Daher sollte jeder selbst entscheiden können, und es maximal eine provisorische Untergrenze geben.