Schadensersatz bei Zugunglück?
Hallo, heute habe ich das schwere Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen unverletzt überlebt. Jedoch habe ich einen Schock erlitten und stelle mir die Frage ob es (falls es ein Fehler der Zugwartung, der DB etc. war) eine Möglichkeit auf Schadensersatz gibt. Unsere Personalien wurden bereits aufgenommen.
8 Antworten
Schadenersatz gibt es tatsächlich nur für eindeutig entstandene und klar bezifferbare Schäden in Deutschland. Wenn dir dort welche entstanden sein sollten, kannst du die selbstverständlich der Bahn gegenüber geltend machen!
Was dir vermutlich aber eher vorschwebt, ist wahrscheinlich das Thema Schmerzensgeld, oder? Hier sind deutsche Gerichte recht zurückhaltend, was die Höhe betrifft. Und du solltest dir bewusst machen, dass das wahrscheinlich mit einem langwierigen Prozess einhergeht, wo du das Erlebte wieder und wieder schildern musst. Und das wahrscheinlich auch erst viele, viele Monate in der Zukunft, da Gerichte nicht so schnell arbeiten...
Komm erst einmal zur Ruhe, lass das Erlebte sacken und achte vor allem darauf, wie es dir geht! Wenn du merkst, dass dich das alles sehr belastet, was echt nicht überraschend wäre, such dir zeitnah professionelle Unterstützung. Ob du dann auch noch rechtliche Schritte ergreifen willst und welche das sein könnten, kannst du auch in den kommenden Wochen immer noch in Ruhe entscheiden. Erst einmal solltest du dich vor allem darauf konzentrieren, dass es dir (wieder) gut geht und du dort nicht irgendeine Form von Trauma davonträgst!
Erstmal Glückwunsch das du so glimpflich davon gekommen bist.
Dann. In DE wird Schadensersatz nur nach tatsächlichem Schaden ausgezahlt. Wenn du also ne kaputte Jeans hat oder ein zerissenea Shirt dann kannst du das natürlich geltend machen.
Nein aber ein Fall für Schmerzensgeld.
Schadensersatz wird für finanziellen Schaden ausgezahlt.
Schmerzensgeld für Körperlichen und vielleicht auch Seelischen.
Schadenersatz gibt es, wenn man einen Schaden hat.
Entsprechend wird das bei dir eher nichts.
Behandlungskosten einer (langjährigen) Psychotherapie? Einschränkungen beruflicher Art durch den Schock?
Vermute mal der Schock ist noch nicht wirklich da. Frage ihn mal in 1 Woche ...
Die Behandlungskosten würden eher von der Versicherung des Verursachers gedeckt. Glaube kaum das ein Gericht entscheidet: "da haste ein Batzen Geld investiert es in Behandlung" wir sind ja nicht in den USA.
Wenn du einen Schaden anmelden willst, musst du natürlich deinen persönlichen Schaden BELEGEN. Eine psychologische Betreuung zahlt ja deine Krankenkasse.
Schmerzensgeld bekämst du nur , wenn es auch einen einwandfrei Schuldigen gibt.
In derart Angelegenheit ist es zweckdienlich, sich einen Rechtsanwalt zu nehmen, der in dieser Sache deine Interessen gegenüber der Bahn vertritt.
"nur nach tatsächlichem Schaden ausgezahlt" -> ein "Schaden" an der Psyche ist aber auch ein Schaden - oder?