PVZ betrug..?
Ich habe eine Email bekommen, wie unten zu sehen ist. Ich habe etwas nachgeforscht und viele hatten das selbe Problem. Hatte mich online bei verschieden Stellen beworben und glaube, dass ich dadurch ausversehen meine Daten bei denen hinterlassen hatte. Jetzt habe ich eine Rechnung von fast 100€ bekommen, obwohl ich diese Zeitschrift nie wollte.
Es gab auch ganz wenige Leute online die meinten, dass sie gar nichts getan haben, auch als es zu einer Warnung kam und am Ende ist halt nichts passiert. Meine Bank Daten können die sowieso nicht haben. Also soll ich einfach wirklich nichts tun und warten bis sie selbst nichts mehr von sich geben? Oder eine Email verfassen, dass ich dieses abo gar nicht wollte. Nur hab ich dann Angst, dass sie weiter diskutieren könnten. Also was sagt ihr?
Hast du eine Zeitschrift erhalten? Hast du dir den Absender der Mail angeschaut? Ist vielleicht nur Spam/Scam.
Meine Familie meint, da war mal nh Zeitschrift von denen, ich selbst hab sie nicht bekommen. Also kp
Und der Mailabsender? Klingt der seriös? Google den.
Ja wie schon oben genannt, haben sich viele über das selbe beschwert. Online wird es auch als abo falle gekennzeichnet
9 Antworten
Widerspreche diese Forderung unverzüglich da du kein Abo abgeschlossen hast
Es wird zu Mahnungen kommen in der Regel versuchen solche betrügerischen Unternehmen sehr viel Druck aufzubauen
Eingang zur Polizei könnte eventuell helfen oder aber auch die verbraucherschutzzentrale zu kontaktieren
Ich würde das einfach anzeigen. Die schicken dir vielleicht noch Mahnungen oder sonstwas.
Was genau steht denn in der Rechnung aus dem Anhang? Sind deine personenbezogenen Daten (insbesondere vollständiger Name und korrekte Anschrift) dort aufgeführt? Falls dies der Fall ist, würde ich dir nicht dazu raten, einfach den Kopf in den Sand zu stecken.
Bist du der Ansicht, nie ein solches Abonnement abgeschlossen zu haben, sind deine Daten aber korrekt angegeben, so solltest du der Forderung – möglichst in nachweisbarer Form – widersprechen, Nachweis für den vermeintlichen Vertragsschluss verlangen und hilfsweise die Anfechtung erklären. Derartige Fragen kommen hier oft und es lohnt nicht, jedes Mal aufs neue einen Text vorzuschreiben, deshalb habe ich schon vor längerer Zeit in Musteranschreiben vorbereitet, welches auch hier entsprechend anwendbar ist. Dieses verlinke ich dir hier gerne.
https://dean-blohm.de/widerspruch-gegen-unberechtigte-forderung-eines-inkassounternehmens/
Erfahrungsgemäß scheitert es bei besagtem Unternehmen oft bereits an der Nachweisbarkeit und selbst wenn ggf. nach deinem Widerspruch noch weitere Mahnungen o. ä. kommen, folgt dem Ganzen nicht mehr viel. Vorsorglich weise ich dich dennoch darauf hin, dass du auch die Möglichkeit hast, dich an den Verbraucherzentrale e. V. deines Bundeslandes oder einen Rechtsanwalt zu wenden. Bei der VZ kostet dich die schriftliche Vertretung EUR 50,-- (bei geringem Einkommen ermäßigt auf EUR 36,--) und diese Summe wird standardmäßig auch von der Gegenseite für dich zurückverlangt.
LG
Tatsächlich hatte ich ebenfalls diesen Scam über die PVZ, bei mir war es das "Manager Magazin". Ich wunderte mich, weshalb das alle paar Wochen im Briefkasten landete. Nach langen hin und her war das hier meine letzte Mail an die PVZ, danach habe ich nie wieder was gehört:
"Sehr geehrter Herr Michal,
das ist nun die letzte Mail die Sie von mir erhalten:
Ich habe zu keinem Zeitpunkt, weder per Telefon, noch schriftlich, noch sonst irgendwo ein Abo abgeschlossen oder eine Willenserklärung abgegeben.
Ich habe zudem zu keinem Zeitpunkt eine Information erhalten dass ein Vertrag abgeschlossen wurde, die von Ihnen angehängte Auftragsbestätigung sehe ich zum ersten mal. Ich habe kein Interesse das Magazin zu erhalten, eine Annahmeverweigerung ist nicht möglich da es formlos im Briefkasten landet.
Um den Prozess zu beschleunigen rate ich Ihnen dazu, direkt ein gerichtliches Mahnverfahren einzuleiten, dann klären wir den Sachverhalt vor dem Amtsgericht.
Ihre Machenschaften grenzen meiner Meinung nach an Betrug, ich halte mir eine Strafanzeige ausdrücklich vor, sollten Sie mich weiterhin unberechtigt belästigen.
Mit freundlichen Grüßen
XXXX"
Die Mail hatte ich so an "info@pvz.de" geschickt und in CC "kundenservice@manager-magazin.de" - quasi mit allen Waffen feuern und den Finger in die Wunde legen, hat geklappt.
Edit: Folgende Antwort habe ich darauf erhalten: https://i.gyazo.com/f2e2f0438976d2967c9d13a7a599c19f.png
Ich hatte auch mal Ärger mit einem Inkassobüro wegen eines Abos (kostenpflichtiger Routenplaner im Netz) und habe denen auch geschrieben, dass sie bitte gleich klagen sollen, denn ich werde nicht zahlen und mich auch vor Gericht wehren.
Danach habe ich auch nie wieder was gehört. Wenn die wissen, ein Gerichtsverfahren kostet Geld und sie haben da eh keine Chance, dann sparen die sich ihre weitere Energie.
Ich habe gerade noch mal nachgeforscht, tatsächlich hatte ich auf meine Mail eine Antwort erhalten: https://i.gyazo.com/f2e2f0438976d2967c9d13a7a599c19f.png
Ja, alles. Habe ein Screenshot mit der Antwort auf meine Mail geposted.
Hätten Sie ein Problem, wenn ich Ihren Text als Vorlage benutze?
Es wird mal wieder mit vielen Antworten nur der äußerste Rand getroffen und die Schlussfolgerungen sind daher zweifelhaft. Ich füge hier einen Sachverhalt ein, der die Hintergründe beschreibt. Er ist etwas umfangreicher, da ich diese Frage in verschiedenen Formen bereits hundertfach hier auf Gute Frage gefunden habe und der Sachverhalt jeweils anders geschildert wird.
Auch in diesem Fall kann der Frager meines Erachtens ein Monate zurückliegendes Telefonat nicht mit dem Sachverhalt in Einklang bringen.
.
Wer ruft an und warum, wie funktioniert das?
Es gibt im Nicht-EU-Ausland, überwiegend in der Türkei, Callcenter, die sich auf Werbeanrufe im deutschsprachigen Raum spezialisiert haben. Lt. Mitteilungen des BKA handelt es sich -auch saisonal bedingt- um mehrere hundert Büros, teils in mehrstöckigen Großraumbüros, teils als Kleingruppe, vollständig illegal, aus umgebauten Wohnungen heraus agierend. Warum Türkei? Weil das EU-Recht so ausgehebelt wird und es dort viele Heimkehrer oder Deutsche gibt, die ausreichend Kenntnis der Sprache haben. In der Türkei gibt es die Regelungen des Wettbewerbsrechts nicht, beispielhaft sind Cold-Call-Anrufe, also Werbung ohne vorherige Zustimmung. Daher können die hier geltenden Verstöße dort nicht verfolgt werden.
Zur Vorbereitung der Anrufe werden Anrufserver mit spoofing-Rufnummern versehen, um die ausländische Herkunft zu verschleiern. Auch verboten, aber auch nicht verfolgbar. Die Anrufer werden geschult, sind auf Gegenfragen vorbereitet und daher im Vorteil.
Entweder wird zu einem Gewinn gratuliert, Forderungen gestellt oder mit der Bitte um Umfragen u.a. versucht die Person in der Leitung zu halten. (jajaja Gespräch, Aufnahme des Gesprächs usw.) Ziel ist es jedoch eine völlig andere Leistung zu erlangen, überwiegend sind sie auf die Provision von Verträgen aus. Es gibt jedoch auch deutlich schlimmere Formen wie falsche Polizisten oder den Enkeltrick, die ebenfalls so organisiert werden.
Die PVZ aus Stockelsdorf ist selbst ein Dienstleister im Bereich Abo und Zeitschriften usw. Sie haben auch eine entsprechende Druckerei. Viele der kleineren Verlage haben nicht die Möglichkeit oder es wäre viel zu teuer, das selbst zu betreiben. Von diesem Konglomerat aus werden weitere Drittfirmen für die Werbung beauftragt. Manche dieser Drittfirmen (Werbeunternehmen) haben Kontakte oder sind sogar Eigentümer von Werbefirmen eben im Ausland. An diese „Viertfirmen“ im Ausland werden Daten von möglichen Kunden übermittelt, oft haben diese allerdings schon entsprechend vorbereitete Anruflisten aus der Vergangenheit.
Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass so das Wettbewerbsrecht umgangen wird aber es gleichzeitig nicht verboten ist, diese so entstandenen mündlichen Verträge gegen Provision weiter zu verkaufen. Mit den Verträgen wird die Tonaufnahme als Nachweis für den mündlich zustände gekommenen Abo Vertrag mit übersandt.
Der Kunde erhält dann einen Brief, der viel Werbung beinhaltet, Absender ist das Management in Stockelsdorf. Oft ist es eine Beilage zur ersten Zeitschrift. Dort wird auf die Widerspruchsfrist hingewiesen, die ab diesem Zeitpunkt erst zu laufen beginnt, aber wer liest sich schon die ganzen Blätter, die mit übersandt werden, durch. Leider ist auch das nicht verboten.
Nach einigen Zeitschriften erfolgt dann die Rechnung. Der PVZ ist das natürlich bekannt, und oft werden bei einem begründeten Widerspruch keine weiteren Forderungen erhoben. Es ist aber immer falsch zu raten, dass nichts getan werden sollte. Denn der Kontakt zum Werber ist in den mir bekannten vielen Fällen immer nachweisbar gewesen. Daher ist es auch kein Spam oder Fake, sondern von Seiten der Firma begründet. Dass im Netz sehr viele schlechte Bewertungen zu finden sind, ist verständlich aber eben in aller Regel so nicht korrekt.
Hatten sie Ihre Adresse und vollständigen Namen?