Programmiersprachen der Zukunft?

10 Antworten

es kommt drauf an was man entwickelt. PHP ist im Webbereich mit Abstand immer noch die am meisten benutzte Sprache, aber für Desktopanwendungen naturgemäß überhaupt nicht zu gebrauchen.

Jede Sprache hat ihren Anwendungszweck, pauschal kann man gar nichts sagen. Viel wichtiger.... wenn man prinzipiell Programmieren kann kann man eigentlich jede Sprache nutzen. Etwas einlernzeit für die Syntax, das war es auch schon

Programmiersprachen mit C-artiger Syntax (C, C++, C#, Java, Javascript) sind seit über 40 Jahren gängig und daran wird sich auch in nächster Zeit nichts ändern.
Lass Dich da mal nicht irre machen, entscheide Dich für eine Sprache und lerne sie grundlegend. Die erlernten Konzepte lassen sich dann auch auf andere Sprachen übertragen.

Es ist ein verbreiteter Irrweg, sich auf irgendeine Sprache zu stürzen und zu glauben, dann könne man programmieren.

Viel wichtiger sind Konzepte, Paradigmen und Strukturen. Egal was man am Ende für eine Sprache verwendet, zunächst muss man sich als Entwickler darüber klar werden, was man überhaupt tun will und wie man sich dem Problem annähert. Hochtrabend ausgedrückt, entwirft man zuerst die Algorithmen. Ich habe nicht selten einen Spaziergang gemacht, um mir darüber klar zu werden, wie ich eine Aufgabe angehen will. Dazu formuliere ich ein Programm "in Deutsch".

Wenn ich so weit bin, kann ich mir überlegen, in welcher Sprache ich die Aufgabe lösen will. Mitunter ist es wirklich nur Geschmackssache und hängt auch damit zusammen: "Was können denn die Kollegen, die später die Wartung übernehmen sollen?"


Wessi15 
Beitragsersteller
 08.05.2025, 10:03

Ja so wie du hat es auch einer in der Diskussion erklärt, der bei Amazon als leitender Entwickler gearbeitet hat. Das die Programmiersprache immer nach den aktuellen Bedürfnissen gewählt wird. Aber alle anderen haben dagegen gehalten und haben weiter behauptet, dass das so nicht wäre und moderne Unternehmen fast alles in Go und NodeJS oder in Python.

ntechde  08.05.2025, 10:16
@Wessi15

Sorry, aber die lügen sich selber in die Tasche! Ich bin zwar heute in Rente aber ich habe 40 Jahre als Entwickler auf dem Buckel. Solche Leute schießen sich mit ihren Aussagen selbst in's Aus.

Was sollen das für "moderne Unternehmen" sein? Gerade erst aus dem Ei gekrochen? In der Praxis erlebt man ständig Programme, die irgendwann mal jemand in Cobol, C oder Perl geschrieben hat und die Aufgabe besteht in einer "kleinen" Änderung. Dann betet man, dass die längst verstorbenen Vorgänger wenigstens einigermaßen "geradeaus" programmiert und keine "gemeinen Schweinereien" eingebaut haben. Und davon kann ich ein Lied singen.

Übrigens: Die "modernen (Software-)Unternehmen" bekommen nicht selten vom Kunden Vorgaben hinsichtlich der Sprache: "Sorry, Jungs, vergesst Go und Ruby - wir haben für die Wartung nur 5 Entwickler die C++ oder Perl können!"

In der Rangliste der Programmiersprachen herrscht ein dauerndes Auf und Ab.

Hier ist der aktuelle Tabellenstand laut TIOBE: https://www.tiobe.com/tiobe-index/ (Es gibt noch andere Beobachter, die zu anderen Erfebnissen kommen.) In dieser Tabelle findest Du übrigens mit Fortran, Cobol und Lisp auch heute noch drei der ältesten Programmiersprachen überaupt.

Hier ist ein Artikel, der ausführlich das Thema Deiner Frage behandelt: https://karrierewelt.golem.de/blogs/karriere-ratgeber/die-wichtigsten-programmiersprachen-2024-was-sagen-arbeitsmarkt-und-beliebtheitsindex

Was sich jedenfalls lohnt, ist fachmännisch programmieren zu lernen, das heißt: wie ein Programmierer zu denken, stets sorgfältig zu sein und nichts schlampig zusammenzupfuschen, ohne es zu verstehen. Welche Programmiersprache Du dann benutzt, ist zweitrangig und hängt vor allem vom Aufgabengebiet ab.

Ist das wirklich so? Lohnt es sich dann gar nicht wirklich sowas wie PHP oder C# zu lernen wenn man jetzt erst anfängt?

Das ist ein häufiges Missverständnis: die Idee, dass alle paar Jahre neue Sprachen aufkommen und die anderen rasch ersetzen, d.h. den Kuchenteil für die anderen kleiner machen.

Natürlich gibt es Verdrängungseffekte, aber sehr, sehr viel langsamer als behauptet: kein Unternehmen hat Lust darauf, riesige über Jahrzehnte gewachsene Codebasen komplett wegzuschmeißen, nur weil gerade eine neue Sprache in Mode ist. Dazu kommt, dass der Kuchen immer noch als Ganzes größer wird: selbst wenn der Marktanteil (also der relative Teil) einer Technologie sinkt, muss deswegen noch lange nicht der absolute Bedarf sinken.

Sprachen sind dabei das kleinste Problem, auch für dich. Bibliotheken, Frameworks, Ökosysteme sind der größere Teil: die baut man auch nicht schnell mal um. Die lösen Probleme heute und auch morgen.

Dort wird eher NodeJS, Go oder Python und andere neue Sprachen benutzt.

Python ist eine vergleichsweise alte Sprache aus den späten 1980ern bzw. frühen 1990ern. NodeJS ist ebenfalls längst nicht mehr "neu". Go ist vor immerhin 16 Jahren öffentlich rausgekommen (und hat das damalige Ziel, ein C-Ersatz zu werden, klar verfehlt). Alle dieser genannten Sprachen haben andere sinnvolle Einsatzschwerpunkte, sie sind kein direkter Ersatz füreinander.

Um etliche vor Jahren gehypte, supercoole Sprachen ist es mittlerweile recht still geworden (ich denke hier z.B. an Ruby, Erlang und Elixir). Es gibt sie noch, sie haben ihre mehr oder weniger kleine Nische erobert, aber sie haben längst nicht alles ersetzt wie behauptet und werden das wohl nicht mehr. Gleichzeitig entwickeln sich "alte" Sprachen weiter, das gilt für z.B. Java, C++ in besonderem Maße - die schauen deutlich anders aus als vor 10 oder 20 Jahren und beschäftigen zigtausende Entwickler, natürlich auch in Neuprojekten. Programmiersprachen sind keine Einwegverpackungen.

Du solltest vor allem auf das setzen, was über die Jahre bleibt, egal in welcher Sprache: ein Verständnis des Programmierens und der Softwareentwicklung als Ganzes. Welche Sprache du dafür verwendest, ist viel weniger wichtig, als du (wie viele Anfänger) glaubst.