Quecksilber gefährlich während dem Arbeiten in einer Fabrik?
Hallo liebe GF Community,
Ich arbeite derzeit in einer alten Fabrik, in der Quecksilber freigesetzt wurde. Dies lag flüssig auf dem Boden. Die ersten 3 Tage haben wir das noch nicht richtig beachtet und haben es einfach da gelassen. Am 4. Tag jedoch haben wir das meiste davon zusammenschieben können und es in einen Eimer gemacht. Jetzt sind jedoch immernoch kleine, ich sag Mal Quecksilbertröpfchen auf dem Boden. Das Quecksilber ist nur in einem Raum verteilt (ca. 20 Quadratmeter), jedoch steht dieser offen, das heißt keine Scheiben etc.
Das Fabrikgebäude ist etwas größer (ca. 400 Quadratmeter) aber nicht all zu groß. In der Höhe ist es etwa 12 Meter. Verdampft das Quecksilber schon bei Raumtemperatur in Maßen, dass es uns Arbeitern schaden könnte? Denkt ihr das Quecksilber verteilt sich im ganzen Gebäude und wenn ja wie verhält sich der Dampf in der Luft? Eher schwer oder leicht ?
Bringt es außerdem eine Maske zu tragen oder ist diese sinnlos?
Sollten wir aufhören dort zu arbeiten?
Ich danke euch jetzt schonmal für eure hilfreichen Antworten!
Ich hoffe der ein oder andere wird mir Hilfe leisten können.
3 Antworten
Da sich Quecksilber bodennah verbreitet, sollten Kinder den Raum gleich verlassen. 4. Lüften Sie den Raum mindestens 15 Minuten.
Quecksilber aus einem im Mund zerbrochenen Fieberthermometer ist daher toxikologisch unbedenklich. Dagegen kann aus Fieberthermometern ausgelaufenes Quecksilberverdampfen und besonders in kleinen, schlecht gelüfteten Räumen zu schweren Vergiftungen führen (Feer'sche Erkrankung bei Kleinkindern).
https://www.allum.de/stoffe-und-ausloeser/quecksilber-fieberthermometern
Wenn ihr mit Quecksilber arbeitet, sollte es auch Vorschriften geben, wie vorgehen, wenn Quecksilber freigesetzt wird.
https://www.gischem.de/download/01_0-007439-97-6-000000_1_1_824.PDF
Ihr solltet den Raum und alle Orte, an die das Quecksilber verschleppt werden konnte, gründlich reinigen. Dazu gehört auch, daß die Kanalisation kontrolliert und gereinigt wird. Anschließend muß die Raumluft und an den Orten, wo das Quecksilber sichtbar gelegen hat, "freigemessen" werden. Es muß also das Unterschreiten der Grenzwerte bescheinigt werden.
Quecksilber verdunstet bereits bei Raumtemperatur und kann in Räumen ohne technische Lüftung rasch zu Konzentrationen führen, die deutlich über dem MAK liegen.
Im alten Chemischen Institut der Uni Bonn mußte ein sehr großer Aufwand betrieben werden, um sämtliche Quecksilberreste in Fußböden und den Abwasserleitungen zu beseitigen. Im aktuellen Chemischen Institut heben wir auch sämtliche Abwasserleitungen überprüft und bei Bedarf gereinigt. Bei Verschütten oder Thermometerbruch ist immer eine Reinigung mindestens zwei Meter über den sichtbar kontaminierten Bereich angesagt. Es gibt spezielle Reinigungs- und Dekontaminationsköfferchen, zum Beispiel "Mercurisorb". Das darin enthaltene Granulat verwende ich, um eine lückenlose "Kehrfront" mit dem breiten Pinsel gewährleisten zu können.
Die beim Reinigen eingesammelten Abfälle sind in luftdicht verschließbaren Gefäßen als "Quecksilber-kontaminierter Abfall" zur Schadstoffsammelstelle zu bringen.
Dieses flüssige Quecksilber ist besonders gefährlich, weil es bereits bei Zimmertemperatur verdampft. Dann füllt sich die Luft mit einzelnen Quecksilberatomen. Die sind unsichtbar, geruchslos aber sehr gut fettlöslich.
Auch ein scheinbar unbedeutender Vorfall - wie ein zerbrochenes Fieberthermometer - kann bereits eine deutliche Quecksilbervergiftung auslösen.
Quecksilber verdampft langsamer, es wird über einen längeren Zeitraum - über Tage und Wochen - aufgenommen und es dauert lange, bis es wieder ausgeschieden ist", so Gebel.
Atmet ein Mensch den Quecksilberdampf ein, nimmt der Körper die einzelnen Atome sehr leicht über die Lunge auf. Von dort gelangen sie ins Blut und ins Gehirn.
Das Nervengift kann Schlafstörungen, Aufgeregtheit aber auch Lähmungen verursachen. Sogar eine eigene Krankheitsform - Erethismus Mercurialis - ist nach der Quecksilbervergiftung benannt.
09.07.2013
Was macht Quecksilber giftig? | Wissen & Umwelt - DW
also ich würde da nicht mehr arbeiten