Photovoltaikanlage auch bei Tageslicht?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eine Photovoltaikanlage liefert elektrische Energie, solange Licht da ist. Dunst oder Wolken können zwar die Helligkeit stark vermindern, und dann sinkt dementsprechend die Leistung, aber grundsätzlich arbeitet Photovoltaik auch mit diffusem Licht. Diese Eigenschaft macht sie für unser mitteleuropäisches Klima geeignet.

Bei Solarthermischen Kraftwerken (nicht zu verwechseln mit Solarthermieanlagen) ist es anders: Sie funktionieren nur, wenn die Sonne sichtbar ist, denn sie wird mit gesteuerten Spiegeln auf das zu erwärmende Bauteil gespiegelt. Ist die Sonne bedeckt, dann kann man sie nirgends hinspiegeln und die Energiezufuhr ist trotz Tageslicht unterbrochen. Deshalb baut man solarthermische Kraftwerke nur an Standorten, wo es selten bewölkt ist.

Wie die Unterschiede in der spektralen Zusammensetzung von Tageslicht und direktem Sonnenlicht die Ausbeute der Photovoltaik mit beeinflussen, kann ich nicht sagen. Ich vermute aber, daß es hierbei stark auf die Bauart der Solarzelle ankommt, denn die hohe Ausbeute der mehrschichtigen Typen beruht ja darauf, daß ihre Schichten gezielt für verschiedene Abschnitte des Spektrums konstruiert sind.

Aus Erfahrung mit unserer Solaranlage:

vor 2 Wochen: blauer Himmel, die Hitzerekorde überbieten sich von Tag zu Tag: Super Ertrag. Da kommen dann bei uns bis zu 40kWh auf den Tag gesehen vom Dach.

etwas Wolkig, zwischendurch ein paar Lücken, aber "normaler Sommer": deutliche Einbrüche über den Tag verteilt, also nicht immer volle Ausbeute, aber durchaus immer im positiven (mehr erzeugt als in Grundlast im Haus verbraucht) Bereich. Etwa 20kWh Eingespeist

so um letztes Wochenende: Dauerregen, tiefe dicke Wolken, auf Gut Deutsch: "Mistwetter" (ja, die Natur brauchte den Regen - scohn ok.) - Won Dach ist kaum elektrische Energie zu bekommen. Die Erzeugung geht gegen Null. erschwerend kommt hinzu, das es zwar irgendwie Hell ist (also schon Tageslicht da ist) aber für bestimmte Dinge im Haus (z.B. Zeitunglesen) muss man doch das Licht einschalten.

Mal so drei Situationen aus dem letzten Monat heraus gegriffen. Generell kann man wohl sagen: je weniger Wolken um so besser - aber auch eine Bewölkung ist bis zu einem gewissen Grad noch kein Aus für die Erzeugung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

1 m² Solarzellen haben ca. 100 W (Watt) Leistung.

Voraussetzung: optimale bedingungen

1) blauer Himmel,wolkenlos

2) senkrechte Sonnen Einstrahlung

3) keine Schatten auf den Solarzellen

4) Solarzellen müssen sauber sein,keine Schmutzschicht.

Wie sich eine Bewölkung auswirkt,dass kannst du bei Aldi beobachten.

Die Leistung der Solaranlage wird dort angezeigt.

Geh um 12 Uhr dort hin und notiere die Leistung und dann abends um 8 Uhr.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Maschinenbau an einer Fachhochschule studiert

Das Spektrum ist zwar beim bewölkten Himmel leicht in Richtung Blau verschoben, aber das spielt nur eine völlig untergeordnete Rolle. Viel wichtiger:

Die Helligkeit (genauer die Beleuchtungsstärke, also die Gesamtmenge der auf die Solarzelle fallenden Lichtstrahlen) fällt durch die Bewölkung auf ein Viertel.

https://de.wikipedia.org/wiki/Beleuchtungsst%C3%A4rke#Beispiele_typischer_und_nat%C3%BCrlicher_Beleuchtungsst%C3%A4rken

und im gleichen Maß fällt auch die gewonnene elektrische Energie.

Woher ich das weiß:Hobby

das kommt tatsächlich darauf an, im Zweifelsfall sogar wie scharf die Ränder der Wolken sind

grundsätzlich geht die Leistung natürlich runter, aber wie stark genau hängt auch vom Hersteller und den herrschenden Temperaturen ab :-)

jumbo23 
Fragesteller
 01.08.2019, 22:03

meinst du mit "das kommt tatsächlich darauf an,..." mein angesprochenes Lichtspektrum?

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Serobrine  01.08.2019, 22:05
@jumbo23

nein, ich meinte eher, dass die Leistung durch Wolken abfällt, ob dadurch das Lichtsprektrum stark geändert wird, weiss ich nicht :-)

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