Planung Balkonkraftwerk?

3 Antworten

Der Einspeiseumrichter fällt aus wenn nichts mehr "von draußen" kommt.

Zum einen hat der keine Netzfrequenz mehr um sich darauf zu synchronisieren, zum anderen hängt ja noch der Rest von Europa am Umrichter und der schafft eben nicht komplett Europa zu versorgen.

Für das viel beworbene "Endlich Unabhängig" braucht man eine neue Verkabelung des Hauses. Man braucht zwei Stromkreise. Einen "normalen" und einen "Ausfallsicheren" an dem nur so viel Verbraucher hängen wie der Umrichter schafft. Dazu ein Trennschalter um den Notstromkreis bei Stromausfall vom Stromnetz zu trennen.

Die billigere Lösung ist, dass man an den Batterien einen zweiten Umrichter mit Steckdosen hat in die man dann per Kabeltrommeln Kühlschrank usw. einstecken kann.

Ich möchte bei Stromausfall noch Router samt Telefon, Laptop und LED-Leuchten betreiben.

Und was bringt dir der Router und das Telefon wenn keiner mehr anrufen kann weil das Internet durch den Stromausfall ebenfalls "tot" ist? Der "Internet Verteiler" an der Straße hängt nun mal auch am Netz.

Nur das Handy läuft erst mal etwa 2 Stunden weiter - zumindest bei der Telekom. Darüber können Notrufanlagen wie z.B. im Aufzug bei Stromausfall weiter funktionieren.

LED Leuchten kann man direkt an die Batterie anschließen. Entweder direkt bei 12V oder 24V Batterie oder per DC/DC Wandler. Ohne Umweg über 230V hat man dann mehr Laufleistung aus der Batterie. Auch Laptops kann man mit entsprechenden Netzteil an 12V oder 24V anschließen (Zigarettenanzünder PKW/LKW).

Stromerzeugung mit Muskelkraft.

Nette Idee. Der Durchschnittsmensch schafft über einen längeren Zeitraum von ein paar Stunden im Durchschnitt 70W mechanisch zu erzeugen. Damit liefert der Generator so etwa 50W. Wenn Du dann 20 Stunden fleißig bist, hast Du dann Strom für etwa 30 cents erzeugt. Was meinst Du warum man Atomkraftwerke gebaut hatte wenn ein alter Mann auf einem Laufband gereicht hätte? Eine Kilowattstunde hebt 10 Tonnen Gewicht um 36 Meter an. Wie lange brauchst Du um 10 Tonnen Zement in den 12. Stock zu tragen? Ein 1m² Solarpanel leistet über den ganzen Tag viel mehr als Du als Mensch leisten kannst.

Ist es richtig, dass der per PV selbst produzierte Strom zuerst für angeschlossene Verbraucher im Haus verwendet wird und nur der Überschuss ins Netz geht

Nicht wirklich. Da schaltet nichts um. Die Differenz zwischen Solarertrag und Verbrauch im Haus geht durch den Zähler. Wenn Du mehr einspeist als Du verbrauchst, dann dreht der Zähler sozusagen Rückwärts. Einspeisen darfst Du ohne Genehmigung und besondere Technik nur 800W.

Du kannst die Solarpaneele direkt an die Powerstation anschließen. Die meisten Powerstation haben dafür einen Eingang. Hier stoppt dann der Solarertrag wenn der Akku voll ist, einspeisen können die Dinger nicht. per Umweg über 230V hast Du große Verluste weil ein mal auf 230V gewandelt werden muss und dann wieder zurück. Da verlierst Du bis zu ⅓ der Energie aus den Solarzellen.

Ich betreibe eine Notstromanlage mit insgesamt 240W Solarzellen, da dran hängen zwei Batterien die jeweils etwa 500Wh speichern können. Am Regler befinden sich 4 USB Buchsen und zusätzlich sind da noch 12V KFz USB Dosen dran. Damit lade ich alle meine USB Geräte und ich betreibe einen Raspberry Pi mit Monitor am Bett zum Fernsehen zum einschlafen bzw. YT gucken.

Dazu ist die Veranda und das Schlafzimmer mit 12V LED Streifen ausgestattet für Licht.

Neben den Batterien steht eine Powerstation mit 1kWh SPeicherkapazität die über ihren Zigarettenanzünderanschluss von der Solaranlage aufgeladen werden kann.

So habe ich Insgesamt 2kWh "gebunkert" und kann die als USB, 12V und 230V abrufen.

Ich habe ein Schlafapnoe Gerät das 24V braucht. Das kann ich mit seinem Netzteil an per 230V die Powerstation anschließen und das kann dann so etwa 12 Tage laufen auf der Powerstation. Die kann sich von der Solaranlage nachladen. Geht die kaputt, kann ich das Gerät auch per DC/DC Wandler direkt an die Speicherbatterien anschließen. Damit habe ich also Redundanz.

Im Sommer kann ich gar nicht genug Strom verschwenden, die Batterien sind abends immer voll. Im Winter reicht der Ertrag an manchen Tagen noch nicht mal für die USB Geräte (Handy & Co).

Einspeisen kann das System nicht. Will ich auch nicht, die Batterien sollen ja immer voll sein - Für den Notfall.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Holzbiene2024 
Beitragsersteller
 19.11.2024, 21:21

Aufs Einspeisen kommt es mir nicht an, sondern dass Geräte (z.B.Kühlschrank, vielleicht Gartenpumpe) bei Sonnenschein kein Saft aus dem Netz ziehen, aber über die vorhandene 230V Verkabelung versorgt werden.

Commodore64  19.11.2024, 21:23
@Holzbiene2024

Aber an Deiner Verkabelung hängt der ganze Rest von Europa. Das musst Du dann abtrennen. Und EInspeiseumrichter können nur dann einspeisen, wenn die sich auf die von Außen kommende Netzfrequenz einstellen können.

Dur brauchst einen superteuren Umrichter der auch ohne Netz von außen funktioniert und musst die Verkabelung im Haus trennen so dass nur die gewünschten Geräte am Umrichter hängen.

Und dann brauchst Du eine Batterie damit die Leistung reicht um die angeschlossenen Geräte zu versorgen auch wenn die Sonne nicht ausreicht.

Commodore64  19.11.2024, 21:33
@Holzbiene2024

P.S.:

Was die Solarleistung betrifft. Die Wattzahl die da drauf steht gilt nur für Mitte Juni, 12⁰⁰ Mittags bei Wolkenlosem Himmel.

An meinen Solarzellen habe ich ein Wattmeter mit Schleppzeiger dran gebastelt. Den hatte ich vor etwa einem Monat zurück gestellt, der steht jetzt auf 100W. Das war das Maximum das die Anlage im letzten Monat liefern konnte, vermutlich nur für weniger als eine Stunde. Wir haben nun mal dunkles Schmuddelwetter. Die maximalleistung der Anlage wäre 240W. Also noch nicht mal die Hälfte und das nur wenige Minuten pro Tag.

Batterien kann man damit also geladen halten, aber viel Strom nutzen kann man im Winter nicht!

Ja, aber eben auch nur diese 800Watt. Das ist der maximale Wert pro Haushalt , den die Strombetreiber noch bedenkenlos und pauschal zulassen.

Größere Anlagen müssen einzeln abgenommen und entsprechend dimensioniert werden.


Daniel551980  21.11.2024, 19:48

Die 800 Watt gelten pro Zähler, nicht zwingend pro Haushalt, wenn mehrere Zähler vorhanden sind. Ansonsten ist das korrekt.

Allerdings wird kein Netzbetreiber jemals kontrollieren, ob es tatsächlich nur die angegebenen 800 Watt sind. Und falls tatsächlich mal ein Mitarbeiter vor hat das zu prüfen, ist das kein ausreichender Anlass, ihn rein zu lassen, wenn man das nicht möchte.

Holzbiene2024 
Beitragsersteller
 19.11.2024, 21:02

gelöscht

Hi,

man kan lrider nicht sehen, welche Kapazität die Powerstation hat.

Und, als Gedanke, von welcher Größe von Szromausfall gehst Du aus? Denn selbst wenn bei Dir die Komponenten noch laufen, das hilft Dir alles nichts, wenn die Verteilerstation auch kein Strom hat.


Holzbiene2024 
Beitragsersteller
 19.11.2024, 21:04

Dann könnte ich die PV Platten an die Powerstation umstöpseln, die hat auch einen Eingang dafür. Also Insellösung.