Rettungsdecke als schlafsack?

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Weil sie nicht genug wärmen. Sie verhindern nur die Abstahlung der Wärme, nicht aber den Wärmeübergang durch Kontakt und Konvektion.

Weil es keinen Sinn macht, da sie nicht wirklich isolieren, sondern nur ein wenig der Körperwärme zurück reflektieren und Wind abhalten. Das ist ein Unterschied.

Isolation entsteht durch eine nicht-bewegliche Luftschicht (die Luftbewegung wird durch den Füllstoff wie Daunen/Watte gehemmt), die sich zwischen der Person und der Umwelt befindet. Daher sind Schlafsäcke auch um so dicker gefüllt, je stärker sie isolieren sollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selber jahrelang draußen unterwegs
Aleqasina  30.01.2023, 11:39

Mein Dad erzählte mir, dass es so um 1980 herum "Schlafsäcke" aus verstärktem Space-Blanket-Material gegeben hätte. Neben den von dir genannten Nachteilen (keine islierende Luftschicht) hätte sich darin Kondenswasser gesammelt, da man ja auch Nachts immer ein wenig transpiriert. Deswegen wären die Dinger ganz schnell wieder vom Markt verschwunden.

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Waldmensch70  30.01.2023, 15:21
@Aleqasina

Es gibt tatsächlich noch so dünne, wasserundurchlässige Säcke, die verwendet man aber als Schutzschicht im Schlafsack bei extremen Minustemperaturen. Das soll dazu dienen, dass keine Feuchtigkeit in das Isolationsmaterial gelangt und dort gefriert. Diese Inlets nennen sich VBL (Vapor Barier Liner).

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So ähnlich habe ich das schon gemacht, als wir bei Minusgraden gezeltet haben. Im regulären Schlafsack wurde es im Laufe der Nacht zu kalt. Dann haben wir den Schlafsack um einen Biwaksack ergänzt. Das Prinzip ist identisch mit dem der Rettungsdecke, nur dass der Biwaksack eine Schlafsackform hat. Ging schon. Hat auch warm gemacht. Am nächsten Morgen hing aber ziemlich viel Kondenswasser am Inneren des Biwaksacks. Dampfdurchlässig ist er halt null.

Weil diese unbequem sind und nur ein Notbehelf. Die polstern ja einen nicht, wenn man sich darin einwickelt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie aber in Verbindung mit einem Schlafsack wirkungsvoll sind, als äußerste Schicht. Denn sie behalten die Wärme innen und lassen auch keinen Regen durch.

Michel77171  27.01.2023, 19:33

So würde ich das auch sehen. Den Schlafsack würde ich immer vorziehen und die Rettungsdecke nur als Unterlage benutzen.

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SuperKuhnibert4  27.01.2023, 19:37
@Michel77171

Genau, den Schlafsack bei extremer Kälte zusätzlich mit mindestens einer Rettungsdecke umwickeln. Wobei ich lieber im warmen Bett liege und mir nicht in den Sinn käme, bei dieser Jahreszeit draußen zu übernachten. ;-)

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Das grösste Problem ist die mangelnde Atmungsaktivität. Es gibt ja Schlafsäcke aus Rettungsdeckenmaterial, nämlich sogenannte Biwaksäcke. Und darin schwitzt man wie sonstwas, wenn man ihn nicht gegen extreme Temperaturen verwendet, und sind deshalb nur was für den Notfall(lieber in der eigenen Siffe garen statt erfrieren).

Woher ich das weiß:Hobby – Viel alleine draussen, bei jedem Wetter. Mapper für OSM