Schmuck lieber aus Silber/Gold?
Hallo an alle Schmuckliebhaber,
Wieso sind einige auf Schmuck, welches nicht aus echt Silber/Gold usw. besteht allergisch? Ist es auch allgemein besser echt Silber zu tragen um nicht allergisch darauf werden zu können oder da es langlebiger ist?
vielen Dank im Voraus :)
3 Antworten
Wenn man eine Nickelallergie hat ist Edelstahl mit seinem Nickelgehalt von mindestens 10% ansich keine gute Wahl, zumindest für frische Ohrlöcher...
Silber ist für frische Ohrlöcher gar nicht erst zugelassen, Gold erst ab 750er.
Silber enthält sehr oft Nickelanteile um das Anlaufen zu verringern und kann die Haut dauerhaft schwarz einfärben.
Optimal verträglich und tatsächlich antiallergisch ist Titanschmuck aus medizinischem Titan.
Viele Grüße von Andrea aus Dortmund (Piercerin & Bodymodderin seit 1989)
AISI 430 ist normalerweise sogar ganz ohne Nickel, taugt aber nicht für Piercingschmuck und ist auch nicht dafür zugelassen. https://www.teamedelstahl.de/werkstoffe/1-4016/
AISI 201 ist genau wie AISI 304 ebenfalls nicht als Piercingschmuck geeignet und nicht zugelassen. Der Nickelanteil beträgt bei 201 3,5 - 5,5% und bei 304 noch deutlich mehr. https://de.ss-pipes.com/info/difference-between-201-and-304-stainless-steel-51824863.html
Es ist korrekt, das 316 Lweniger Nickel freisetzt, für guten Piercingschmuck nimmt man allerdings weder 316 noch 316L - man nimmt 316LVM da der qualitativ besser und beständiger ist.
Dennoch ist der Nickelanteil für viele Allergiker ein Problem und deswegen nimmt kein seriöser Piercer seit den frühen 2000er Jahren noch Stahl als Ersteinsatz. Man nimmt nickelfreies Titan, das ist wesentlich besser verträglich und zudem antiallergisch. PTFE wiederum ist für die weit überwiegende Mehrheit an Piercings kein guter Ersteinsatz aufgrund seiner sonstigen Eigenschaften - man findet es daher vorrangig in sehr billigen Studios, da es für den Betreiber deutlich billiger als hochwertiges Titan ist.
Bei Gold ist es vor allem das Weißgold, was Nickel enthält.
Es gibt Läden, die existieren auch schon seit Jahrzehnten, die leider immer noch Stahl als Ersteinsatz. Wäre ich Piercer, würde ich es auch nicht als Ersteinsatz nutzen, gerade auch weil man heute nicht sicher sein kann, ob es wirklich hochwertiger Stahl mit geringem Nickelanteil ist oder Irgend ein Billigstahl aus Billigproduktionen. ;)
Wer billig kauft, ....
Zwischenzeitlich war es einige Jahre sogar verboten Stahl als Ersteinsatz zu benutzen, aber das ist leider wieder aufgehoben worden.
Natürlich kann man sich sicher sein was man verwendet, als Piercer sollte man die Materialdatenblätter zur verwendeten Legierung ja sowieso haben, manchmal wird das sogar vom Amt kontrolliert.
Ich weiß, aber überall gibt es schwarze Schafe, die auch das wieder "anders regeln", egal wie lange es diese Geschäfte gibt und wie "seriös" diese sind. Aber ich gebe dir mit all deinen Aussagen recht. ;) Dir noch nen schönen Tag. Vielleicht komm ich bald mal vorbei. :D
Kommt halt auf die Zusammensetzung an: Meine Mutter konnte Gold 333 nicht vertragen, weil da immer noch zuviel anderes Metall drin verarbeitet war und hat nur mindestens 585 oder 750 getragen. Ich vertrage soweit alles, aber Nickel eben nicht, weshalb ich schon immer - wenn nicht Echtschmuck silber/gold - dann Edelstahlringe z.B. getragen habe.
Ich persönlich verschenke nur echte Edelmetalle also Gold oder Silber.
Nicht ganz richtig. Ich hatte schon mit der ein oder anderen Edelmetallherstellung was zu tun, hab mich selber viele Jahre damit auseinandergesetzt und hab auch selber eine Zeit lang Schmuck für Freunde und Bekannte besorgt.
Es kommt auf den Edelstahl an, bzw auf die Legierung. Bei 430er und 201er Edelstahl, die fast ohne Nickel auskommen, wir reden hier von höchstens einem Anteil von 2.5%, würde ich von abraten diesen als Schmuck zu tragen, da dieser nicht so Korrosionbeständig und vor allem nicht Säure beständig ist.
Auf langer Tragesicht wird man sich hier eher eine Infektion (bei neu gestochenen Ohrlöchern auf jeden Fal) holen, oder die Allergie triggern, als zum Beispiel bei Chirurgenstahl. Auch wenn dieser aufgrund des höhren Anteils von Nickel erstmal allergischer klingt, muss man sich hier weniger Sorgen machen. Grund dafür ist der Korrosions- und Säureschutz, die die Legierungen 304, 316 und 316L mit sich bringen.
Die Nickelionen sind hier nämlich fest im Material gebunden und werden, wenn überhaupt, da die Beständigkeit gegen Rost und Säure vorliegt, nur in geringsten Mengen abgegeben. Die Mengen an abgegeben Nickelionen liegen bei den drei letzt genannten Legierungen meist weit unter den Grenzwerten der für Allergiker gefährlichen Regionen von 0,5µg Nickel pro cm² pro Woche. Deshalb könnten die 300er Legierungen eben auch für Schmuckliebhaber aller Art, auch mit Nickelallergie, empfohlen werden. Auch als Anfangsschmuck könnte man diese empfehlen, wenn der oben genannte Grenzwert nicht überschritten wird. Dennoch würde auch ich hier auf PTFE oder Titan Schmuck am Anfang setzen.
750er Gold kann zudem auch noch einen geringen Nickel Anteil enthalten, der, denn wenn hier Nickel im Gold benutzt wird, weist es fast den gleichen Wert wie in den 300er Edelstahllegierungen auf. Je nachdem wer den 750er Gold Schmuck herstellt. ;)