Schule ist das schlimmste zwischen Eltern und kindern?

8 Antworten

Erst ist man selbst Schüler.... kämpft sich durch, hat das Gefühl das die Eltern verflixt viel erwarten, muss Notenschnitte im Auge behalten und Möglichkeiten finden um eine vergeigte Klassenarbeit durch mündliche Beteiligung oder Präsentationen wettzumachen.

Irgendwann heißt es "im Jahr XY ist dein Schulabschluss, welche berufliche Richtung interessiert dich?". Hat man da noch keine Ahnung, werden Vorschläge gemacht.... Denn ja - die Noten ergeben das Zeugnis, das Zeugnis entscheidet über den Abschluss, der Abschluss entscheidet darüber in welche berufliche Richtungen man gehen kann.

Irgendwann, wenn man selbst Eltern ist, sieht man dies. Man weiß wo man selbst damals als Schüler oder später als junger Erwachsener (während der Wahl der Ausbildung) falsch abgebogen ist. Man möchte am liebsten den eigenen Nachwuchs vor dem selben Mist schützen.... oder wenigstens das Ganze etwas abfedern.

Ich finde die Pauschalisierung "Jungs können.... mehr Sportorientierten Unterricht", "Mädchen sind gut in Feinarbeit... Handarbeit, zeichnen" sehr fragwürdig.

Im Bereich der Erziehung ist das das Denkmuster von (random number) 1930.

Mit 6 Jahren sitzt kein Kind 5 Stunden am Stück still. Mit 6 Jahren, also in der 1. Klasse, sind es oft noch garnichtmal 5 Schulstunden. 5 Schulstunden sind nicht vergleichbar mit 5 Zeitstunden. Plus, es gibt ja auch Pausenzeiten in denen sich die Kinder draußen bewegen. Grade Grundschüler hocken in den Pausen nicht stur herum sondern finden Entspannung durch Bewegung.

Grundschulunterricht ist heutzutage darauf ausgerichtet den Kindern genug Raum für Pausen zu geben, kleine Erholungszeiten für den Geist/ für den Körper.

Wenn Kinder, aus Desinteresse oder anderen nichtmedizinischen Gründen, dem Unterricht fernbleiben - dann ist die Anlaufstelle das Elternhaus. Ich kann mir kaum vorstellen das auch nur irgendein Elternteil ein kindliches "der Unterricht/ das Fach/ der aktuelle Stoff interessiert mich nicht" als Grund gelten lassen.


Inkognito-Nutzer   11.05.2025, 22:24

Ich bekomm es von meinen Kindern mit und von Freunden, dass sie von 8 bis 13 Uhr still sitzen müssen sonst komm sie auf die Tafel. Natürlich gibt es Pausen, aber 30 min sind meiner Meinung nach nicht genug. Natürlich gibt es auch Mädchen die gut Sport können, aber es ist meistens die Mehrheit. Auch andersrum bei den Jungs. Natürlich versteh ich das man noch nicht wusste was man sein will als Jugendlicher. Aber man wird denk ich nicht eine 360 Wendung machen und von Maler zu Profi Wrestler gehen denke ich. Also zumindest Auf die Stärken und Schwächen einzugehen würde alles einfacher machen

Rockige  12.05.2025, 02:16
@Inkognito-Beitragsersteller

Dann müssen Eltern sich frühzeitig Gedanken darüber machen welche Schulform der Nachwuchs besuchen soll.

Freier, kreativer, bis eine gewisse Zeit vor dem Abschluss ohne Notendruck - da böte sich die Waldorfschule an (idealerweise ab Grundschulalter, um in dieses System reinwachsen zu können ohne Umstellungsschwierigkeiten).

Zur Berufswahl an sich: Man hört immer mal wieder hier und da "Hätt ich mal besser in der Schule aufgepasst damals, dann könnte ich jetzt im Bereich xyz arbeiten". Sicher, man kann sich berufsintern fortbilden.... aber (beispielsweise) Elektrotechnik oder Lehramt kann man nicht studieren wenn man Dachdecker ist.

Auch heute noch fühlen sich manche Heranwachsende quasi in eine berufliche Richtung gedrängt durch ihre Eltern. Sei es weil die Eltern wollen das "der Bub mal ein besseres/ leichteres Leben hat", oder "Ach was, die Marie heiratet doch sicher sowieso irgendwann und bleibt dann daheim um die Kinder aufzuziehen". Oder Eltern, deren Fokus darauf liegt das der Nachwuchs eines Tages den Familienbetrieb weiterführt (völlig egal ob der Nachwuchs dafür Interesse/ Talent hat). Und "das" beeinflusst dann auch die eigenen Ziele des Heranwachsenden - somit dann auch die Schulleistung und der angestrebte Abschluss. Die einen werden durch die Erwartungshaltung der Eltern angespornt "um dort rauszukommen", die anderen gehen unter dem Erwartungsdruck kaputt. Und wieder andere ruhen sich einfach darauf aus das die Familie schon einen sicheren Arbeitsplatz bietet.

Eins von meinem Nachwuchs möchte (aktuell) später mal "irgendwas mit Medien" machen. Das "irgendwas" hat eine seehr große Bandbreite. Solange es aber nur "irgendwas" ist, ist es sinnvoll wenn die Schulleistung beibehalten wird um von einer zur nächsten Klassenstufe versetzt werden zu können. Bis hin zum potentiellen Abitur. Denn "hinterher" lässt es sich - wie man es bei vielen Erwachsenen hier und da mitbekommt - leicht jammern "hätt ich mal".

Im Prinzip kann man als Eltern einfach nur das Beste für den eigenen Nachwuchs hoffen, versuchen Weichen zu legen.

In einer vernünftigen Schule findet vernünftiger Unterricht statt und dadurch lernt man, richtig zu denken und erlerntes Wissen anzuwenden.

Die FAULEN Schüler aber nutzen den Unterricht nicht und lernen erst hirnlos auswendig, wenn ein Test bevorsteht.

Manche Eltern haben dasselbe erlebt, haben eine schlechte Meinung von Lehrern und bringen ihre Abneigung für die Schule ihren Kindern bei, die dann noch viel weniger Lust haben, zu lernen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Keineahnung457  11.05.2025, 21:42

Also, ich habe Freunde in der Schule (12. Klasse), die wirklich fleißig und gutwillig sind, aber einfach nicht wissen, wie man effizient lernt und deshalb nur auswendig lernen.

Und bei vielen Lehrern findet eben kein vernünftiger Unterricht statt.

Inkognito-Nutzer   11.05.2025, 21:36

Den Unterricht der sich seit min. 100 kaum geändert hat nicht anzupassen, overhead Projektoren im Jahr 2025 zu verwenden, und Lehrer die nicht unterrichten wollen sind wohl auch nur die Faulheit von Kindern

Saturnknight  11.05.2025, 21:41
@Inkognito-Beitragsersteller
Den Unterricht der sich seit min. 100 kaum geändert hat nicht anzupassen, overhead Projektoren im Jahr 2025 zu verwenden, und Lehrer die nicht unterrichten wollen sind wohl auch nur die Faulheit von Kindern

Bei der Realschule in meinem Ort gibt es keine Overhead Projektoren mehr, die nutzen große Monitore. Die haben modernes Equipment. Es liegt also wohl eher an deiner Schule.

Inkognito-Nutzer   11.05.2025, 21:47
@Saturnknight

Bei der Grundschule meiner Kinder gibt es die noch und sie werden benutzt

Du vermischst hier verschiedene Probleme miteinander.

Was hat ein guter Mensch zu sein mit Schulnoten zu tun? Gar nichts.

Dass es zwischen Eltern und Kinder wegen der Schule zu Streit kommt, ist soweit richtig.

Die Aussagekraft von Noten ist wieder ein anderes Thema. Ich glaube, es wird sogar noch weltweit mit diesem System gearbeitet. Und solange es kein besseres Konzept gibt, wird das auch so bleiben.

Bereits in der Grundschule müssen Grundlagen vermittelt werden. Wenn Kinder nicht richtig lesen oder schreiben können - wie man es oft genug in diesem Forum sieht - wird das Erlernen von Inhalten weiterführend immer schwieriger. Schule kann nur sehr an das Individuum angepasst, vielmehr soll sie auf ein Studium oder eine Ausbildung vorbereiten, das ist nunmal das System, beinahe weltweit übrigens. Natürlich entstehen dann irgendwann Defizite, mit denen man entweder lebt oder sie aufarbeitet.

Es hat schon seinen Grund, warum Arbeitgeber in ihren Stellenausschreibungen irgendeine abgeschlossene Ausbildung verlangen.

Die Existenz von schulischen Inhalten zu kritisieren, nur weil sie einen Selbst überfordern ist in den meisten Fällen sinnfrei.

Wenn du in Mathe eine 5 hast, dich aber später für einen mathelastigen Job interessierst, hast du wenig Chancen. Genau das wollen viele junge Menschen nicht verstehen.

Ob ADHS existent ist oder nur eine Erfindung, diese Diskussion, kann ich nicht führen.


Inkognito-Nutzer   11.05.2025, 22:19

Es gibt auch Länder wo das Schulsystem viel besser ist als hier, sich mehr auf das Kind fokussiert, ich weiß das man da komplett umstülpen müsste aber es muss irgendwann mal passieren. Ein guter Mensch der gut ist im helfen kann später Organisationen wie Karitas eröffnen, was zerstört wird durch “eine 5 in Mathe”. Und ob ADHS existiert, ist hier egal, mir gehts um früh diagnostizierung.

Komisch dass es bis vor einigen jahren nich ging

In der Schule wirst du zu einem nützlichen Arbeitnehmer herangezogen. Dir wird das notwendige Wissen vermittelt um Jobs ausüben zu können.

Auf das Leben müssen dich deine Eltern vorbereiten.

Und wenn die Kinder nicht in der Schule still sitzen können, müssen die Eltern dafür sorgen, dass sie sich in der Freizeit genügend bewegen, damit sie dann still sitzen können.

In der Arbeit musst du, je nach Tätigkeit, auch still sitzen können. Und da wird auch nicht darauf Rücksicht genommen, ob du still sitzen kannst. Du hast deine Arbeit zu tun und fertig.


Inkognito-Nutzer   11.05.2025, 21:52

Ich hab nicht genügend Zeit um 7:30 meinen Kindern genug Laufzeit zu geben besonders wenn sie trödeln mit den ganzen fertigmachen. Und wenn sie arbeiten gehen wären sie mindestens 16, um die 20 mit Abitur und dem ganzen. Glaub nicht das ich dann sie noch auf einen Spielplatz bringen muss, um ihre Energie rauszulassen

Serera99  12.05.2025, 06:05
@Inkognito-Beitragsersteller

Auf den Spielplatz nicht, aber es gibt viele sportliche Hobbies.

Nach der Schule ist noch genügend Zeit für Sport. Und wenn es nur eine Stunde ist.