Pro und Contra Argumente zu dem Thema: Soll das 9 Euro Ticket noch länger behalten werden?


02.07.2022, 10:42

Bitte auch Pro Argumente. ist für eine Deutsch Debatte

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Pro: Es animiert zur Nutzung des ÖPNV und ist für jeden erschwinglich.

Contra: Es ist nicht auf Dauer finanzierbar! Die Linienbetreiber müssen ihre Kosten decken und auch das benötigte Personal finanzieren können! Die ganzen Extrazuschüsse aus dem Staatshaushalt zum Abfedern der exponentiell steigenden Kosten haben die ganzen "Ersparnisse" nicht nur aufgefressen, sondern uns wieder in die Staatsverschuldung mit Notwendigkeit der Schuldenbremse getrieben.

Was ich mir vorstellen könnte: Das 365-€-Ticket für bestimmte Personenkreise verpflichtend für die Verkehrsunternehmen einzuführen. Ich denke da an "Lernende" (Schüler, Studi, Azubi), Rentner und Sozialleistungsbezieher sowie als Jobticket (bei mindestens 5 Abnehmern pro Firma). Zusätzlich die Erhöhung der Pendlerpauschale (steuerlich) und ev. eine gesetzliche Verpflichtung an die Arbeitgeber, auf Anfrage des Arbeitnehmers ein entsprechendes Jobticket zusätzlich zum Lohn zahlen zu müssen.

Ich hatte nämlich die Situation, mit den Öffis zu pendeln und wollte von der Firma ein Jobticket haben (Unternehmen mit ü50 Leuten)...hat das Personalbüro abgelehnt, denen war "der Verwaltungsaufwand zu groß".

Dea2019  03.07.2022, 17:35

Danke für den Stern

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Das Ticket ist ein Schuss in den Ofen. Gebracht hat es lediglich, auch für den Normalsterblichen, das der ÖPNV schlicht und einfach nicht leistungsfähig genug ist um die Leute von ihren Autos wegzulocken. Dabei ist das was jetzt mit dem Ticket läuft nur ein kleiner Vorgeschmack von dem was passiert wenn auch nur die Hälfte aller Autofahrer ab Montag mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren wolleten.

Natürlich nicht. Viel zu billig und es muss auch nicht überregional gelten. Wird der Nahverkehr dazu missbraucht um ewig lange Strecken zu fahren, dann ist was kaputt in der Geizgesellschaft. Aber ein 365 EUR Ticket für Stadt und Region wie in Wien, das wäre sinnvoll. Das beim RMV viele 120 EUR pro Monat zahlen und mehr, das muss beendet werden.

Auto zu fahren ist bereits heute viel teurer als ÖPNV und DB zu nutzen, war es immer. Der WDR hat schon vor Jahren eine Modellrechnung mit zwei Simulationen durchgeführt. Person A wird mit 18 Autofahrer, fährt mit KFZ zu Besorgungen, pendelt, urlaubt und vieles mehr nach einem durchschnittlichen Muster. Person B verzichtet auf das KFZ im eigenen Besitz, nutzt, ÖPNV, DB, dann und wann Taxi, Mietwagen, Flugzeug oder Mitfahrgelegenheit.

Das hat man vom 18. bis 65. Lebensjahr durchsimuliert und eine Vollkostenrechnung skaliert. Ergebnis: Person B ohne KFZ hat mit dem Erreichen des 65. Lebensjahres ca. 600.000 EUR weniger für Verkehrsleistung bezahlt.

Mit stark ansteigenden Treibstoffpreisen wird dieser Unterschied noch viel größer, denn Bahnticketpreise steigen nicht in diesem Ausmaß.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein

es sollte deutliche Vergünstigungen (!) für Zeitkarteninhaber geben ....

Geld, es kostet dem Staat unendlich viel Geld. Gerade weil wir ja doppel Strukturen unterhalten.

Enzoo611 
Fragesteller
 02.07.2022, 10:34

Was sind doppel Strukturen

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StRiW  02.07.2022, 10:36
@Enzoo611

ÖPNV und der Individualverkehr.

Unterhaltung von Parkplätzen, dem enormen Straßennetz, die Autobahnbrücken etc.

Zahlung der Pendlerpauschale(Werbungskosten/Dienstwagen)

Würde man die Unterstützung für den Individualverkehr gänzlich einstellen, keine öffentlichen Parkplätze mehr, keine Pendlerpauschale, kein Dienstwagen mehr. würden deutlich mehr auch den ÖPNV nutzen. Auch wenn man eine Stunde eher fahren muss.

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FedCon  02.07.2022, 10:43

Die Konsequenz? Bahn beenden, Autobahnen bauen?

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StRiW  02.07.2022, 10:43
@FedCon

Nee das Auto für Privatbürger deutlich unattraktiver machen!

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