Schneefall, wenn es nicht H20 ist?
Hallo Leute,
ich schreibe gerade einen SciFi-Roman. Ich dachte bislang, dass auch CO2 oder N2, wenn unter den Gefrierpunkt gebracht, aus der Atmosphäre fallen würde, wie Schneeflocken. Aber ich habe gerade gelernt, dass dies wohl nicht so ist... Konkrete Frage: Fällt CO2 einfach "runter" wenn es nur kalt genug ist? Was ist mit anderen Gasen? Speziell mit Edelgasen? CO2, wenn aus der Flasche geblasen, macht doch auch sowas ähnliches wie Schneebälle... Wahrscheinlich geht es darum, wie sich Kristalle bilden.
Cool, danke im Voraus.
3 Antworten
Ja, CO₂ würde schneien, aber N₂ würde als Regen oder Tau in Erscheinung treten. Der Grund ist, daß CO₂ bei Atmosphärendruck gar nicht flüssig sein kann (flüssiges CO₂ steht immer unter Druck, ca. 5 bar reichen bereits), N₂ aber schon.
Beachte aber, daß die Temperaturen für solche Phänomene schon ziemlich extrem sein müssen: CO₂ gefriert bei −79 °C, und beim Stickstoff brauchst Du satte −196 °C zur Verflüssigung (mit Überdruck geht es auch bei etwas wärmeren Temperaturen, aber niemals über −147 °C).
Bei −79 °C gefriert CO₂ in dem Sinn, daß festes CO₂ bei dieser Temperatur einen Dampfdruck von 1 bar entwickelt und sich deshalb aus einer Atmosphäre von 1 bar CO₂ abscheidet. Wenn Du also unter diesen Bedingungen eine hochprozentige CO₂-Atmosphäre hast (weil Du z.B. CO₂ chemisch herstellst), dann kristallisiert es aus.
Aber in der gewöhnlichen Atmosphäre sind wir weit von 1 bar CO₂ entfernt, die 0.04% bedeutet ja 0.0004 bar CO₂-Druck. Damit festes CO₂ einen so tiefen Dampfdruck hat, müßte man es wohl wesentlich tiefer abkühlen. Wenn ich mir diese Tabelle ansehe und kreativ extrapoliere, dann würde ich −150 °C schätzen.
Andererseits setzt diese Betrachtung Abscheidung von reinem CO₂ voraus; CO₂ bildet aber auch Mischkristalle mit Wasser, und deren Dampfdruck ist wesentlich geringer. Das auf der verlinkten Seite angegebene Phasendiagramm verstehe ich zwar nicht wirklich, aber grob geschätzt reicht es immer noch nicht (der graue Bereich hat bei −85 °C immer noch zu hohen Dampfdruck), aber vielleicht gibt es da ja noch weitere Effekte, an die ich nicht denke.
Methan kann glaube ich Flocken und fallen, wenn es kalt genug ist.
Ich habe gerade gesucht... Methan und auch andere einfache Kohlenwasserstoffe können soetwas ähnliches wie Schneeflocken bilden.
Auf dem Planeten Mars gibts viel CO2 Eis und vermutlich schneits das auch
Leute, erst mal danke. Aber ich glaube ihr habt meine Fragestellung noch nicht ganz begriffen... Wasser ist ja ein ganz besonderer Stoff, auf Grund seiner vielen Anomalien. Somit sind Schneeflocken immer hexagonal... irgendwie, und wie der Dichter sagt: "Keine Schneeflocke gleicht der anderen." Könnten Argon, CO2, N2, Methan --- meinetwegen sogar Tellur oder Schwefel in der Atmosphäre der Venus --- soetwas ähnliches wie "Schneeflocken" bilden?
Die tiefste in der Antarktis gemssene Temperatur war etwa 10 °C tiefer. Heißt das, dass es in der Antarktis Schnee geben kann, der zumindest teilweise aus CO₂ besteht, oder müsste dafür der Atmosphärendruck höher sein?