Pferd verascht mich NUR rechtsrum und mit Longe

6 Antworten

Warum dein Pferd sich so verhält kann mehrere Ursachen haben. Von den Zähnen über verspannungen bis zum Gleichgewicht.

Das Pferde eine Seite meiden kann tatsächlich mit den Zähnen zusammen hängen. Schiefe Wolfszähne oder Haken, evtl. zahnt dein Pferd auch gerade um. longierst du auf einer Hand mit Trense/ Halfter/ Kappzaum bringst du Druck auf die jeweils äußere Seite von Trense/ Halfter/ Kappzaum, diese drückt sich dann gegen den Pferdekopf. Tut dann was im Maul weh, versucht das Pferd diesem Druck/Schmerz zu entgehen und wechselt die Hand auf die nicht schmerzhafte Seite. Beim freilaufen hat das Pferd dann keine Schmerzen weil kein Druck auf den Kopf entsteht. Lasse die Zähne regelmäßig von einem Tierarzt kontrollieren.                                                 (Evtl. noch vorhandene Wolfszähne müssen raus, spätestens wenn du anfängst mit einem Gebiss zu arbeiten fangen diese an zu stören.)

Eine weitere Möglichkeit warum dein Pferd immer wieder die Hand wechselt können Verspannungen und Blockaden sein. Einmal auf der koppel bei toben weg gerutscht und schon kann eine Blockade da sein.

Dein Pferd ist 3 1/2 Jahre alt und somit auch noch mitten im Wachstum und recht unausballanciert. Ist dein Pferd an der Longe muss es auf einem von dir vorgegeben kleinen Kreis laufen. das fällt den meisten jungen Pferden sehr schwer. (Jedes Pferd hat seine Schockladenseite auf der es besser ausballnciert ist. So wie bei uns Menschen Rechts und Linkshänder).  Natürlich muss dein Pferd verstehen und akzeptieren dass du die Richtung vorgibst. Aber bis das richtig gut klappt kann es etwas dauern. Mein Pferd geht auch lieber rechts als links rum. Wenn die Zähne in ordnung sind und keine größeren Verspannungen vorliegen, kannst du anfangen an dem Problem zu arbeiten. (Ich longieren mit Trense und Halfter. Einfach das Halfer über die Trense ziehen und die Longe in Trensenring und den seitlichen Ring einhaken. Ansonsten mit Kappzaum longieren, damit du etwas mehr Kontrolle über das Pferd bekommst). Achte bei longieren auf deine Körpersprache- bleibe hinter dem Pferd in einer treibenden Position.                                                                 - Das hört sich jetzt nicht nett an aber wenn dein Pferd sich dann ohne dein Zutun versucht um zu drehen und die Hand zu wechseln, musst du dich einmal richtig durchsetzen. (Dein Pferd muss verstehen dass es ernst meinst, das es jetzt auf der ungeliebten Hand laufen muss. Es kann sein, dass du dich ein paar mal durchsetzen musst, bis dein Pferd endgültig akzeptiert dass du die Richtung vorgibst.) Zur Not setze dich wirklich einmal mit Hilfe der Peitsche durch. Schneide deinem Pferd den Weg ab und drohe mit der Peitsche richtung Kopf (Wenn keine Reaktion folgt, einmal mit dem Band anticken). Schicke dein Pferd rechts rum. Klappt das ein zwei Runden -loben und Feierabend-. Wenn das irgendwann sicher klappt und dein Pferd einige Runden rechts rum an der Longe läuft, lässt du dein Pferd ein paar runden lang rechts rum laufen und zur Belohnung dann links herum. Die Dauer kannst du dan langsam steigern, so dass du ein ausgeglichenen Wechsel zwichen rechts und links rum bekommst.                                                                    Wenn es dir am Anfang leichter fällt,nehme dein Pferd rechts rum kürzer (dann etsprechend mitgehen/mitlaufen, das der Kreis den dein Pferd läuft nicht zu klein wird) und  steigere den Abstand nach und nach. Wird dir der Abstand irgendwann zu groß und dein Pferd versucht das wieder aus zu nutzen, nehme ihn wieder kürzer.

(Wenn das Longieren bei deinem Reitlehrer/ Reitlehrerin gut funktioniert hat, lasse dir Longierunterricht geben. Wenn du einen Fehler machst, kann dieser durch deinen Reitlehrer/ Reitlehrerin sofort korrigiert werden.)

Hoffe das hilft dir ein kleines bisschen weiter. :)

Wie wir Menschen, haben auch Pferde eine gute und nicht so gute Seite. Sprich Rechts- od. Linkshänder. Die ablehnende Seite sollte verstärkt gymnastiziert werden. Das geht gut durch Arbeit am Führstrick mit Leckerlies. Hals dehnen, kleine Volten, Bodenarbeit. Was oft vernachlässigt wird, ist die Bindung und das gegenseitige Vertrauen. Bei Hunden Selbstverständlichkeit, Pferde werden leider zu oft als Sportgerät angesehen. Ursache erforschen und gezielt an der Behebung arbeiten. Pferde sind so sehr willig, müssen aber verstanden werden. Ihre Möglichkeiten uns sich zu erklären sind beschränkt. Leider wird es allzu oft mißverstanden. Ein Tier kann nicht "verarschen"!!! Longenarbeit ist nur so gut wie die Fähigkeiten des Longierenden.

Hast du auch ganz sicher die Zähne überprüfen lassen - ich hatte ein ähnliches Problem bei einem 4 jährigen - der hatte wahnsinnige Haken - nach dem abschleifen - war die Problematik wie weggewischt. Lag nur an den Zähnen.

blueeeapple 
Fragesteller
 04.03.2015, 20:39

Ich longiere nur mit Halfter, kann es dann trotzen ein zahnproblem sein?

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friesennarr  04.03.2015, 20:44
@blueeeapple

Ja - ich longier den meist mit Kapzaum - da war das auch so, Das Biegen kommt mit aus dem Nacken - wenn der wegen Zahnproblemen fest ist - kann der auch nicht nachgeben - sprich das ganze Pferd kann sich nicht biegen.

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chirorororo  04.03.2015, 20:46

Das denke ich eher nicht, da die Fragestellerin es eher willkürlich beschrieben hat. Damit ein Zahnproblem so einseitige Schwierigkeiten auslöst müsste sie einseitig am Gebissring fixiert longieren und das macht sie hoffentlich nicht ;)

Ich nehme an das Pferd ist linksseitig und die rechte Hand ist schlicht die Diskomfort-Seite und da besteht ein Kommunikationsproblem

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friesennarr  05.03.2015, 08:12
@chirorororo

Natürlich kann auch das sein, nur meine Erfahrung ist das einseitige Probleme sehr gerne auf die Zähne zurückzuführen sind. Allerdings hat das Gebiss im Maul hier keinen Unterschied zu folge, da das Trensengebiss im zahnlosen Teil des Maules liegt. Die Problematik am Biegen kommt aber bei Zahnschwierigkeiten aus dem Kiefergelenk bzw. Nacken, da hier durch die erschwerten Kaubedingungen das Pferd die Muskelverspannungen hat die durch die ganze Rückenlinie zieht - das Trensengebiss ist hierbei eher Nebensache. Das hat dann auch nichts mit den Hilfsmitteln beim Longieren zu tun - ob Halfter, Knoti, Trense oder Kapzaum ist da föllig wurscht.

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Also auf jeden Fall würde ich frei longieren nur noch mit Trainer ind das dann eventuell 1mal wöchentlich..weil das mit der longe ist viel zu gefährlich! Währenddessen kannst du ihn ja gut frei longieren und Bodenarbeit machen und ihn geistig mit Stangen, Pylonen etc beschäftigen:)

Lass die Zähne anschauen und dann bring dem Pferd das Longieren nochmal neu bei.  

Am Halfter kann man nicht korrekt longieren, ebensowenig an der Trense (also kann man schon, aber erst nach Jahren, wenn beide das Longieren beherrschen und das Pferd das freiwillig und immer korrekt macht).  

Ich empfehle dir dazu den Longenkurs von Babette Teschen. Longieren ist viel mehr als einfach im Kreis laufen lassen. Da gehört Monate Arbeit dazu.