Problem Pferd?

4 Antworten

Das ist keine „Rollkur“, Sonden das Pferd rollt sich ein. Wer dies nicht unterscheidet, kann unmöglich ein Pferd korrigieren. In den meisten Fällen resultiert dies aus Mangel an Tragkraft, so das da sPferd versucht, sich der Überanstrengung zu entziehen. Der Profi braucht, um die entsprechende Muskulatur aufzubauen und das entstandene Gewohnheitsmuster zu durchbrechen, mindestens ein halbes bis ganzes Jahr. Für einen Laien eine absolut unlösbare Aufgabe.

An Gerten samt Geräusch kann man da sPferd vielleicht (!!!) mit viel Geduld und Arbeit gewöhnen. Kommt darauf an, wie groß ein möglicherweise vorhandenes Trauma ist. Gleiches gilt für den Umgang mit Männern.

Dass der Vorbesitzer nicht antwortet, ist klar. Er hat das Pferde verkauft, um die Probleme los zu werden, und nicht, um sich weiter damit rum schlagen zu müssen. Außerdem bringt dir das garnichts. Du stehst ohnehin vor dem Ist- Zustand, warum es so ist, spielt kaum eine Rolle.

Entweder du findest teuren passenden Vollberitt für lange Zeit, oder du kannst dich vom Gedanken, das Pferd reiten zu wollen, komplett verabschieden. Im Grunde ist es, wie es scheint, nur als Beistellpferd zum gelegentlichen Amüsement durch Bodenarbeit geeignet

Valie311 
Fragesteller
 17.03.2023, 13:51

Er rollt sich nicht ein, er macht eine Rollkur ( hab ich eigentlich auch so geschrieben). Keine Sorge hab genug Erfahrung um den Unterschied zu kennen :)

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Dahika  17.03.2023, 14:25
@Valie311

Nein, hast du nicht. Die Rollkur macht der Reiter selbst und absichtlich, indem er durch nicht nachgebende Handreiterei vom Pferd verlangt , sich einzurollen.
Meine Stute neigte am Beginn der Ausbildung auch dazu, sich einzurollen. Immer gegen Ende der Stunde (die ca 30 Minuten dauerte). Und meine RL, die sie auch ausbildete, machte dann immer Schluss und sagte : "wir machen hier Schluss, sie rollt sich ein, sie wird jetzt müde."

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Valie311 
Fragesteller
 17.03.2023, 14:55
@Dahika

Er rollt sich jetzt aber nicht mehr ein. Wie ich geschrieben habe abgewöhnt.

Das einzige Problem ist das Verhalten gegenüber anderen, Gerten Angst.

Das Einrollen kommt bloß vor wenn jemand anderes auf ihn sitzt. Hab mich da etwas doof ausgedrückt.

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Dahika  17.03.2023, 15:06
@Valie311

dann darfst du eben auf so ein schwieriges Pferd keine Fremden drauflassen. Meine beste Freundin hat eine charakterlich schwierige Vollblutstute, die sehr sorgfältig ausgebildet wird. Meine Freundin bekommt zweimal in der Woche Unterricht von unserer RL, die reell bis Grand Prix ausbildet, und reitet den Unterricht zweimal in der Woche nach. Das Pferd geht sicherlich eine plazierungsfähige L, wenn alles stimmt. Nun hat meine Freundin eine RB genommen, eine ältere, eigentlich sehr gut reitende Dame mit silbernem Abzeichen. Auch sie nimmt Unterricht bei unserer rl. Ich habe vor kurzem eine Stunde mit meiner Freundin beobachtet und fand, dass ihr Pferd nicht gerade wenige Taktfehler hatte. Uppps, was war da los, denn so was kannte ich von der Vollblüterin nicht, denn auf Taktfehler achtet die RL immer sehr extrem. Ich saß neben ihr und fragte sie: "WAs ist da los?" Die Antwort war: "die RB reitet zu hart, sie ist diese hochsensible Stute nicht gewöhnt und das Pferd reagiert mit Taktfehlern."
Meine Freundin hat sich dann getraut, der RB zu sagen, dass ihr Pferd wohl nicht für sie geeignet sei. Zu sensibel, zu flott, insgesamt auch charakterlich nicht einfach.
Seitdem nur sie selbst wieder das Pferd reitet, sind auch die Taktfehler wieder weg.

Ich würde ein schwieriges Pferd nicht von Fremden reiten lassen,.

die Gertenangst kann man einem Pferd systematisch abgewöhnen. Linda Tellington sagte mal: ein Pferd, das Angst vor der Gerte hat, braucht die Gerte.

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Rollkur ohne Einwirkung des Reiters ist selbstständiges Einrollen, das kann viele Gründe haben. Vom "Erlernten" bis hin zur "Überforderung" oder "Übersprungshandlung".
Am besten übt ihr große Bahnfiguren im Trab, schön an den Zügel heran geritten, damit er vorwärts-abwärts gehen kann und nicht vergessen: LOBEN
Sobald er es richtig macht, scheint dir wie beim Glücksbärchen die Sonne aus dem Bauch!
Er braucht die Balance, um sich selbst tragen zu können, das wird aber ein bisschen dauern, sofern es überhaupt ganz weg geht.

Seine Aggression gegenüber Männern kann einen Grund haben (Vergangenheit) oder er findet Männer einfach doof. Ich kannte das mit einer Stute und Frauen, bei meinem Mann ein Schaf, bei mir... Naja, lassen wir das ;) So ist es eben auch manchmal.

Die Angst vor der Gerte kann natürlich auch in der Vergangenheit liegen, was war wird dir aber nichts bringen, das Wissen ist relativ egal. Desensibilisierung sollte am besten ein Trainer mit unterstützen. Mein Traber fand Peitschen auch immer "ohhhh mein Gooooott - ich muss rennen", Rennbahnleben halt... Inzwischen weiß er aber, dass ich ihn damit nie verletzen würde und nimmt die Dinger relativ gelassen hin.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe drei eigene Pferde, mehrere Zertifikate und Kurse
Dahika  17.03.2023, 14:50

eine Freundin hat ein Warmblutpferd, das sie, als er vier war, hat professionell bereiten lassen. Sie selbst hatte damals beruflich wenig Zeit, zuzugucken, aber der Bereiter war ja ein professioneller, geprüfter RL. Leider war er ein Rollkurreiter und von den Herrschaften gibt es viele! Als sie merkte, was da los war, war es fast zu spät, da das Pferd sich beim geringsten Zügelkontakt einrollte. Vom reellen "an die Hand herantreten" war ihr Pferd leider Lichtjahre entfernt. Und es hat leider auch Jahre gedauert, das Verhalten aus dem Pferd wieder rauszureiten, damit es sich überhaupt traute, sich vertrauensvoll an die Hand heranzudehnen. Jahre hat es gedauert!

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Einen Trainer besorgen, der mit dir vor Ort arbeitet. Beginnend vom Boden, mit einem Plan. Reiten würde ich erstmal ganz ganz weit hinten an stellen.

Ich hoffe, dein finanzielles Polster ist dick genug, denn das wird so dann durchaus einige tausend Euro kosten.

Du hast dieses Pferd aber doch schon ein Jahr - wenn die Probleme immer noch so gravierend sind, darf man sich durchaus auch mal jemand anderen suchen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Pferdehaltung, Huforthopädin
Valie311 
Fragesteller
 17.03.2023, 13:15

Bodenarbeit funktioniert sehr gut, da ist er super brav. Hab das schon probiert.

Hab ihn auch untersuchen lassen, ob er vielleicht irgendwo schmerzen hat, kam nichts dabei raus.

Die Probleme sind bei mir sind nicht so gravierend, es tritt erst auf wenn sich jemand auf ihn sitzt.

Aber wie ist das ,, jemand anderen suchen" gemeint?

Danke für die Antwort

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Punkgirl512  17.03.2023, 13:24
@Valie311

Du wirst ja hoffentlich irgendeinen Trainer haben. An der Stelle darf man sich auch gerne mal neuen Input besorgen.

Dem Pferd fehlt also reiterliche Grundausbildung - nochmal 3 Schritte zurückgehen hilft oft. Viel mehr kann man halt auch nicht raten, ohne vor Ort gewesen zu sein.

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Valie311 
Fragesteller
 17.03.2023, 13:53
@Punkgirl512

Ja, der Reitlehrer in meinen Betrieb sieht sicht das öfters mal an.

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Punkgirl512  17.03.2023, 13:55
@Valie311

öfters mal? Und hat ja scheinbar keine Ideen, die was bringen...? Sonst würdest du hier wohl kaum fragen, wenn der so viel Input geben würde.

Wie gesagt, Trainerwechsel und 3 Schritte zurück hilft sehr häufig. Und ein Grundkonzept von Pferdeausbildung im Kopf haben.

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Hallo,

Das aggressive Verhalten gibt natürlich Anlass dazu schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit zu vermuten. Wirst du leider nur von den Vorbesitzern erfahren können.

Hast du ihn mal checken lassen, ob vielleicht ein gesundheitliches Problem vorliegt? Evt. Hat er Schmerzen und benimmt sich deshalb so im Galopp?

Viele Grüße, Drutscherla

Valie311 
Fragesteller
 17.03.2023, 13:16

Ja, er ist komplett untersucht. Hufe sind ebenfalls gemacht.

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