Rassistischer Chef - was tun?

5 Antworten

Es ist vollkommen egal welchen Rang und Namen, welche Position oder Macht dein Chef hat. Er hat auf keinen Fall und unter keinen Umständen das Recht, rassistisch zu sein.

da ich finde, dass alle Menschen gleichen Wert haben und Kulturen voneinander lernen können.

Damit liegst du sowas von richtig. Jeder Mensch hat das Recht als solcher behandelt zu werden, unabhängig von der Herkunft, Hautfarbe, Religion oder was auch immer.

Grundgesetz Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

Rassismus schürt unbegründet Hass und ist der Grund für viele Übel. Wenn das jeder in jedem Land einsehen würde, dann wäre der Frieden viel eher gewährleistet.

So wie du es schilderst scheinst du ein toller Mitarbeiter zu sein. Du scheinst zuverlässig deine Arbeit zu erledigen und offenbar verstehst du dich auch gut mit deinen Kolleginnen und Kollegen.

Es gibt Menschen die meinen, dass manche Menschen entsprechend ihrer Hautfarbe, Abstammung, Religion usw. schlechter wären als andere. Das ist Blödsinn. Von Geburt an, denkt keiner so. Das wird einem eingeredet von irgendwelchen armseligen Witzfiguren die in ihrem Leben nichts auf die Reihe bekommen und sich dann so einen Quatsch ausdenken oder übernehmen anstatt mal ihr Gehirn einzuschalten und darüber nachzudenken was sie eigentlich verbreiten, wem sie damit schaden und ob sie selbst so behandelt werden möchten, wenn sie "anders" wären.

Zu deiner Situation konkret kann ich dir raten: Auch wenn es dir schwer fallen mag. Sprich deinen Chef darauf an. Du kannst ihn höflich aber direkt darum bitten, solche Kommentare zu unterlassen, weil du dich dadurch persönlich verletzt fühlst. Das muss dein Chef respektieren. Wenn er das nicht tut oder es sogar noch schlimmer wird, dann kannst du mal versuchen seinen Vorgesetzten darauf anzusprechen oder jemand der ihm gleichgestellt ist, wenn er der oberste Chef ist. Ich nehme mal nicht an, dass er in der Firma wie ein Diktator ganz oben sitzt und der nächste Posten meilenweit unter ihm liegt. Es wäre vielleicht auch sehr hilfreich Kollegen darauf anzusprechen, ihnen das Problem zu erklären und um Unterstützung zu bitten. Wenn die Gemeinschaft zu dir hält, dann kann selbst der Chef nichts machen, denn dagegen kommt er nicht an.

Am wichtigsten ist es in solchen Situationen aber immer etwas zu sagen. Wenn dir etwas nicht passt, dann sag es. Du hast das Recht dazu. Man kann es ja höflich formulieren aber wer nichts sagt, der riskiert unterdrückt zu werden. Dein Chef kann wütend werden wie er will, du bist in dieser Situation im Recht und er nicht und das ist eine Tatsache. Und hab bitte keine Angst vor den Reaktionen deines Chefs, denn die meisten Leute sind glücklicherweise gegen Rassismus und diese Leute findest du überall und wirst sie immer hinter die haben.

1Abcxyz1 
Fragesteller
 21.10.2014, 20:31

Der Verweis aufs Grundgesetz ging mir auch schon durch den Kopf. Das wäre schön, wenn alle sich daran orientieren würden! Die Person über die ich spreche, sitzt leider tatsächlich wie ein Diktator an der Spitze und hat alle anderen unter sich. Das ist heutzutage eher selten und das weiß er auch - auf der Firmenhomepage wird das sogar mit Stolz betont. Ich werde wirklich mal versuchen, mit Kollegen und meinen direkten Vorgesetzten über das Verhalten zu sprechen und sie zu fragen, ob sie wissen, was ich tun kann. Ich weiß mittlerweile schon, dass dort wohl sehr viele Mitarbeiter kündigen. Und der Grund scheint mir mittlerweile klar zu sein. Jedenfalls werde ich, sobald ich weiß, dass ich dort nicht mehr arbeiten möchte und wieder solche Kommentare zu hören bekomme, mal anmerken, dass sein Verhalten mir grundlos herablassend erscheint.

Xadis  21.10.2014, 20:50
@1Abcxyz1

Dass er wie ein Diktator an der Spitze sitzt ist tatsächlich selten. Sicher bildet er sich auch viel darauf ein.

Aber sieh's mal so: Wenn das Volk keinen Bock hat, das Verhalten des Diktators zu tolerieren und zu gehorchen, dann hat der Diktator schlechte Karten weil er dann an der Spitze steht und letztendlich ein Niemand ist.

Ich meine man sollte seinen Chef schon respektieren, aber wenn er ein Verhalten zeigt, dass unangemessen ist und viele Leute die für ihn arbeiten das nicht möchten, dann sollten sie nicht kündigen, sondern geschlossen dagegen gehen, ihn damit konfrontieren und gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Alles andere ist meiner Meinung nach nicht sehr sinnvoll, weil man, wenn man einfach geht, man sich ja quasi "vergraulen" lassen hat und er sein Verhalten beibehält und dann andere die sich bewerben ins offene Messer laufen. Wenn der Chef allerdings merkt: "OK. Ich merke meine Mitarbeite haben ein Problem damit wie ich sie behandle. Das wirkt sich auf meine Beliebtheit, das Arbeitsklima und/oder die Effizienz der Arbeit aus.", dann wird er etwas ändern, denn mal ehrlich...Chef zu sein macht keinen Spaß, wenn die Mitarbeiter einen nicht mögen.

Rassisums geht gar nicht. Grade bei uns in Deutschland, hättest Du alle Karten in der Hand, weil unsere Gesellschaft Rassismus in großen Teilen der Bevölkerung nicht Akzeptiert. ( Auch auf Grund der deutschen Vergangenheit) . An Deiner Stelle, auch wenn es schwierig ist, würde ich für ein klärendes Gespräch sorgen, aber hole Dir vorher noch ein paar Argumente ein. Ich persönlich würde so einem Menschen ja am liebsten ein paar aufs Maul geben, aber ich weiß auch das es anders geht.( Gehen muss. Wir wollen uns ja nicht auf das selbe Nivoe begben. Noch eine persönliche Anmerkung zu meiner Person: Ich bin Deutscher und mit einer Mazedonischen Frau verheiratet und wir haben 2 Kinder.

1Abcxyz1 
Fragesteller
 21.10.2014, 19:55

Was genau meinst du mit Argumente einholen? Ich habe auch schon überlegt, ihn zu fragen, worauf er eigentlich hinaus will, aber dann denke ich mir, wenn ich erstmal anfange mit ihm zu diskutieren, wird er mich rauswerfen, weil ich eben neu bin und er seine Meinung sicher nicht hinterfragt haben möchte.

face7777  21.10.2014, 20:36
@1Abcxyz1

Damit meine ich z.B. welche rechtlichen Konseqenzen so eine Diskriminierung haben kann. Oder welche rechtlichen Schritte Du einleiten könntest. Dann hättest Du in einem Gespräch mit Deinem Chef Argumente. Andererseits solltest Du Dich fragen ob Du für so einen arbeiten möchtest. Es gibt auch noch andere Jobs.

Würde mir einen anderen Job suchen das ist schon sehr angreifend , ehrlich das geht garnicht. Was ist mit den Kunden der Firma ohne Export ist ja heute kein überleben mehr möglich..

Klar kann man mal fragen woher kommen Sie ? Ist ja auch ein Intressante erfahrung über andere Länder zu sprechen ..aber Rassismuss geht nicht. Wo lebt den der ? viele haben Ausländische Namen , die meisten meiner Freunde kommen aus Osteuropa (Ukraine, Litauen, Slovakei, Russland, Lettland, Polen) aber ich würde NIE im Traum daran Denken so was loszulassen. Habt ihr keinen Betriebsrat oder HR Deparment ? Langfristig aber muss du da weg.

1Abcxyz1 
Fragesteller
 21.10.2014, 20:42

Es gibt keinen Betriebsrat o.ä., die Hierarchie in der Firma ist so in etwa: -1 x Chef, -1x stellvertretender Chef (bei ihm hatte ich mein Vorstellungsgespräch), -3x Hauptmitarbeiter (habe ich oben als meine Vorgesetzten bezeichnet, die mich schon öfters gelobt haben), -ganz viele studentische Mitarbeiter

Erste Frage: Was kommuniziert ein "Teilzeitstudent" mit einer höheren Führungskraft? Du kannst das Gespräch direkt abbrechen und auf deinen Vorgesetzen verweisen. Informier auch deine Führungskraft über dieses Verhalten, es sei dir unklar was diese Gespräche mit der Arbeit zutun haben.

Natürlich kannst du direkt Gegensteuern beim Thema "versuche diplomatisch zu bleiben, indem ich schweige oder kaum auf das Gesagte eingehe" Frag ihn doch mal direkt was er denn möchte? :-)

1Abcxyz1 
Fragesteller
 21.10.2014, 19:52

Er ist der Eigentümer des Unternehmens, ich kann auf niemanden sonst verweisen. Die Mitarbeiter, die ich oben "Vorgesetzte" genannt habe, sind ihm natürlich genauso untergeordnet wie ich. Wenn einer von ihnen so mit mir sprechen würde, würde ich ganz klar Kontra geben, aber beim obersten Chef? Der kann mich ja sofort rausschmeißen.

safur  21.10.2014, 19:58
@1Abcxyz1

Da gehört natürlich eine Portion Lebenserfahrung dazu. Dreh das Gespräch doch mal in etwas Positives um.

Gern gehört ihm der Laden, aber wenn er keine Ahnung von Mitarbeiterführung hat, dann tut es mir auch leid. Entschuldige die harten Worte.

Ich würde gleich morgen meinen Vorgesetzten informieren und fragen wie du dich zukünftig verhalten sollst? Spricht dich die Person erneut an, kannst du entweder freundlich nachfragen wie er dies meint oder du verweist direkt auf deinen Vorgesetzten.

Nein! Du brauchst da keine Angst vor nem Rauswurf haben. Dein Vorgesetzter ist informiert und es geht hier nicht um Arbeitsleistung.

Xadis  21.10.2014, 20:11
@1Abcxyz1

Dein Chef kann dich deswegen nicht rausschmeißen. Dazu hat er kein Recht!

Wie benimmt sich dein Vorgesetzter denn sonst so dir gegenüber?

Vielleicht solltest du ihn einfach mal offen darauf ansprechen. Wenn das nichts bringt könntest du dich natürlich auch bei seinem Vorgesetzen beschwerfen.

1Abcxyz1 
Fragesteller
 21.10.2014, 19:43

Er ist der oberste Chef. Ihm gehört die Firma. Über ihn beschweren kann man sich also nirgends. Ansonsten ignoriert er mich. Ich sehe ihn am Tag auch nur ein paar Minuten, wenn er mich in sein Büro bestellt, um mir eben diese unsachlichen Dinge zu erzählen.