Religion macht glücklich?

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Manche Menschen finden Halt im Glauben und viele können zb mit dem Thema Tod besser umgehen, wenn danach vermeintlich ein ewiges Leben kommt.

Ich hingegen glaube weder an Götter noch an ein ewiges Leben oder ähnliches.

Das muss jeder für sich selbst entscheiden.

Ich bin glücklich mit meinem Glauben. Ich finde meine Religion schön. Mir ist meine Religion sehr wichtig.

Ich finde es schön, wenn Menschen aus ihrem Glauben Hoffnung, Trost und Kraft schöpfen können. Ein solcher Glaube kann das Leben meiner Meinung nach sehr bereichern. Der christliche Glaube kann eine Motivation sein, sich für Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen.

Ich finde am Christentum u.a. schön, dass man an einen liebenden, gnädigen Gott glaubt und das die Nächstenliebe sehr wichtig ist.

Die Christen, die einfach nur Christen sind, weil sie Angst vor der Hölle haben oder weil ihre Vorfahren bereits Christen sind, sind keine wirklich glücklichen Christen.

der Halt und die Zuversicht, die mir das Christentum geben, DAS ist es was mich entspannt und auch in gewisser weise glücklich macht. Als mein Chef vor 2 Jahren im Krankenhaus lag, und es so ausah, als würde er den Fuß verlieren, da habe ich es richtig gemerkt.

Zugegeben! ich habe mich am Anfang schon gefragt, welcher Gott so was zulässt....

Wir Christen leben in einer Beziehung zu Gott, zu Jesus und zum heiligen Geist. und eine Beziehung, das bedeutet zwangsläufig, dass man sich auch selbst einbringen muss.

Die Katholikin zu spielen, mich also, wenn die Glühbirne kaputt geht, in die dunklheit zu verziehen und mich zu fragen, was ich verborchen habe, dass Gott mich mit Dunkelheit straft, das ist einfach nicht meine Welt!

ich weiß, oder besser gesagt ich glaube! dass Gott von mir schon erwartet, dass ich mir auch selbst helfe.

lg, Anna

Wer nicht einsieht, dass die Regeln einer Religion keine Zwänge sind, sondern ein verbindlicher Rahmen, der Sicherheit, Freiheiten und Entwicklungsmöglichkeiten bietet, hat ohnehin nicht viel von religiösen Regeln begriffen. Wobei es durchaus auch Religionen ohne das Konzept von Himmel/Hölle, oder Gott gibt (Siehe Schamanismus, Buddhismus etc), die mit völlig anderen Regeln operieren.

In monotheistischen Religionen, auf die du dich vermutlich beziehst, ist die Einsicht die Folgende: Gott erlässt Gebote nicht, um einzuengen, zu zwingen oder zu quälen. Sondern um uns zu ermöglichen, möglichst frei miteinander zu leben. Weil alles, was Menschen tun, sich immer im Spannungsfeld zwischen der Freiheit des Einzelnen und Gruppeninteressen abspielt. Auch bei nichtreligiösen Menschen.

Der Charme bei religiösen Regeln ist, dass sie über das rein praktische Alltagsgeschehen zwischen Menschen auch noch etwas möglich machen sollen, was nur religiöse Menschen interessiert: Sich Gott anzunähern. Da kommt es dann in der Tat zu Regeln, die einem nichtreligiösen Menschen seltsam vorkommen können.

Die werden aber gerne befolgt, weil sie offenbar funktionieren. Menschen, die weder ungefiltert ihren Trieben nachgeben, noch andere nach Aussehen bewerten, Geld scheffeln oder hemmungslos ihre Interessen durchsetzen, haben einfach bessere Karten bei Gott, und auch bei ihren Mitgläubigen. Das kann dann schon mal glücklich machen. Der Nebeneffekt, dass man dann selber auch nicht nach Aussehen bewertet und abgezogen wird, und seinen Glaubensgeschwistern weitgehend vertrauen kann, trägt auch zu einem guten Lebensgefühl bei.

Wobei da bei echten Gläubigen noch andere Effekte ins Spiel kommen, die sie motivieren, aber davor verschone ich dich. Die vielzitierte Hölle spielt zumindest bei den meisten Christen nicht wirklich die Rolle, die ihr immer wieder attestiert wird. Da ist es eher der Wunsch hin zu Gott zu kommen, der motiviert.

reisswolf22  18.08.2022, 10:05
  • Die werden aber gerne befolgt, weil sie offenbar funktionieren.

Die "funktionieren" nur, weil sie von Kindheit eingebleute wurden und die Befolgung anderer Regeln eben etwas mehr Anstrengung und eigenes Denken verlangt.

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heikemargret  18.08.2022, 10:29
@reisswolf22

Mir hat man nichts eingebleut. Mein Vater war aggressiv antiklerikal und antireligiös, meine Mutter kultiviert atheistisch eingestellt.

Das Befolgen religiöser Regeln erfordert in der Tat einiges mehr an Anstrengung. Auch ist es nötig, sich Wissen anzueignen, und nachzudenken.

Die Gesetze dieses Staates sind für die meisten Menschen völlig ausreichend. Aber sie führen nicht zu Gott. Weil so Sachen wie eine Legalisierung der Prostitution sind halt nicht in Ordnung.

Ich möchte mal wissen, was du genau mit anderen Regeln meinst? Dass man zum Teil jahrzehntelang zusammenlebt, ohne sich verbindlich zusammenzutun, und in einem unproduktiven Schwebezustand lebt, der immer wieder von Trennungsangst erschüttert wird? Toll. Oder mal alles ausprobiert, wie ein Freund von mir, bis man überhaupt nicht mehr bindungsfähig ist? Auch Toll.

Ich befolge, weil ich Sinn erkenne. Und von den Menschen um mich herum tun das viele. Einige sind mit diesen Geboten groß geworden, andere nicht.

Du pauschalisiert. Da ist etwas, was du nicht nachvollziehen kannst, und die einzige Erklärung, die du finden kannst, ist, das ist halt das Ergebnis von einer verfehlten Erziehung. So was kommt vor. Es gibt verfehlte Erziehung. Aber Spätestens mit 18 hat hierzulande jeder die Option, es sein zu lassen.

Man muss schon davon ausgehen, dass die, die sich weiter daran halten, das auch tun, weil sie es sinnvoll finden.

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reisswolf22  18.08.2022, 12:43
@heikemargret
  • Aber sie führen nicht zu Gott. Weil so Sachen wie eine Legalisierung der Prostitution sind halt nicht in Ordnung.

Und was soll attraktiv daran sein, wenn etwas zu Gott führen könnte? Eine Behauptung, die noch nie einer seiner Gefolgsleute beweisen konnte! Im Gegenteil, es "sündigt" sich doch bei diesem Gott hervorragend, da er seinen Sohn deswegen bereits hat foltern und hinrichten lassen, was sich angesichts der Wiederauferstehung als blanke Lüge erwies.

Außerdem vergibt "er", bis auf eine kleine unbedeutende Ausnahme, alle Sünden.

Das mit der Prostitution ist Heuchelei, denn in deinem Wunderwerk namens Bibel gibt es für bedeutend geringere "Verfehlungen" bedeutend strengere Strafen!

  • Dass man zum Teil jahrzehntelang zusammenlebt, ohne sich verbindlich zusammenzutun

Das it immer NH ehrlicher als eine "vor Gott" geschlossene Verbindung, in der dann die Partner fremdgehen, wogegen dein lächerlich Gott noch nie was unternommen hat, im Gegenteil: dann sogar eine neue Partnerschaft mit Bann belegt.

Kindesmissbrauch, Diebstahl, Völlerei, Amtsmissbrauch, Segnung von Aggressivwaffen, Zwangsmissionierung, Unterstützung reakionärer Regimes, usw. - und alles im Namen und unter Duldung deines lausigen Gottes - das soll die "Erfüllung" sein?

Nein, danke!

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heikemargret  18.08.2022, 18:26
@reisswolf22

Das ist deine Entscheidung. Wer nicht zu Gott will, der wird nicht gezwungen. Du hast gefragt, was Leute motiviert religiöse Regeln einzuhalten, ich hab versucht dir das zu erklären. Du bist offenbar ausreichend zufrieden mit der säkularen Gesetzgebung, dann passt die doch für dich.

Ja, Jesus hat gewusst, dass er nach dem Leiden wiederauferstehen wird. Ich bitte allerdings zu bedenken, dass er ein normal gesunder etwa dreißig Jahre alter Mann war, mit einem ausgeprägten Widerwillen dagegen, geschlagen und angespuckt zu werden.

Im Grunde weiß auch heute jeder gläubige Christ, dass er auferstehen wird, das macht es aber keineswegs leichter, sich umbringen zu lassen.

Jeder Schlag (die haben so lange geschlagen, bis man die Rippen und die Sehnen dazwischen sehen konnte), jede Verhöhnung war eine Qual. Mal abgesehen davon sechs Stunden lang am Holz zu hängen, und sich für jeden Atemzug trotz aller Schmerzen an den durchbohrten Händen hochziehen zu müssen, und die kaputten Füße belasten zu müssen. Da ist schon Einsatz zu erkennen.

Tu mir einen Gefallen. Beleidige mich. Nenn mich alles mögliche. Beleidige und kritisiere jeden Christen und jede Kirche. Aber beleidige nicht meinen Herrn. Schmälere nicht sein Leiden.

Weil damit tust du mir echt weh. Wirklich.

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reisswolf22  18.08.2022, 18:51
@heikemargret
  • Schmälere nicht sein Leiden.
  • Weil damit tust du mir echt weh. Wirklich.

Mach dich nicht lächerlich! Keiner hat ihn ans Kreuz gezwungen, sein göttlicher Alter Herr hat erst die Sünden in die Welt gelassen, und danach fiel ihm nichts anderes ein als seinen Filius ermorden zu lassen?

Armselig ist ein beschönigender Begriff für die Beleidigung, die jedem gesunden Menschenverstand damit angetan wird! Und außerdem: seit der Junior an die rechte Seite seines himmlischen Vaters entfleuchte, ist er weg! Alles was auf Erden geschieht, duldet er, selbst wenn in seinem Namen die größten Verbrechen begangen werden.

Nein, beleidigen werde ich "ihn" nicht. Das könnte ich nur Leuten und Wesen gegenüber, die ich irgendwie für voll nehme und respektiere. Für diese Witzfigur habe ich nur Verachtung übrig! Tut mir leid, das hat mit dir nichts zu tun. Du wurdest faktisch dazu überredet, an diesen Unsinn zu glauben! Wärest du in Bagdad oder Riad geboren worden, würdest du heute 5mal Richtung Mekka einem anderen Gott und seinem pädophilen Propheten huldigen. Wo ist die "Allmacht" dieser Traumfiguren, dass sie es nicht mal schaffen, allen den gleichen Glauben einzuimpfen und selbst unter ihren Vasallen nur Unfrieden, Hass und Zwist zuzulassen?

Bleib schön gesund, ich wünsch dir alles Gute! Und wenn du das nächste Mal deinen Monolog an "ihn" richtest (du nennst es "Gebet"), dann bestell "ihm" einen schönen Gruß von mir. Vlt. packt "er" es, irgendwann persönlich vorbeizukommen und nicht bloß Märchen über sich verbreiten zu lassen!

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heikemargret  18.08.2022, 18:55
@reisswolf22

Sei doch nicht so verbittert. Wenn du dich dermaßen an ihm abarbeitest, dann rede doch mal direkt mit ihm. Schrei ihn an. Solange es von Herzen kommt. Da hat schon so mancher eine Überraschung erlebt.

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reisswolf22  18.08.2022, 20:24
@heikemargret

Was denkst du denn, wie oft ich den schon angebrüllt habe: als meine fromme Nachbarin ein totes Baby zur Welt brachte, als meine recht junge Schwägerin an Krebs verreckte, als meine Oma ohne jeglichen Grund heraus erblindete, als mein japanischer Geschäftspartner sein ganzes Hab und Gut im Tsunami verlor, als er die vielen Sauereien mit Kindern, begangen von seinem Bodenpersonal, großzügig tolerierte....

Nada, hat ihn nie interessiert. Der lief lieber rum und zählte die "Sünden" seiner Schäfchen, um sie dann bestrafen bzw. wie der berüchtigte Arzt an der nicht minder berüchtigten Rampe, aussortieren zu können. Er würde ja auch sonst arbeitslos werden und müsste sich beim Amt anstellen.

Und du sei froh, dass es ihn nicht gibt. Würde der tatsächlich mal hier auftauchen - ich wage mir gar nicht vorzustellen, wen von den vielen Leuten, die vorgeben, an ihn zu glauben und der Welt vorheucheln, seine Gebote einzuhalten, der dann alles in den Fristen Hintern treten würde. Und andersrum: ich bin mir sicher, der würde auch herzkräftig auf sein großes, verlogenes Maul bekommen für die ganzen Versprechungen, die er nicht hält, und die leeren Hoffnungen, die sich noch nie erfüllt haben!

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heikemargret  18.08.2022, 20:47
@reisswolf22

Ich bin froh, dass es ihn gibt. Obwohl ich eine Kindheit hatte, die mir eine solide PTBS beschert hat. Ich hab es 35 Jahre ohne ihn versucht, fand alles scheiße, und hab dann versucht mich umzubringen. Als ich dann 3 Tage im Koma war, hat er mir mein Leben mal aus einer anderen Perspektive gezeigt, und mir freigestellt, ob ich zurückwill ins Leben oder nicht. Dass ich dann überhaupt aufgewacht bin, hat die Ärzte schon überrascht.

Jetzt hab ich ein Leben. Familie, Freunde, Aufgaben. Ich kapiere zwar immer noch nicht, warum ich diese unverhoffte Sonderbehandlung bekommen habe, aber ich werde ihm immer dankbar sein. Das einzige, war mir einfällt, ist, dass ich im letzten Moment gedacht habe: Verzeih mir, dass ich nicht weiterkonnte. Also mit meinem letzten bewussten Gedanken an ihn gedacht habe.

Ich habe keine Hoffnung auf ein leidfreies Leben. Das ist ja völlig unmöglich. Ich habe nur die Hoffnung, irgendwann bei ihm sein zu dürfen.

Ich weiß es auch nicht, warum das so ist. Zwei Menschen ziehen in den Krieg, sehen Tod und Vernichtung, und kommen zurück. Der eine hasst Gott, und der andere liebt ihn. War bei meinem Opa und seinem Freund so. Ich bin wirklich froh, dass es bei mir gut ausgegangen ist. Dass ich lebe, und Hoffnung habe.

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also ich hatte sowohl als Atheist als auch als Christ schwere Zeiten

als Atheist... weil der Teufel alles tut, damit du Selbstmord begehst oder das Leben anderer schwerer machst - wie intolerant reden wir oft mit unseren eigenen Eltern, Geschwistern, Freunden?

als Christ... weil man noch Grundzüge wie Stolz etc. hat, die das Leben als Christ schwermachen können