Meinung des Tages: Rechtsextreme Vorfälle an Schulen - jugendlicher Leichtsinn oder ernstes Problem?

16 Antworten

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die viele Eltern sehr bestürzt sind, wenn sie herausfinden, was ihre Schützlinge da so teilweise von sich geben. Ich finde es wichtig, dass dieses Problem ernst genommen wird und, dass diese Problematik nicht einfach wieder auf den Schultern der Lehrerinnen und Lehrern abgeladen wird. Die haben nämlich schon mehr als genug Sorgen.

Ich fände es richtig, wenn in den Schulen mehr aufgeklärt wird. Ich möchte regelrecht dafür werben, so manch anderen Schulstoff zu streichen und die Gesellschafswissenschaften und Praktischen Fächer stärker in den Stundenplänen zu vertreten.

Außerdem muss man sich klar werden: Das was da passiert sind teilweise keine Kleinigkeiten. Wir reden hier über Straftaten. Handfeste Straftaten. Der Rechtsstaat kann nicht zulassen, dass Menschen, die solche Sachen von sich geben, ohne weitere Konsequenzen davon kommen. Solche Vorfälle müssen Meldepflichtig gemacht werden. Genau, wie es ja auch mit der Anzahl der ausgefallenen Schulstunden gehandhabt wird. Es braucht von Seiten der Schulministerien einen Arbeitskreis, welcher die Meldungen auswertet. Des weiteren brauchen wir Sozialarbeiter an den Schulen, welche die Zeit und die Mittel haben um den Dingen nachzugehen. Und wir brauchen eine stärkere Kooperation zwischen der Polizei und den Schulen, sowie den oben gewünschten Arbeitskreisen. Nochmal: Wir reden hier über Straftaten!

Ich werbe dafür, dass das Geld, welches für die Verfolgung von Gras-Abhängigen verpulvert wird, von nun an in die Bekämpfung von Straftaten an unseren Schulen investiert wird.

Schließlich kann man hier die Wortwahl wörtlich nehmen: Das Geld für die Drogenfahndung ist nahezu verpulvert. Das Geld für die Verfolgung von Straftaten unter jungen Menschen ist investiert. Investiert in eine bessere Zukunft.

Wer weiß..... Vielleicht wäre so mancher Top-Manager oder Politiker schon längst hinter Gittern, wenn man diese Politik schon früher so umgesetzt hätte ;).

Dabei kam es unter anderem zu fremdenfeindlichen, rassistischen oder antisemitischen Äußerungen & Beleidigungen, Hakenkreuz-Schmierereien und teils auch tätlichen Angriffen.

So etwas ist nie auf die leichte Schulter zu nehmen, daher...

Wie schätzt Ihr diese Problematik ein - lasst Ihr das noch als "jugendlichen Leichtsinn" bzw. Unwissenheit durchgehen? Oder denkt Ihr, dass es sich dabei wirklich schon um gefestigte, rechte Gesinnung handelt?

...eindeutig Letzteres.

Und natürlich die wichtigste Frage: Was denkt Ihr, könnte man tun, um solchem Gedankengut bzw. derartigen Straftaten "vorzubeugen"?

Nun, es ist bei Kindern fast wie bei Hunden - bei denen liegt das Problem bekanntlich am anderen Ende der Leine. Gleichsam kommen rechte Ansichten ganz häufig aus der eigenen Familie oder eben von den Leuten, mit denen ein Kind aufwächst. Zudem - wenn ein Kind nicht das Gefühl hat, in Gegenwart dieser Personen genau so sein zu können, wie es ist, z.B. in Bezug auf seine sexuelle oder geschlechtliche Identität, artet das auch ganz leicht in Hass auf LGBTQ+-Personen aus, weil die dazu stehen, wie sie sind, und das auf Pride Parades zeigen.

Wieso wohl haben ein 17- und ein 14-Jähriger mit einem Sturmgewehr einen Anschlag auf die Vienna Pride geplant??

Und wenn man diese Jugendlichen fragt, wieso, hört man aus den Antworten ganz leicht die Indoktrination heraus, die durch Bezugspersonen erfolgt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – leftist; anarchist

Leichtsinn endet dort wo Beleidigungen und Straftaten anfangen.

Was man dagegen tun kann weiß ich nicht recht, an meiner Schule gab es keine Probleme mit sowas. In meiner Jahrgangsstufe hat man sich zwar öfters lustig über das Thema gemacht aber das war nie ernst und jeder hat es auch als Scherz gesehen.

In meinen Augen sollte man sich aber mal darauf konzentrieren woher sowas kommt. Nicht nur an Schulen sondern allgemein in der Bevölkerung gibt es eine Tendenz nach recht, alles hängt halt miteinander zusammen, und dafür gibt es halt auch diverse Gründe. Da sollte man ansetzen und schauen was man tun kann.

Eine Sonderauswertung des Bundeskriminialamtes ergab daraufhin, dass dies kein Einzelfall ist. Demnach fanden ein Drittel der rechten Straftaten, bei denen minderjährige Tatverdächtige ermittelt wurden, im Umfeld von Schulen statt.

Wow, was ein Wunder, wo doch die Schule einer der Haupt-Aufenthaltsorte von minderjährigen Menschen ist...

Wie schätzt Ihr diese Problematik ein - lasst Ihr das noch als "jugendlichen Leichtsinn" bzw. Unwissenheit durchgehen? Oder denkt Ihr, dass es sich dabei wirklich schon um gefestigte, rechte Gesinnung handelt?

Wer leichtsinnig handelt, bringt sich durch Unvorsichtigkeit & Unüberlegtheit selbst in Gefahr.

Sobald Beleidigungen & Straftaten im Raum stehen, sehe ich es nicht mehr als jugendlichen Leichtsinn. Denn dann ist nicht mehr nur die Person in Gefahr, die leichtsinnig handelt, sondern auch noch weitere Personen.

Und natürlich die wichtigste Frage: Was denkt Ihr, könnte man tun, um solchem Gedankengut bzw. derartigen Straftaten "vorzubeugen"?

Aufklärung! Nicht nur einfach allen möglichen Schulen Spruchtafeln wie "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" vergeben, sondern über Diskriminierung & Straftaten aufklären. Wichtig ist auch Konsequenzen folgen zu lassen, wenn entsprechendes Gedankengut und/ oder Straftaten bekannt werden.

Schulterzucken und ignorieren alá "Wir können daran ja eh nichts ändern" hilft bei dem Thema nicht im Geringsten.

Schüler*innen in Nazi-Hochburgen müssen auch ganz generell geschützt werden. Denn gerade hier ist die Gefahr, dass sie empfänglich sind für rechtes Gedankengut, besonders hoch.

Mein ehemaliges Gymnasium liegt bspw. inmitten der Nazi-Hochburg unserer Stadt. Ständig gab es Hakenkreuze an Tischen, Fenstern und Türen. Nach dem Tod des bekanntesten Neonazis der Stadt (2021) gab sogar seine bekannten Parolen als Grafitti auf dem Schulhof.
Da ist es nicht so wahnsinnig verwunderlich, wenn Schüler*innen irgendwann in diese Richtung abdriften, wenn sie jede Woche damit konfrontiert sind.

Das geht weit über "jugendliche Schlingel" hinaus. Diese jungen Menschen gehören hart gemaßregelt!