Schiffsgeschwindigkeiten?

16 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine zweifellos interessante Frage, deren zeitliche Zuordnung nach Deinen Angaben wohl zwischen der Antike und dem frühen Mittelalter liegt! Unter nachstehendem Link findest Du die gesuchten Angaben. Viel Erfolg bei Deiner Auswertung!

http://user.cs.tu-berlin.de/~ohherde/reise.htm

Katha235 
Fragesteller
 19.12.2010, 12:25

Danke, die Tabelle ist echt gut, auch für sonstige Angaben.

Danke auch an alle anderen, die versuchten, diese Frage zu beantworten. ich habe lang überlegt, wem ich die das Sternchen geben soll...

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Hi, eine Galeere der Antike (Triere) konnte kurzfristig auf über 10 Knoten beschleunigt werden (zum Rammen), war aber nicht hochseetüchtig. Ein Segelschiff des Mittelsalter konnte vielleicht max. 10 - 15 Knoten segeln. Gruß osmond . Zitat aus Wiki: Die Verdrängung des Schiffes betrug ca. 45 Tonnen und durch Versuche mit Nachbauten konnte eine Höchstgeschwindigkeit auf kurzen Strecken von ca. 7 Knoten oder 13 km/h ermittelt werden. Zum Rammen im Gefecht wurde auf eine Geschwindigkeit von mehr als 10 Knoten beschleunigt Die Wikinger entwickelten diesen Typ zu ihren Langschiffen weiter, die ebenfalls noch gerudert wurden, aber auch erstmals ein Segel trugen. Der Bug und das nahezu gleich gebaute Heck wurden stark hochgezogen. Die Planken waren untereinander fest verbunden und mit den Spanten nur verschnürt. Damit war der Rumpf sehr elastisch und passte sich in gewissem Maß den Wellen an. Das Langschiff hatte einen militärischen Zweck und erreichte unter Rudern eine beachtliche Geschwindigkeit, die laut zeitgenössischen Berichten höher war als die eines berittenen Boten Geschwindigkeit Schiff 6,7 Knoten Raddampfer Sirius, 1838, Großbritannien kurzzeitig 11 Knoten Rennruderboot (Achter; siehe Rudern) ca. 15 Knoten Flying-P-Liner Potosi, 1902, Deutschland ca. 18 Knoten Klipper um 1870 18,5 Knoten Flying-P-Liner Preußen, 1904, Deutschland Gruß osmond

Die formel ohne viel denken,aber es ist ja alles Wind und Wetter abhängig. Aber bei voller Geschwindigkeit:

9 knoten = 16,2 km 24 Std. x 16,2 km = 388,8 km 14 Tage x 388,8 km = 5443,2

wenn Du realistisch bleiben möchtest, zieh mal 20% davon ab, es sei denn, zum Jahresende mit dem Passat über den Atlantic in die Caribic. Du schreibst ein Buch aus einer Zeit in der Du nicht gelebt hast? Interessant.

Katha235 
Fragesteller
 27.12.2010, 21:17

Es ist ein Fantasybuch, hat keine richtige Zeitepoche. So zwischen Antike und Mittelalter...

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Hallo, die Geschwindigkeit ist natürlich abhängig von mehreren Faktoren. 1. Ist die Farbe frisch? 2. Befinden sich die Segel in einem ordentlich gewartetem Zustand? 3. Hatte das schiff Ruderer? Wenn ja, wie viele? Waren die Ruderer kräftig, was folglich auf eine gute Ernährung schlissen Liese. Wie viel Nahrungs Einheiten befanden sich an Bord? Worauf wurde speziell bei der Zubereitung der Speisen geachtet? Dieses ist wichtig um einigermaßen ermitteln zu können wie die Verdauung an Bord war! Eine gute Verdauung führt zum gesunden Stuhlgang, welches bei der Berechnung des Gewichtes keines Falls ausser Acht gelassen werden sollte. Es gibt einfach zu viele unbekannte Faktoren!

Ich würde mich für ein Motorboot bei stiller See entscheiden.

Gruss

Katha235 
Fragesteller
 18.12.2010, 17:52

ein nagelneues, hochwertiges Boot, mit genügen Proviant, guter Zubereitung der Speisen, gesundes Essen, keine Ahnung, wieviele Ruderer, so fünfzig-hundert Ruderer, alle recht kräftig und ausdauernd. Aber wie ist das dann bei dem Motorboot???

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weisshaupt72  18.12.2010, 17:58
@Katha235

Das Motorboot braucht keine Ruderer! Lass dich nicht ärgern und weiterhin viel Spaß beim schreiben.....

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Katha235 
Fragesteller
 18.12.2010, 18:03
@weisshaupt72

Ach nee^^ Aber mal ernsthaft... gibt es hier auf GF keinen Schiffsfanatiker, der sich auch mit antiken Schiffen auskennt????? HALLO?? IST DA JEMAND?

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Im Mittelmeerraum gab es da erst mal ( eigentlich immer noch seit dem Spätmittelalter) als Rund- d.h. Transport- Handels- und auch Kriegsschiffe die Nefs und die höherbordigen Naven. Beide trugen Achter- im Fall der Nave immer auch Vorderkastelle. Regional variierte natürlich Form als auch Größe dieser Schiffe bzw. auch der Name, z.B. hießen sie im katalanischen und portugiesischen Bereich wohl Nao. (Aragon=Katalanien war im Spätmittelalter Seemacht und damit Begründer der späteren spanischen Beherschung des westlichen Mittelmeers im 16 Jahrh.)In Portugal entwickelte sich dann wohl aus diesen Typen die schon angeführte Karavelle die DAS Standard Rundschiff des 15 Jahrh. wurde.

Besonders große Karavellen wurden dann in dieser Zeit Karacken genannt. Durch die erheblichen Verbesserungen an der Takelage und die immer größere Manövrierfähigkeit wurden dann immer mehr Karavellen und vor allem Karacken mit Kanonen ausgestattet, da sie natürlich viel mehr von ihnen und mehr Pulver und Kugeln transportieren konnten als Galeeren. Im 16 Jahrh. dominierten sie bereits die Seekriegsführung im Atlantik während im Mittelmeer in der Seeschlacht die Galeere weiter vorherschte. Hier wurden Rundscchiffe vor allem bei Belagerungen zur Beschießung von See her verwendet, wie z.B. von Karl V beim Feldzug gegen die Berberesken in Nordafrika 1535.

Im Norden dagegen dominierte noch die Kogge, von den Niederlanden/Flamen (unter spanischer Herrschaft, d.h. auch beeinflußung wurden die Koggen aber auch mit südlichen Schiffstypen verschmolzen, bzw. Karacken verwendet. Über Koggen gibt es fantastisches Buch "Die Kieler Hansekogge" von Uwe Baykowski mit exzellenten Farbfotos einer Kogge in Aktion (incl. Bau).

Aus den Karavellen heraus entwickelte sich dann auch schon im 16 Jahrh. die Galeone, die am Ende des 16 Jahrh. der führende Schiffstyp im Atlantik wurde. Sie war als erster Segler auch als reines Kriegsschiff mit Kanonen aufgelegt worden und indem die Engländer konsequent auf sie setzten begründeten sie die britische Vorherrschaft zur See mit dem Sieg über die Armada 1588 durch eben diese Galeonen. Dieser Übergang von der Überlegenheit der Galeere zur Galeone wurde durch die erheblichen Verbesserungen an den Kanonen bewirkt, nicht jedoch durch die Schiffe selbst.

Vorher waren Galeeren im Atlantik deshalb rar, weil ihre Seetüchtigkeit nicht ausreichte; im Gefecht bei ruhiger See wären sie überlegen gewesen wie z.B. die Schwarze Galeere, ein Kaperschiff niederländischer Freibeuter zur Zeit des Befreiungskrieges gegen die Spanier gezeigt hat.

Die älteste Darstellung einer mittelalterlichen Galeere findet sich in einer Miniatur aus dem Jahr 1047. Die Schiffe dieser Zeit scheinen noch Biremen in der Nachfolge der römischen Liburnen zu sein, also Schiffe mit zwei Rudern seitlich übereinander gesetzt genau wie in der Antike. Der Unterschied zur Antike ist der über der Wasseroberfläche liegende Rammsporn und die von den Arabern übernommene Besegelung mit Lateinsegeln. Außerdem hatten diese ersten Galeeren noch Seitenruder!

Im 14 Jahrh änderte sich dann das Riemenwerk erheblich. Der Rumpf wurde schlanker und die Ruderer saßen nicht mehr schräg versetzt übereinander sondern nebeneinander in einer Ebene. Dieser Typ wurde erstmals in Italien gebaut und nannte sich daher Fusta. Ab Mitte des 15 Jahrh wurden dann 3 Ruderer an 3 Riemen eingesetzt die alle von einer Ducht aus gerudert wurden. Dieser Typ wurde dann Galia sottil genannt, nicht jedoch in Venedig in dem man die antiken Bezeichnungen bebehielt. Daher hieß dieser Typ dort Triereme, die Fusta wurde als Bireme bezeichnet. Das eigenartige Rudersystem hieß alla zenzile. Diese Form hielt sich noch bis ans Ende des 16 Jahrh, vor allem in Venedig.

Gleichzeitig wurde der Rammsporn immer länger, schlanker und höher angebracht, so daß er seine ursprüngliche Funktion schon im 14 Jahrh wohl nicht mehr wahrnehmen konnte. Mit Beginn des 16 Jahrh kamen dann Galeeren auf die nicht 3 Mann an 3 Ruder sondern 3 dann bald 4/5/6 usw. Mann an ein Ruder setzten. Dieses System wurde vielleicht zuerst wieder in Venedig erfunden und hieß a scallogio. Dem steht gegenüber, daß es sich gerade in Venedig lange nicht durchsetzen konnte.

Im 14-15 Jahrh kommt dann die Batarde auf, eine Mischung aus Galeere und Nave, die sogenannte Handelsgaleere im weiteren auch galea di mercato genannt. Diese brachten teure Luxuswaren so schnell und sicher an ihr Ziel das sie sich noch bis ins 16 Jahrh halten konnten. Mit dem Preisverfall für Gewürze usw. und der Verlagerung auf den Atlantikhandel verschwindet dieser Typ am Ende des 16 Jahrh. Die Batarde befuhr in Konvois aber auch den Atlantik in die Nordsee bis nach Brügge. Der letzte solche Konvoi fand 1564 nach Ägypten und 1570 nach Syrien statt.

Neben den großen Galeeren gibt es natürlich eine viel größere Menge von kleineren Schiffen die aber ebenso mit Rudern und Segel angetrieben wurden und meist unter dem Namen Galeota zusammengefaßt werden. Mit der Notwendigkeit rudergetriebener Großkampfschiffe entstehen dann im 16 Jahrh die Galeassen. Besonders große und breite Galeeren die mit einer Vielzahl von Kanonen vor allem zu den Breitseiten hin bewaffnet sind. Vor allem diese Galeassen entscheiden bei Lepanto 1571 die Schlacht für die Christen da die Osmanen über keine solchen Schiffe verfügen. Mit dem Ende des 16 Jahrh kommt dieser Typ aber ebenso wieder außer Gebrauch.

In Algerien entwickeln sich besonders leichte und schnelle Galeeren die seetüchtiger und besser zu Segeln sind, die direkten Vorläufer der berühmten Schebecken. Kaum bekannt ist, das die Berberesken Piraten von Algier und Tunis aus auch im Atlantik seeräuberten, sie überfielen z.B. unter anderem Island, wie sie immer wieder bei Gibraltar durchgekommen sind ist mir ein Rätsel.

holgerholger  05.10.2013, 18:38

Wow, da hat sich ja mal jemand Mühe gegeben.

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