Der regenwurmverbessert die bodenstruktur?

4 Antworten

Ja, gilt zumindest für Europa.

Im Nordosten der USA wirkt sich das Ernährungsverhalten (vermutlich als Angelköder) eingeschleppter europäischer Regenwurmarten stellenweise negativ auf das Bodenökosystem der Laubwälder aus. Da dort seit der letzten Eiszeit keine Regenwürmer verbreitet waren, haben sich die Laubwälder darauf eingestellt, dass sich dichte Laubschichten auf dem Boden bilden, die im Winter als Isolierung dienen und kleinere Pflanzen sowie Baumschösslinge vor Frost schützen. 

Ja, das ist auch auf den Namen zurückzuführen. Der stammt nämlich nicht vom ,,Regen", sondern daher, dass sie rege sind, also sehr aktiv.

JackySmith  06.05.2019, 20:21

Kannst du auch erklären, weshalb Regenwürmer für die Böden von Nordamerika schlecht sind?

Hätte jetzt nicht gedacht, dass die Böden dort sich so sehr von unseren unterscheiden.

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Agronom  06.05.2019, 20:28
@JackySmith

Dort sind Bodenwürmer nach der letzten Eiszeit praktisch ausgestorben, die europäischen Würmer breiten sich dort massiv aus, da sie keine Konkurrenten haben. Ihre Aktivität verändert die Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit, die dortige Flora und Fauna ist aber an die "wurmlosen" Bedingungen angepasst, daher werden dort nun zunehmend die heimischen Arten verdrängt.

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Blizzard01  06.05.2019, 20:30
@JackySmith

Seit der letzten Eiszeit sind Regenwürmer in Amerika ausgestorben. Sie wurden allerdings wieder eingeschleppt. Das Ökosystem hatte sich an ein Leben ohne Regenwürmer gewöhnt. Nun hat sich die ökologische Nische geändert. Die sich invasionsartig ausbreitenden Regenwürmer intensivieren zum Beispiel den Wasserabfluss des Bodens. Das bringt feuchtigkeitsliebende Pflanzen in Bedrängnis. Auch die Nährstoffbeschaffenheit des Bodens ändert sich rasant. Das Ganze wird dadurch verschärft, dass sie in Amerika keine natürlichen Feinde haben, da sie ja "Migranten" sind.

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SamaMoldo  06.05.2019, 20:33
@JackySmith

Regenwürmer wurden dort aus Europa eingeschleppt, durch Bauern und entlang der Flüsse durch Angler. Die nordamerikanischen Wälder haben ein vollkommen andere Strategie entwickelt, um den Boden fruchtbar zu halten. zb durch eine mehrere Dezimeter dicke Mulchschicht mit ihren ganz eigenen Bewohnern. Regenwürmer zerstören diese Mulchschicht und und somit das Ökosystem Waldboden, zb können nordamerikanische Baumarten auf den kahlgeräumten Böden nicht keimen und der Wasser- und Nährstoffhaushalt verändert sich.

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JackySmith  06.05.2019, 20:38
@SamaMoldo

Danke auch dir für deine Antwort

Sind also ganz schöne Schädlinge.

Wie stehen die Chancen, dass sich die Natur wieder an die Bewohner gewöhnt? Sie sind ja - allem Anschein nach - nicht mehr aufzuhalten

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Blizzard01  06.05.2019, 20:46
@JackySmith

In Amerika sind es Schädlinge, ja. Es gibt 2(3) Möglichkeiten:

Entweder man(n) geht gegen die Würmer vor (bzw Trump)

Die Lebensgemeinschaft gewöhnt sich an die Würmer, konkurrenzkräftige Arten überleben auch weniger feuchte Bodenbedingungen

Man dreht nen neuen Horror-Bestseller: Der ,,Trump(f) der Würmer!"

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Sie zersetzen organisches Material und machen so Nährstoffe für Mikroorganismen und Pflazen verfügbar.

Durch ihre Aktivität durchmischen sie zusätzlich noch den Boden und ihre Gänge sorgen für eine bessere Durchlüftung und Wasserinfiltration des Bodens. Luft im Boden ist wichtig für das Keimen von Samen, die Wurzeln der Pflanzen und Aktivität vieler Mikroorganismen, da sie Sauerstoff benötigen. Weiter erleichtern die Gänge auch das Wurzelwachstum von Pflanzen.