Pferd traurig bei einem Verkauf?

5 Antworten

Fakt ist, dass Pferde den Verlust ihrer Herde schwer verkraften. Männliche Tiere haben Wechsel wenigstens im natürlichen Verhaltensrepertoire weil (Jung)hengste doch auch mal aus einer Herde fliegen, wenn sie zu stark werden. Stuten hingegen verlieren einzelne Tiere, doch nie alle auf einmal.

Wenn Pferde umziehen, sollte man ihnen ein Jahr Zeit geben, bis sie alles verkraftet haben, in dem man nicht die Geduld verliert, wenn nicht alles rund läuft.

Je nach Vorerfahrung mit Menschen sind sie mehr oder weniger skeptisch, ob es sinnvoll ist, diesem neuen Menschen zu folgen.

Ob Tiere Trauer empfinden weiß man nicht sicher. Es gibt Indizien dafür bei einigen Arten aber da ja keiner mit dem reden kann oder sich "reinfühlen" kann, wirds wohl noch ne Weile ein Rätsel bleiben.

Denke aber Tiere gewöhnen sich an neue Umstände genau wie Menschen. Schau halt das der Nachbesitzer gut mit Pferden umgeht, vlt kannst du ja auch vereinbarn das du das Pferd ab und zu besuchen kannst.

chiriif 
Fragesteller
 08.10.2023, 21:57

Also die neue Besitzerin wäre total lieb und möchte auch das ich 3 Tage am Anfang dabei bin damit sie sich sicherer fühlt. Trotzdem weiss ich nicht ob ich ihr was schlechtes damit antu weil sie sehr unsicheres pferd ist

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Eine meiner Stuten ist nach beiden, leider unvermeidlichen Umzügen schwer krank geworden. Sie war allerdings schon nicht mehr die jüngste, und kam auch aus schlechter Haltung. Das Thema Umzug bei Pferden wird chronisch unterschätzt. Ich kenne Leute, die mindestens einmal pro Jahr den Stall wechseln. Denen ist offenbar nicht klar, was sie ihren Pferden damit antun, auch wenn es Unterschiede gibt, wie gut oder schlecht Pferde einen Wechsel verkraften.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das kann man nie vorhersehen. Ich habe schon Pferde erlebt, die durch einen Umzug in einen anderen Stall, oder auch sogar bei einem Verkauf regelrecht aufgeblüht sind, obwohl es zum vorigen Eigentümer auch eine sehr gute Beziehung hatte. Manches Pferd lebt sich in einem Stall sehr gut ein, im anderen überhaupt nicht.
Das ist, wie wenn ein Kind die Schulklasse wechselt: es kommt immer darauf an, ob die neue Umgebung passt.

Wenn du viel fort sein wirst und dich nicht mehr genug drum kümmern kannst, wird es dem Pferd sehr wahrscheinlich besser tun, bei jemandem zu sein, der ihm Kontinuität bieten kann. Vorausgesetzt, es findet auch unter seinen Artgenossen dort bald Anschluß.

Umziehen fällt den meisten Pferden schwer, gerade Stuten leiden oft längere Zeit - wurde hier bereits geschrieben. Aber nicht unbedingt wegen den Menschen sondern es fehlt die vertraute Umgebung, die Herde, die Kumpels/Freundinnen.

Bezug zu neuen Menschen geht idR recht schnell, allerdings nicht unbedingt ein Vertrauensverhältnis. Das kann dauern. Leiden aber die Menschen meist mehr drunter als die Pferde. Weil ein Pferd braucht nicht wirklich einen Menschen zum Glücklichsein, es braucht ausreichend soziale Kontakte (Herde), genug freie Bewegung an der frischen Luft, sowie passendes Futter in passender Menge, dann geht es ihm mal grundsätzlich gut.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin