Probleme mit meiner Mutter nach Auszug?

10 Antworten

Ihr Verhalten ist recht normal. Sie war wohl mental noch nicht bereit für Deinen Auszug, und das zeigt sich jetzt dadurch, dass sie Dich aus der Ferne weiterhin bemuttern will. Auch das kritisieren zB Deines Haushalts gehört dazu.

Sag ihr, dass Dich ihr Verhalten dazu bringt, weniger Zeit mit ihnen verbringen zu wollen. Sag ihr, dass sie sich keine Sorgen machen soll, und dass Du auf sie zukommst, wenn es Probleme gibt oder Du Fragen zum Haushalt hast. Sagt ihr, dass sie jederzeit willkommen ist, aber nur dann, wenn sie nicht über jedes Staubkorn nörgelt.

Jeden Tag bekomme ich haufenweise WhatsApp Nachrichten (teilweise in einer Stunde 6-7 Nachrichten), in denen (oft zwar gutgemeinte, aber auf die Dauer nervende) Tipps oder Fragen zu lesen sind.

Stumm schalten und blaue Haken ausschalten. Je nach Laune reagieren. Wird sich über eine Nicht-Reaktion aufgeregt, so tun als würde es die Nachricht nicht geben.

Dann will Sie jedes mal, dass ich Sie und meinen Vater nach wie vor täglich bzw. alle 2-3 Tage besuche

Willst DU das? Ja? Dann geh hin. Nein? Dann hast du leider keine Zeit.

Dann wird ständig gefragt, ob ich was mitessen möchte bzw. wir was mitessen wollen oder ob Sie uns was zum essen vorbeibringen soll.

Siehe oben.

Lehne ich das ab, ist sie oftmals genervt und meckert rum

Dann lass sie genervt sein, lass sie meckern.

Wenn Sie dann mal vorbeikommt kritisiert sie oft mein Tages zw. Haushaltsablauf oder sonsitge Dinge.

Du kannst natürlich sagen, dass du das bis zu einem gewissen Grad tolerierst, weil sie es ja nur gut meint. Aber ab dem Punkt, an dem du es nicht mehr tolerieren möchtest, gibt es verschiedene Optionen:

  • Direkt rauswerfen.
  • Eine deutliche Warnung: "Hör bitte auf, wenn dir nicht gefällt, wie ich meinen Tag gestalte / meinen Haushalt führe, dann weißt du, wo die Tür ist."
  • Aushalten u. danach 1, 2, 3, 4 Wochen nicht mehr einladen, mit der Begründung, dass du dich nach ihren Besuchen unwohl fühlst - oder ohne Begründung.
Nach ihrem letten Besuch habe ich sie erstmal aus dem Haus verwiesen, weil sie schonweder nur am kritisieren und meckern war.

Sehr gut. Setz dich durch. Es ist dein Haushalt, nicht ihrer. :-)

Frage Dich, WARUM sie das tut.

Spannend finde ich, was Elias Canetti dazu sagt in "Masse und Macht". Er meint, Macht wäre, wenn man sich etwas einverleibt (Du erinnerst Dich an den Kannibalen von Rothenburg?). Essen ist ein Ausdruck von Macht.

Je mehr jemand essen kann, desto mehr Macht hat er. Mütter verdoppeln ihre Mägen. In den Kindern. Sie nähren das Kind mit dem eigenen Körper, das Kind isst von ihnen in der Milch. Und sie nehmen dafür den Magen des Kindes als Machtfaktor auf. Sie füttern das Kind mit dem Löffel, ihre Gedanken kreisen um die Nahrung des Kindes. Denn ihre Macht wird verdoppelt, wenn sich auch das Kind Dinge in den Magen einverleibt. Sie kontrollieren das Kind und damit seinen Magen und damit ihre eigene Macht.

Was passiert jetzt, wenn das Kind auszieht?

Du musst Deine Eltern nicht zwangsweise lieben! Trenne Dich von diesem Gedanken! Eltern sind weder perfekt noch Gott noch stehen sie in irgendeiner Weise über Dir. Du hast jetzt Dein Leben in Deinen eigenen 4 Wänden. Da darfst Du - im Rahmen des Mietvertrages, der Hausordnung und unseren Gesetzen - alles tun und lassen, was Du willst. Da hat Deine Mutter nichts mehr reinzureden! Sie sollte nicht mehr die Kontrolle über Dich haben!! Also lass es auch nicht zu, dass sie diese bekommt. Der "Rauswurf" war gerechtfertigt! Und bitte: Entwickel Dich weiter in diese Richtung! Es gibt viel zu viele Erwachsene, die sich von Mami noch was vorschreiben lassen! Gehör Du bitte nicht zu diesen!

Sag Deiner Mutter, dass Du 1 Mal Klartext mit ihr reden willst. Du sagst ihr, dass Du Dein Leben jetzt lebst und dass sie sich da raushalten soll! Wenn sie es nicht beachtet, wirst Du den Kontakt abbrechen. Denn ihr Verhalten ist nicht förderlich: Du bist kein Kleinkind mehr. Sie darf ihre Meinung bezüglich Deiner "Schlampigkeit" oder wie immer sie es bezeichnen möchte, beibehalten! Sie darf aber diese Meinung auch für sich behalten und muss Dich damit nicht mehr behelligen! Sag ihr das.

Dazu muss noch erwähnt werden, dass meine Eltern nur eine Straße weiter wohnen

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  • Nabele Dich ab
  • Du hast Dein eigenes Leben
  • es gibt - zumindest aus Deinem Text nicht erkennbar - keinen Grund, weswegen Du alle 2-3 Tage bei Deinen Eltern auf der Matte zu stehen hast
  • 1 mal die Woche, wäre o.k.
  • Bitte / fordere sie, Dir Deine Selbst#ändigkeit / Freiheit / Entwicklung zu lassen.
  • Sie hatte/haben ihr Leben, sie sollen Dir das Deine lassen.

Sage ihr, Du kommst gerne, aber nicht aus Zwang.