Schizophren - eine Beleidigung?
Hallo gemeinsam,
bei uns im Vertrieb herrscht aktuell aufgrund einer neuen Geschäftsführung Unruhe. Die Werte was wir vor Jahren haben ziemlich abgenommen.
Auch macht der neue Chef deutlich, wen er mag und wenn nicht. Als er dies wieder deutlich gemacht hat in unserem Mitarbeitergespräch, in dem Ziele erhöht werden, keine Gehaltserhöhung sondern eine versteckte Gehaltskürzung, in dem man an dem Unternehmensumsätzen nicht mehr beteiligt wird, meinte ich: "ok, dann lag ich wohl mit meiner Vermutung richtig, dass Sie auf mein Team nicht gut anzusprechen sind" kam von ihm prompt die Antwort: "pass auf, wenn du so schizophren bist, ist das dein Problem". Ich habe jetzt ein wichtiges Gespräch, stand auf und ging". 1 Zeuge / weiterer Leiter war dabei. Ich war das ganze Gespräch lang sachlich. Ist das erlaubt, dass er mich so bezeichnen kann?
Über eure Feedbacks wäre ich sehr dankbar!
5 Antworten
Also mal davon abgesehen, dass entweder dein Chef nicht weiß was schizophren bedeutet oder du ihn nicht korrekt zitierst, könnte es als Beleidigung angesehen werden.
Felixbautt hat recht: "Schizophren" ist ein Modewort für Inkompetenz. Ein Schimpfwort ist es nicht.
Mir fällt aber auf, dass dieser Chef dich einseitig duzt. Das würde ich bei einem solchen Tüchtling mal beseitigen: Entweder duzt Du ihn auch, oder Du bestehst auf dem 'Sie'. Das ist rechtlich geregelt. Sieht er das nicht ein, kannst Du klagen; und im Gegenzug wirst Du aber vermutlich rausfliegen.
Was er wohl meinte, war 'paranoid' (übermäßig misstrauisch bis zum Verfolgungswahn) - ein Symptom, was bei Schizophrenie auftreten kann, aber nicht muss.
Für eine 'Beleidigung' im juristischen Sinne reicht das nicht nach meinem Dafürhalten. Aber es ist natürlich schon ein unguter und unangebrachter Umgangston, der auf eine gereizte Stimmung hindeutet.
uh rechtlich gesehen ist das keine Beleidigung, des schizophren ist kein Schimpfwort.
aber da wo die eine türe zugeht geht immer eine andere auf
Informiere dich mal über das Thema "üble nachrede" , denn unterstellen darf er soetwas nicht
aber eine Unterstellung ist was anderes wie eine Beleidigung, und ich kann dir ja nicht unterstellen dass du eine Dachlatte bist....
Hast recht.
streiche Schimpfwort und lasse Textfeld vorerst frei :)
Naja, also meiner Meinung nach ist das schon eine Beleidigung.
Schizophrenie ist eine Krankheit, und somit hat er Dir eine Krankheit unterstellt, und das war schon beleidigend.
Für eine Klage reicht es wohl eher nicht, aber es zeigt dass er nicht gerade der Hellste ist.
Wenn es eine Beleidigung war dann würde durchaus für eine Anzeige und ein Verfahren reichen (das meinst du vermutlich mit Klage)
zwischen Unterstellung und Beleidigung gibt es einen unterschied!
Grundsätzich ist jede Form der Äußerung als Beleidigung geeignet, wenn es das Opfer in ihrer Ehre verletzt. Dies kann auch mit einer Unterstellung geschehen. Grundsätzlich ist es aber natürlich schwierig eine Beleidigung nachzuweisen, wenn es keine bösen Wörter sind. Üble Nachrede sehe ich hier aber gar nicht.
Das was dazu kam: ich habe ihm vorher (trotz meiner besseren Leistungen in den letzten Jahren) vor dem 2. Leiter sogar von einer ernsthaften Krankheit den ich gerade hinter mir habe erzählt (Schlafapnoe) paar Minuten vorher. Ich weiss nicht, ob sowas dann erst recht passend war anzubringen.
weil er mich gefragt hatte wie ich mich aktuell fühle.
Kleiner Tip: Über solche Krankheiten würde ich auf der Arbeit nie sprechen...
Warum reicht es deiner Meinung nach nicht für den Tatbestand einer Beleidigung. Besonders bei Beleidigungen ist der konkrete Einzelfall zu betrachten, ob eine Straftat vorgelegen hat