Segen von Hoca ohne Standesamt?

12 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Der Hoca oder Imam wird dich islamisch verheiraten. Du solltest mal Eheverträge googeln, denn die islamische Ehe ist ein zivilrechtlicher Vertrag. Vor Gott seid ihr damit verheiratet, dein Partner begeht keine Sünde mehr, wenn er mit dir zusammen ist.

Der deutsche Staat erkennt diese Ehe allerdings nicht an. Dass hat z.B. den Nachteil, dass ein Kind als unehelich geführt würde, oder dass du - sollte dein Partner einen Unfall haben - als Nichtverwandte keinen Zugang zu ihm oder Informationen über seinen Gesundheitszustand bekämest.

Auf lange Sicht solltest du dich mit dem Gedanken der standesamtlichen Ehe anfreunden - oder es ganz lassen. Denn zumindest für deinen Partner ist das mit der islamischen Eheschließung eine ernste Angelegenheit. Für ihn ist das der wirklich wichtige Teil der Eheschließung. Er will sein Leben mit dir verbringen!

1988Ritter  27.03.2014, 08:45
Der deutsche Staat erkennt diese Ehe allerdings nicht an

Was 100% richtig ist. Weil es richtig ist, ist diese Aussage jedoch falsch:

die islamische Ehe ist ein zivilrechtlicher Vertrag
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Habe mir hier mal alles durchgelesen und kann nur den Kopf schütteln ! Toleranz wäre hier das Stichwort ! Vorurteile und Intoleranz können soviel schlimmes verursachen ! Außerdem haben wir hier in Deutschland die Religionsfreiheit !

Dein Freund ist Moslem geworden - da ist nichts schlimmes dran und er ist bestimmt immer noch der gleiche Mensch wie vorher !

Übrigens: Koran und Bibel haben viele Gemeinsamkeiten ! Wenn man beides gelesen hat, dann weis man so etwas. Vorher sollte man einfach ruhig sein, wenn man keine Ahnung hat !

Ich selbst muss mir auch fast täglich irgendwelchen Schrott anhören über meine Arbeit bzw. Arbeitgeber Bundeswehr. Da ich mit dem Zug zur Arbeit fahre, muss ich mir auch immer teilweise richtig böse Sachen anhören ( nur, wenn ich in Uniform bin, daher meistens nur noch zivil; wobei ich da gar nicht mehr hin höre )

Habe selbst übrigens einen Bekannten, der eine Muslima geheiratet hat. Er selbst ist nun auch Moslem, aber immer noch der gleiche Mensch. ( Typischer Pfälzer... )

Mehr Toleranz ! Sollte jeder, der hier etwas schreibt mal darüber nachdenken !

Chevalier123 
Fragesteller
 04.04.2014, 09:06

DANKESCHÖN !

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Wenn er das richtig findet, wird es für ihn schon richtig sein. Darüber würde ich mir keine Gedanken machen.

Bedenke aber, daß eine rein zeremonielle Hochzeit, die hier rechtlich irrelevant ist, in anderen Ländern durchaus rechtskräftig ist, darum macht es Sinn, noch einige zivilrechtliche Zusatzvereinbarungen zu treffen, auch wenn das unromantisch klingt:

Daß ihr euch jederzeit ohne Grund auch einseitig voneinander lossagen könnt, religiöse Erziehung eventueller Kinder nur im aktiven Einvernehmen stattfinden darf, keine Hochzeitsgaben bei einer Trennung zurückgegeben werden müssen, etc.

In Deutschland gilt nur die Standesamtliche Ehe.

Regel:

  1. Standesamt

  2. Dann kirchlicher, göttlicher Segen

http://de.wikipedia.org/wiki/Eherecht_%28Deutschland%29

Bevor Du weiterliest, bitte Deine schönen verliebten Gefühle abschalten. Es ist als Rat gedacht und nicht als Beleidigung und auch nicht als Difamierung von ernsthaften Moslems!


Grundsätzlich rede ich Dir die Ehe mit einem Moslem aus Vor allem wenn er aus einem streng arabischen Umfeld stammt. Moslems in Albanien z.B. sind nach wie vor der Blutrache unterworfen. Da hängst Du dann sofort mit drin, selbst wenn die Familie in die du hineinheiraten solltest, mit dieser Sitte brechen will. Es kommt nicht darauf an, was die denken/wollen/fühlen, sondern wie ihr "Feind/Rächer" fühlt, denkt, handelt.

Es gibt den perfekten Weg sich unglücklich zu betten, mit sehenden offenen Augen direkt in sein eigenes Verderben zu rennen. Eine Methode mit Erfolgscharakter dazu ist blind vor Liebe und den Gefühlen folgend einen Moslem zu ehelichen, sofern man selbst nicht schon aus einem streng muslimischen Hintergrund stammt und mit dieser Kultur gross wurde. Aber selbst die in diese Kultur hineingeborenen Frauen beneide ich ich nicht.

Du wirst Dir nicht nur ein Prolem einhandlen, sondern ganz viele und es wird im Falle einer späteren Ehescheidung nur noch Probleme geben, da du als Frau im Islam praktisch keine Rechte hast, und somit kein Schutz: Kindesentführung von Deutschland/Schweiz in streng islamische Länder, bei einem Scheitern der Ehe/Beziehung sind da nur eine Praxis.

Ich empfehle Dir Bücher wie: Bethy Mamoy - "Nicht ohne meine Tochter" zu lesen, und im Internet zu recherschieren, Dich breit zu informieren, damit Du wenigstens weisst worauf Du dich einlässt. Werde auf diesem Gebiet Expertin, bevor Du so einen schwerwiegenden Schritt tust. Und halte Dich bei Deiner Rechersche bitte nicht NUR mit den positiven Beispielen einer multikulturellen geführte Ehe auf, sondern gerade bei den dramatischen und ausführlich beschriebenen Problemfällen.

Verlass Dich auf jeden Fall nicht nur auf die einseitigen Informationen Deines Freundes. (Er denkt gerade rosa, sieht rosa und für ihn ist natürlich gerade alles nur wunderbar. Dabei weiss er selber, dass er sich mit der Ehe mit Dir auch von der Seite seiner Familie her Probleme einhandeln wird.)

Falls Du es dennoch durchziehst, wünsche ich Dir von ganzem Herzen viel Glück. Das wirst Du brauche, sehr viel davon.

Der Wahn war kurz, die Reue lange - möge das nicht für Dich wahr werden.

Alles Gute!


So, nun bitte wieder Deine Gefühle einschalten und überlegen, analysieren, was Du willst. Welche Vorstellungen DU hast, über Ehe, Partnerschaft, Zukunft, Kinder usw.

Es drängt mir den Verdacht auf, dass Du noch sehr jung bist und evtl. leicht beeinflussbar und nicht so recht weisst, was Du willst. Es genügt nicht, einfach nur ein liebes, nettes, angepasstes Mädchen zu sein, dass gehorcht. Dazu ist Dein Leben, deine Zukunft und die deiner zukünftigen Kinder zu wichtig!

Chevalier123 
Fragesteller
 25.03.2014, 08:57

Ich kenne die Stories und auch die reellen Probleme die bei soetwas auf einen zukommen können. Die Situation bei meinem Freund und mir ist eine Andere. Sobald unsere Beziehung in die Instanz gehen würde, dass man zusammenzieht, eine gemeinsame Zukunft konkret plant, etw. Kinder werde ich auf jeden Fall die Ehe durch das Standesamt mit einer hier rechtsgültigen Hochzeit besiegeln lassen. Im Moment führen wir einfach eine schöne Beziehung in der wir uns gegenseitig ergänzen und gleichzeitig jeder den eigenen Weg geht. Wir sind nicht voneinander anhängig und daran wird sich so schnell auch nichts ändern.

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7Stern  25.03.2014, 09:27
@Chevalier123

Durch die Hoca bist du mit ihm verheiratet! - auf jeden Fall aus Islamischer Sicht - und je nachdem wo er es durchführt, werdet ihr zuerst auf dem Standesamt antraben müssen oder nicht.

Grundsätzlich wird es mehr Folgen und Konsequenzen für Dich nachziehen, als eine Eheschliessung in Las Vegas.

Und alle darmatischen Fälle waren von Anfang an davon überzeugt, dass es bei Ihnen 'anders' ist. Das Rad wird jedes Mal neu erfunden, am Ende fällt immer das Kind in den Brunnen.

Ich wünsche Dir wenigstens schöne Jahre, bevor Du schmerzlich erwachst. Und falls Du nie erwachst und glück hast, gönne ich Dir dein Glück von Herzen.

Fakt ist: Es gibt überall gute und ungute Beispiele. Eine glückliche Ehe ist immer viel Arbeit, je grösser die gemeinsame Basis, der Konsenz umso bessere Chancen.

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Das Problem mit dem Seelenfrieden ist allseits bekannt.

Fakt ist:

Dem Muslimen ist gemäß Islam vorehelicher Kontakt untersagt

Nach dem Islam lebt Dein Freund also in Sünde.

Dieses Problem kann er zwar jetzt hinsichtlich seiner Religion geradebiegen, indem er Dich nach islamischen Recht heiratet, dies bringt aber in der Regel mehr Ärger als Freude mit sich.

Die banaliesierende Darstellung der Segensgebung durch einen Hocca gibt es nicht.

Der Hocca wird Dich direkt nach islamischen Recht verheiraten.

Damit gibt die Frau die hier geltenden Rechtsansprüche auf. Die Storry mit dem "später" standesamtlich heiraten ist auch schon durch. Wenn Deinem Freund soviel an seinem Seelenfrieden gelegen ist, dann kann er ja gerne erstmal nach deutschem Recht, mit allen Rechten und Pflichten den Bund der Ehe schließen, und danach gerne in die Moschee zur islamischen Hochzeit gehen.

Vielleicht findest Du ja auch hier etwas vergleichbares:

http://www.1001geschichte.de/

Grundsätzlich regeln sich gemäß islamischen Recht sämtliche hier gegebenen Rechte hinsichtlich Versorgungsausgleich, Unterhalt, Kindererziehung und Versorgung, Gleichberechtigung, evtl. Scheidungsrecht und sogar der tägliche Lebensablauf komplett anders.

Ein Risiko was ich an Deiner Stelle nicht eingehen würde. Wenn Dein Freund Dich liebt, dann soll er sein Leben mit Dir auch nach deutschem geltenden Recht leglisieren und führen.

Chevalier123 
Fragesteller
 25.03.2014, 08:52

Dass wir das ohne Standesamt machen wollen ist allein MEINE Idee weil ich das ganze Rechtliche auf später verschieben möchte. Um das mal anzumerken glaube das kam anders rüber in der Fragestellung.

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1988Ritter  25.03.2014, 09:04
@Chevalier123

Dann hast Du eine ziemlich problematische Idee, die Dir im Endresultat wenig Freude bringen wird.

Nochmal........der Hocca segnet nicht ab, der Hocca verheiratet.

Informiere Dich deshalb über die Konsequenzen.

Altes deutsches Sprichwort:

Die Freude kurz, die Reue lang
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