Schwanger, hoffnungslos und was jetzt?
Ich bin schwanger in der 25. Ssw und mir geht es psychisch eher schlecht. Dafür gibt es viele Faktoren wie z.B. dass ich mir (schon vor der Schwangerschaft) monatlich oder sogar öfter von meinem Mann anhören muss dass er von hier wegziehen möchte. Also wir sind jetzt etwas über ein halbes Jahr in einer wunderschönen Wohnung ganz in der Nähe seiner Arbeit.
Bei jedem Treffen mit seiner Familie ist es jetzt neuerdings so, dass sich alle gegen mich stellen und wollen dass wir gemeinsam in ihre Umgebung ziehen obwohl es mir dort persönlich überhaupt nicht gefällt. Ich habe im Moment keine Lust mehr zu irgend einem Essen mehr eingeladen zu werden oder sonst über das Ungeborene zu sprechen da es immer gleich ausartet. Ich ziehe es auch nicht in Betracht irgendwo hinzuziehen wofür wir beide mehr Miete und Steuern zahlen müssen aber nicht viel davon haben ausser die Nähe seiner Familie natürlich. Daraufhin meint mein Mann jedes mal dass ich dickköpfig sei und er in wenigen Jahren halt alleine ausziehen wird. Es ist nicht so dass ich keine Kompromisse eingehen kann oder will aber er stösst mich vor den Kopf weil er genau weiss wofür ich bereit wäre aber er schlussendlich gar nicht weiter darauf eingehen will.
Die Beziehung zu meinen Eltern besonders zu meiner Mutter ist seit Teenagerzeiten nicht mehr so angespannt wie jetzt. Sie bevormundet mich durchgehend und sagt Dinge wie: „Ich weiss nicht wie dein Mann dich bloss aushält.“ Ich meine, geht‘s noch? Sie kritisiert mich andauernd und lässt ihre Laune an mir aus als hätte ich jetzt noch zusätzlich Nerven um ihre Gefühlsschwankungen zu ertragen. Mein Vater ist da eher zurückhaltend aber an ihn kann ich mich auch nicht wenden.
Ich habe mir bis zur 10. Ssw ehrlich Gedanken darüber gemacht das Ungeborene spontan abzutreiben (obwohl es eigentlich ein gewolltes Kind wäre) da ich mich schon damals von meinem Mann im Stich gelassen fühlte. Als ich ihm das vorschlug verneinte er. Vor dem positiven Schwangerschaftstest hatten wir viel Streit und die Beziehung war fast am zerbrechen. Seit er weiss dass es ernst ist, bemüht er sich mehr. Nachdem gab es mehrere kleine jedoch weniger schlimme Konflikte zwischen uns. Der Hauptauslöser dafür ist dass er kaum bis gar nicht über seine Gefühle spricht bis dann das Fass überläuft und ich alles an den Kopf geworfen kriege.
Die ganze Situation mit Covid macht das ganze auch nicht einfacher da ich als Risikopatientin seit kurzem nicht mehr arbeiten darf und somit weniger Ablenkung habe. Gute Freunde habe ich plötzlich wenige, warum kann ich mir nicht erklären.
Ich fühle mich gerade wirklich sehr verloren und einsam und könnte jetzt genau so wie ich es schon seit 20 Wochen fast am Stück mache einfach nur vor mich hinheulen, auch wenn ich weiss dass es nichts bringt. Es tut mir Leid für das Baby, da es das alles fühlen muss. Ich fühle mich schrecklich. Eine meiner grössten Ängste ist es mein Kind alleine grossziehen zu müssen und genau daraufhin steuere ich hin.
Danke
und wollen dass wir gemeinsam in ihre Umgebung ziehen
warum?
Sie versuchen mir einzureden dass es das beste für das Baby ist. Wir wohnen eine halbe Stunde voneinander entfernt. Das ist für mich persönlich kein Weltuntergang.
also sie wollen auf das Kind aufpassen und Einfluss auf die Erziehung ausüben?
Das kann sein. Ich weiss dass sie einen starken Zusammenhalt haben und sich auf das Enkelkind freuen. Inwiefern sie Einfluss auf die Erziehung ausüben möchten kann ich nicht sagen.
und wie stellst du dir die Betreuung des Babys vor?
sprecht ihr nicht darüber?
Doch natürlich, der Vater wird dafür seine Stelle wechseln (bleibt in der Firma). Ich habe eine gute Freundin die uns einige Monate unterstützen wird. Wir haben beide Familie.
6 Antworten
Ich hab wirklich keine Idee wie ich dir helfen kann. Bin überfordert aber will auch helfen. Ich kann dir maximal ein paar nette Worte schenken wenn es ok ist..: dein Baby wird immer ein Teil von dir und der Welt bleiben, das Kind wird irgendwann seine eigene Wege finden und dir für alles was du ihm ermöglicht hast dankbar sein. So-wie du eines Tages zur Welt kamst, schau an, was die Welt schönes vollbringen kann :D Ich würde so gerne Kinder haben aber hab noch keine. Och man ich bin nicht sehr gut im trösten dafür entschuldige ich mich schonmal.. Das mit deiner Mutter, tut mir wirklich sehr leid.. scheinbar kann sie sich selbst nicht leiden weswegen sie ihren hass auf dich projektiert, also so ist es bei meiner Mutter. Es ist wirklich bemerkenswert was Menschen durchmachen müssen. Du hast mein vollsten Respekt. Nicht dass, das irgendeine Frage beantworten hat doch nur das beste für dich und dein Kind und von Herzen
Hallo zusammen, ich danke allen sehr sich Zeit für mich genommen zu haben. Es ist momentan so, dass wir noch immer nicht umgezogen sind und ich das auch nicht werde. Ich musste mir diesbezüglich neulich von seiner Mutter vorwurfsvoll anhören, dass das wegen mir nicht klappt. Aber alleine aufgrund dessen was ich während der gesamten Schwangerschaft dank meinem Mann durchmachen musste, bin ich definitiv nicht mehr bereit dazu in die Nähe seiner Familie zu ziehen. Ich bin nicht so beeinflussbar um bei etwas nachzugeben wovon ich selbst nicht überzeugt bin und erst recht nicht, wenn man mich versucht in die Ecke zu treiben. Ich fühle mich nicht dazu verpflichtet in die Nähe seiner Familie zu ziehen, nur damit seine Mutter das Kind täglich sehen kann, wie sie den Sohn ihrer Tochter damals täglich sehen konnte. Ich bin nicht ihre Tochter und ich finde, wenn sie mein Kind mindestens einmal wöchentlich sehen kann, sollte das akzeptabel sein. Meine Mutter lebt in meiner Nähe und das ist für mich das wichtigste. Ich will es nicht riskieren dorthin zu ziehen, damit sie mir in die Erziehung reinreden oder noch schlimmer, sich mitsamt meinem Mann - der ja ihr gegnüber fast hörig ist - gegen mich stellen können.
Manche Männer sind in der Schwangerschaft einem Stress ausgesetzt und lassen sich das gerne anmerken, denn sie fühlen sich vernachlässigt. Auch das Wegziehen ist nur ein Hinweis, das Dein Mann sich wünscht wichtiger zu sein. Die Gründe können vielfältig sein. Meistens sind solche Männer von ihren Müttern verwöhnt. Ich würde an Deiner Stelle klar sagen, dass ein Wegzug vor oder kurz nach der Schwangerschaft nicht geht, und dass Du Dich ausserdem an diese Wohnung gewöhnt hast.
Das Verhalten >Deiner eigenen Mutter spiegelt deren Probleme in der Vergangenheit mit ihrem Mann oder einem anderen Verhältnis wieder, das sie einmal gehabt hat. In normalen Familien dreht man nicht jedes Wort um, bevor man es ausspricht . Daher kommen die emotionalen ganz unkontrollierten Sprüche, die mehr über Deine Mutter sagen, als über Dich. Deine Antwort sollte entweder Schweigen sein, oder etwas, das Deine Mutter nicht erwartet.
ein kind kittet keine beziehung. mach ihm klar, dass du nicht umziehen willst. wenn er es möchte, dann soll er das tun und zwar jetzt. reisende soll man nicht aufhalten.
Hey,
Mach dir keine Sorgen ich bin zwar noch keine Mutter und bin auch nicht schwanger aber mach dir keine Sorgen wenn dein Mann wegziehen will, dann soll er es halt ich weiß du fühlst dich ziemlich allein mit dem allen ich verstehe dich aber ich kenne so viele alleinerziehende Mütter die das alles besser im Griff haben als wenn sie einen Mann an ihrer Seite hätten! Auch wenn du dich gerade verloren fühlst wird bald die Zeit kommen und da bin ich mir sicher wo du dein Kind in den Armen hältst und über dein vergangenes ich (dein jetziges ich) lachst warum du dir so Sorgen gemacht hast. :)
Ich wünsche dir noch viel Glück mit deinem Kind und hoffe die Geburt läuft gut ab! :)
Du kannst dich an das Jugendamt (Schutz des ungeborenen Kindes) oder an die Caritas oder die Diakonie wenden, mit der Bitte um therapeutische Unterstützung.
Ihr könnt eine Paarberatung bekommen, wobei dein Partner nicht den Eindruck vermittelt positiv auf Beratung zu reagieren (...dass er kaum bis gar nicht über seine Gefühle spricht bis dann das Fass überläuft und ich alles an den Kopf geworfen kriege).
Du musst an dich und das Kind denken, hole dir Hilfe wo du sie bekommen kannst (Familienberatung, Jugendamt, Diakonie, Caritas), deine Familien scheinen dir nicht gut zu tun.
Ich wünsche dir Kraft!