Praktikum zur Berufsorientierung Dauer?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

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2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Durch ein Schülerpraktikum wirst du es nicht erfahren, das ist verschwendete Zeit. Wenn du dein Praktikum bei der Pflege absolvierst, wirst du wahrscheinlich als unbezahlte Putzkraft oder als Dienstbote eingesetzt und darfst arbeiten statt zugucken und lernen. Selbst durch Famulaturen (nach dem 1. Stex) wirst du nicht mehr erfahren. Du wirst vormittags Blut abnehmen und darfst anschließend mit zur Visite/zu Untersuchungen, etc. So richtig Ahnung vom "Arztberuf" wirst du erst haben, wenn du das Studium beendet hast.

So oder so bin ich mir nicht sicher, was du dir davon erhoffst. Das ist ein Beruf wie jeder andere auch. Du brauchst keine besondere Befähigung oder gar eine Marienerscheinung^^ Wichtig ist, dass dich die Inhalte des Studiums ansprechen und du dich gerne inhaltlich mit den Themen befassen möchtest. Alles andere findet sich schon^^ Du musst nach dem Studium weder Internist noch Chirurg werden. Du kannst auch in die Labormedizin oder in die Unternehmensberatung. Es gibt so viele Möglichkeiten, wobei für jeden etwas dabei ist.

Was sind denn deine Alternativen? Und was sagt dein Bauchgefühl?

Nachtrag: Wenn du dich für ein Praktikum entscheidest, solltest du gleich 30 Tage Pflegepraktikum machen. Wenn du eine gute Station erwischst, darfst du auch hin und wieder mal in den OP, in die Funktion oder was auch immer deine Fachrichtung hergibt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Medizinstudium
Voltcraft007 
Fragesteller
 20.07.2022, 14:28

Sehr interessante Sichtweise, die mir auf jeden Fall weiterhilft, Danke :) Auch will ich eigentlich ein Praktikum machen, weil ich auch andere Studiengänge als Alternative hätte und noch den TMS schreiben müsste. Und die Vorbereitung auf diesen wäre relativ sinnlos, wenn ich zB. im Pflegepraktikum bemerke, dass es doch garnichts für mich ist.

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Johannax32  20.07.2022, 17:42
@Voltcraft007

Das Pflegepraktikum wird dir nicht weiterhelfen, oder möchtest du in die Pflege? ;)

Das sind unterschiedliche Berufe mit versch. Aufgabengebieten. Ein Krankenpfleger ist kein kleiner Arzt und eine Pflegeausbildung auch kein kleines Mdizinstudium. Es gibt ein paar kleine Schnittpunkte, aber das war es schon.

Nach meinem Abi war ich auch unsicher, was ich studieren solle. Ich habe mich also erst einmal für Medizin beworben. Meine Alternative wäre zulassungsfrei, sodass ich mich nicht sofort entscheiden musste. Ich habe den Studienplatz angenommen, ohne mir wirklich sicher zu sein. Wie will ich das auch? Ich habe meine Vorstellungen und Hoffnungen, aber ob sich diese erfüllen werden, weiß man erst, wenn man es ausprobiert. Es ist mMn keine Schande, einen Studiengang 1-2 Semester auszuprobieren und dann ggf. zu wechseln.

Was wären denn deine Alternativen? Und was sagt dein Bauchgefühl?

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Voltcraft007 
Fragesteller
 20.07.2022, 19:50
@Johannax32

Als Alternativen habe ich Biochemie oder Chemie im Auge.

Medizin hatte ich im Auge, weil mich vor allem die Themen des Studiengangs interessieren, wobei ich auch immer irgendwas mit Chirurgie machen wollte. Ich will also Medizin nicht primär deswegen studieren, weil ich Menschen helfen will, wie man das von so einigen anderen hört, die sich für den Studiengang interessieren. Außerdem hab ich meine Zweifel, ob ein Beruf in der Entwicklung/Forschung in der Pharmazie nicht besser zu mir passt. Was auch meine Hoffnung war, durch Praktika herauszufinden, ob der Kontakt mit Menschen im Beruf als Arzt für mich tatsächlich ein NoGo ist oder nicht (im Bezug auf das Pflegepraktikum meinte ich eben auch diesen Kontakt mit Menschen).

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Voltcraft007 
Fragesteller
 20.07.2022, 19:55
@Voltcraft007

Mit dem Bauchgefühl ist es eben so eine Sache... :) ich hab eigentlich ab der Oberstufe immer gesagt, ich will eigentlich schon Medizin studieren. Jetzt, wo es aber so langsam darum geht, sich um einen Studienplatz zu bemühen, kommen natürlich immer mehr Zweifel, wobei ich mich in der Schule auch sehr für theoretische Dinge interessiert habe (Beispiele wären hier zB. Impfstoffentwicklung, Genetik/Genmanipulation, Entwicklung spezieller Enzyme oder das Anfertigen klinischer Studien zu Behandlungsmethoden/Wirkstoffe...)

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Johannax32  20.07.2022, 21:49
@Voltcraft007

Mir ging es ähnlich, nur dass ich mir zu Schulzeiten kaum ernsthafte Gedanken gemacht habe :D Ich wusste, dass meine Interessen eher im Bereich der Naturwissenschaften liegen. Erst nach dem Abi und meiner Zulassung sagte mir mein Bauchgefühl, dass ich Medizin wählen solle. Eine wirklich rationale Erklärung für diese Entscheidung gab es nicht. Im Herbst kurz vor Beginn des ersten Semesters bekam ich ebenfalls starke Zweifel bzw. dachte ich das. Vermutlich lag mein plötzlicher Gemütsumschwung eher daran, dass ein bisheriger Lebensabschnitt endete und ein neuer begann. Sowas ist immer ein besonderes Ereignis, auf das jeder anders reagieren kann. Hier muss ich aber auch hinzufügen, dass es mir schon beim Schulwechsel von der Grundschule zum Gymnasium ähnlich erging^^

Ich habe mein Studium begonnen und es nie bereut. Inzwischen kann ich sagen, dass ich meinen Studiengang einfach nur liebe :)

Medizin hatte ich im Auge, weil mich vor allem die Themen des Studiengangs interessieren, wobei ich auch immer irgendwas mit Chirurgie machen wollte. Ich will also Medizin nicht primär deswegen studieren, weil ich Menschen helfen will, wie man das von so einigen anderen hört, die sich für den Studiengang interessieren.

Ich finde diese Einstellung viel besser (vmtl. da ich sie teile) und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dir der Studiengang ebenfalls sehr gefallen wird. :)

Nach dem Abschluss musst du ja auch keine Patienten behandeln, wenn du das nicht möchtest. Du könntest auch in die Labormedizin, die Unternehmensberatung, etc. Auch ein Quereinstieg in die Pharmazie ist mögl. (Apotheker kannst du aber nicht werden^^). Ein Studium ist keine Berufsausbildung, sondern bietet viele Möglichkeiten und ich glaube, dass da für jeden irgendwas dabei ist.

Wenn du deine Uni geschickt wählst, kannst du ja auch ein Doppelstudium beginnen bzw. manche Unis bieten nach dem Physikum Zusatzstudiengänge nur für Medizinstudenten an:

https://www.uni-wuerzburg.de/studium/angebot/faecher/medizin/

wobei ich mich in der Schule auch sehr für theoretische Dinge interessiert habe (Beispiele wären hier zB. Impfstoffentwicklung, Genetik/Genmanipulation, Entwicklung spezieller Enzyme oder das Anfertigen klinischer Studien zu Behandlungsmethoden/Wirkstoffe...)

Wenn du an einem Uniklinikum arbeitest, kannst du auch neben der normalen Arbeit in der Forschung arbeiten und u.a. an solchen Arbeiten teilhaben.

PS: Ich will dich nicht beeinflussen. Bewirb dich für alle Optionen und entscheide dann anhand deines Bauchgefühls. Und wenn du dich irrst, ist es auch kein Problem. Dann wechselst du eben den Studiengang.

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>4 Wochen

4 Wochen sollten es bei diesem sehr umfangreichen, schwierigen Berufsbild schon sein.