Ruhestörung und Provokation in Mietwohnung?
Hallöschen,
ich würde mir gerne mal eine Meinung von euch holen. Mein Nachbar kommt aus Afghanistan und ist vor zwei Jahren über mir eingezogen. Es gab schon dutzende mal Beschwerden wegen Ruhestörung, nachdem mehrere Nachbarn sich an ihn gewendet haben, hatte er Ruhe gegeben.
Er spricht leider kein Deutsch und lebt seit zwei Jahren von Hartz 4, ich hatte ihm zu Beginn als er eingezogen ist bei den Unterlagen für das JobCenter geholfen. Ich wollte ihm helfen einen Job zu finden, er hat mich aber immer wieder enttäuscht.
Er hat keine Ausbildung und besitzt auch keine wirkliche Schulbildung. Ich habe ihm einen Job als Produktionshelfer besorgt, er ist aber nach einer Woche nicht mehr dort erschienen. Hat sich auch nicht abgemeldet, wodurch ich mich vor meiner Freundin rechtfertige musste.
Sie hat ihm auf Anfrage von mir den Job besorgt. Das zweite mal hatte ich ihm einen gut bezahlten Job als Reinigungskraft besorgt. Dort kam er die ersten zwei Wochen und ist dann wieder nicht mehr erschienen.
Das alles war jetzt vor 18 Monaten, bis heute hat er leider keinen Job. Seit mehren Monaten ist er wieder sehr laut geworden und hat mich auf Anfrage etwas ruhiger zu sein sehr aggressiv angeschrien. Die Verständigung mit ihm ist immer sehr schwierig, da er sogut wie kein Wort deutsch spricht. Er scheint auch immer unter Drogeneinfluss zu sein.
Er ist wie ein kleines Kind und ist mitlerweile ein wirklicher Störfaktor geworden. Ich habe wirklich Angst vor ihm, weil er mich seit mehreren Monaten schikaniert. Manchmal springt er über mir in seiner Wohnung mir voller Kraft auf dem Boden, ich bekomme dann immer Herzklopfen. Außerdem stampft er seit Monaten durch seine Wohnung, da ich ihm gesagt habe, dass ich den Vermieter kontaktieren werde, wenn er die Ruhestörung nicht sein lässt.
Ich kann mir keine andere Wohnung leisten, bin eine Studentin mit wenig Geld. Was würdet ihr an meiner Stelle tun?
15 Antworten
- führe ein richtiges Lärmprotokoll
- Lass dir dieses Protokoll von deinen nachbarn absegenen das es wirklich so wahr.
- Melde dies deinem Vermieter mit der Ankündigung das ohne richtige Maßnahmen eine Mietkürzung stattfindet. im gleichen atemzug melde dich beim mieterschutzbund damit sie dies beim vermieter reindrücken. sobald geld im spiel ist wird der vermieter sicherlich aktiv.
- Schritte wie sich am sozialamt wenden etc kann man zwar machen, sehe da aber nicht so hohe chancen. aber wer weiß probieren kann mans ja.
- Werden sich nicht an die gesetzlichen Zeiten gehalten dann kann man auch das Ordnungsamt anrufen.
- Parallel vielleicht nach einer anderen Wohnung schauen
Du musst die Ruhestörung nicht hinnehmen. Wende dich mit deiner Beschwerde an deinen eigenen Vermieter, der kann dann über die Eigentümerversammlung intervenieren. Es würde Sinn machen, wenn sich auch die anderen Bewohner des Hauses an ihre Vermieter wenden.
Darüber hinaus gibt es natürlich auch noch Verordnungen zum Thema "vermeidbarer Lärm" Und wenn der Mieter über dir, permanent und immer wieder Lärm verursacht der vermeidbar ist, ist das eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet werden kann.
Führen Sie möglichst gemeinsam mit weiteren Bewohnern des Hauses ein Lärmprotokoll und notieren Sie Beschimpfungen und sonstige Belästigungen, die Ihnen und anderen widerfahren peinlich genau.
Teilen Sie dem Vermieter Ihre und die Erkenntnisse weiterer Zeugen in Form einer Mängelanzeige mit und kündigen sei ab dem übernächsten Monat aufgrund der Minderung der Wohnqualität durch Störer eine Metminderung an.
Als Mieter können Sie gemäß Mietrecht bei einer Lärmbelästigung durch Nachbarn Ihre Miete verringern, nachdem Sie die Mängelanzeige wegen Lärm beim Vermieter gestellt und ihm eine angemessene Frist, von z.B. einem Monat eingeräumt haben, um gegen die Ruhestörung vorzugehen.
Lesen Sie mal die Hinweise unter folgendem Link:
https://www.rechtsanwalt-bach.de/mietrecht-leipzig/mietminderung/mietminderung-laermbelaestigung/
Die rechtliche Handhabe ist da leider begrenzt. Eine Ruhestörung kannst du leider nur zu de vorgegebenen Zeiten melden. Der andere Weg ist der des Vermieters, der mir am sinnvollsten erscheint. Sofern es wirklich zu keiner Einigung kommen sollte, führt kein Weg am Vermieter vorbei. Gegebenenfalls solltest du dann mit mehreren Mietern des Hauses dort ein Schreiben hinterlassen in dem die Dringlichkeit verdeutlicht wird.
Wenn er nach 22Uhr laut ist und nicht abzusehen ist, dass er innerhalb der nächsten halben Stunde Ruhe gibt, einfach mal die Polizei rufen, dann wird er nicht mehr so schnell laut sein.
Ansonsten wäre es gut, du würdest ein Protokoll darüber anfertigen und/oder Zeugen nennen, die deine Aussage stützen, und mal dem Vermieter Bescheid sagen. ImNotfall auch mit Mietminderung drohen, sollte sich danach nichts ändern.