Sehe das nur ich so oder ist es total grausam!?
Hallo,
Ich bin gerade echt aufgewühlt. Meine Mutter hat mir von bekannten erzählt wie die Frau gestorben ist. Darauf hin ist der Mann psychisch krank geworden und hat seine Tochter 8 ins Kinderheim gegeben. Er hat sie Jahre lang nicht besucht und dann eine neue Frau geheiratet. Aber anstatt das Kind zurück aus dem Heim zuholen oder es wenigstens zu besuchen hat er es einfach weiter ignorirt und mit seiner neuen ein Kind bekommen. Findet ihr das auch komplett asozial! Er könnte das Kind ja wenigstens Mal besuchen!
6 Antworten
Auf der einen Seite ist das natürlich schon grausam.
Aber da gibts auch noch die Seite: Wenn der Mann (so traurig das auch ist!) auf Grund seiner Erkrankung und entfremdung nichts mehr mit der Tochter anzufangen weiß ist es so oft wirlich besser. Das Kind hat ja auch nichts davon wenn es nur besucht wird, weil das jemand vorschreibt. Liebe und Sympathie lassen sich nun mal nicht erzwigen.
Und die ständige Hoffnung, vielleicht mag Papa mich doch und dann wieder zurückgewiesen zu werden ist fürs Kind schon auch arg belastend. Dann schon lieber klare Regeln.
Manchmal ist es für leibliche Eltern und ihre Kinder für eine oder sogar für beide beteiligten Parteien besser, wenn sich die Lebenswege trennen.
Das Leben ist nicht immer rosa Glitzerwölkchen. Aber wir alle sind zu weit davon entfernt, um uns ein Urteil dazu zu erlauben oder gar mit dem Finger auf den Vater zu zeigen.
Deine Moralvorstellungen empfinden das so. Dieses Verhalten schützt den Vater aber vor neuen Depressionen. Für das Kind könnte die augenblickliche Situation auch besser sein, als Besuch zu erhalten und nochmal verlassen zu werden. Verlassen zu werden ist grausam.
Das ist leider eine ganz schlimme Geschichte von dem Vater.
Familientherapeutisch wird hier dem Kind der ihm gemäße Platz im Leben verwehrt.
Wenn soetwas vorkommt sorgt eine "geheime Kraft" dafür, dass die Energie des Kindes, nämlich Wut, Ärger, Trauer oder auch Depression über eines der "neuen" Kinder ins System gebracht wird.
Das schafft viel Leid, nicht nur für das 8-jährige Mädchen, sondern auch für das Kind in der neuen Familie, das nun das Wesen des ausgeschlossenen Kindes mit seinen Emotionen in die Familie einbringen muss.
Leider werden die systemischen Zusammenhänge kaum erkannt.
Das Kind ist vermutlich sogar besser dran ohne ihn.
Bevor er sie regelmäßig besucht, dabei abweisend ist und ein Gesicht zieht, ist es für die psychische Gesundheit und Stabilität des Kindes so besser.