passiert das leicht, dass bei einer starken bremsung/vollbremsung das vorder/hinterrad blockiert und was passiert wenn es blockiert?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Bei einer Blockade kommen drei Dinge zusammen:

  • Durch die Blockade verliert die Maschine die Spur, bricht also aus. Auch wenn man geradeaus fährt kann sich ein blockiertes Hinterrad »seitlich versetzen«.
  • Das Hinterrad sorgt für die Spur, das Vorderrad sagt wohin es geht. Blockiert hinten -> wird instabil, Sturz lässt sich jedoch noch vermeiden. Blockiert vorne -> entweder Lowsider oder Highsider, je nachdem ob der Grip weiter verloren bleibt (Lowsider, Maschine rutscht unter dir weg und du fällst unter die Maschine) oder plötzlich wieder Grip und du hast versucht gegenzulenken (Highsider, Maschine kippt unter dir um und du fällst über die Maschine hinweg bzw. wirst abgeworfen).
  • Die Kreiselkräfte gehen verloren. Steht das Rad, fehlt die durch die Kreiselkräfte der Räder entstandene Stabilität -> macht das Motorrad zusätzlich instabil.

Ob es leicht passiert? Hängt von der Situation ab. Welcher Untergrund? Welche Geschwindigkeit? Wie hast du gebremst?

Ich hatte zwei Gefahrenbremsungen mit einer Maschine ohne ABS. Entsprechend Gummi auf der Straße (Hinterrad blockiert). Teilweise Glück, teilweise Training -> im Frühjahr gerade noch mal die Bremsmanöver auf einem Parkplatz geübt bzw. wiederholt.

Mit ABS gibt es noch ein wenig mehr Sicherheit - aber in Schräglage bzw. in einer Kurve ist es kein Allheilmittel. Vorausschauendes Fahren kann nicht durch moderne Brems- und Fahrwerktechnik ersetzt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Selberschrauber und -macher.
xn0349 
Fragesteller
 15.01.2017, 13:28

wenn ich die ganzen kommentare hier lese mach ich mir so gedanken weil ich noch nie motorrad gefahren bin aber wenn man so was hört hat man ja bisschen schiss :/ ich will ja unfallfrei bleiben 

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Gaskutscher  15.01.2017, 13:56
@xn0349

Alles kein Hexenwerk. Allerdings solltest du eben genau aufpassen was dir der Fahrlehrer so erzählt. Denn was hier teilweise so geschrieben wird (z.B. das man mit dem Hinterrad fast nie bremst) ist schlichtweg falsch - und trotzdem kommen die Damen und Herren unfallfrei von A nach B. :D

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Salue

Es kommt immer darauf an, ich welcher Situation dies passiert. In einer Kurve fliegst du ab der Fahrbahn.

Beim Geradeausfahren hingegen, wenn Du gleichzeitig weit nach vorne schaust, passiert erstaunlich wenig, das Motorrad ist beherrschbar und geht weiter geradeaus.

Anfänger haben die Tendenz, bei einer Vollbremsung direkt vor das Vorderrad zu schauen. Da bricht die Maschine dann aus.

Die Blicktechnik spielt beim Motorradfahrern eine grössere Rolle als beim Autofahren. Mit der Zeit hat man dies aber doch recht gut im Griff.

Ich wünsche Dir "Hals- und Beinbruch" und einen schönen kommenden Motorradfrühling.

Tellensohm

xn0349 
Fragesteller
 15.01.2017, 13:27

wenn ich die ganzen kommentare hier lese mach ich mir so gedanken weil ich noch nie motorrad gefahren bin aber wenn man so was hört hat man ja bisschen schiss :/ ich will ja unfallfrei bleiben 

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repaca  15.01.2017, 13:32
@xn0349

No risk no fun.

Aber soooo schlimm ist es nicht. Einfach mit Verstand UND Gefühl fahren, dann ist es eins der schönsten Hobbys überhaupt.

Übrigen kenn ich jemanden der beim bauen an der Modeleisenbahn gestorben ist. Stromschlag!

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Tellensohn  15.01.2017, 13:39
@xn0349

Natürlich ist das Fahren auf zwei Rädern eine hochkomplexe Angelegenheit, die zudem, gegenüber der Fortbewegung auf 4 Rädern gefährlicher ist.

Wir Menschen neigen aber dazu, Sachen zu tun, die wir nicht tun müssen, die uns aber irgendwie faszinieren. Bei sachlicher Überlegung ist es ja unvernünftig, einen Berg ausgerechnet dort zu besteigen, wo es am schwierigsten ist oder eben, sich ausgerechnet der Instabilität eines 2-Rades auszusetzen.

Nur, das kommt die Dynamik des Motorrades zum Tragen. Die Kalkulation eine Kurve in einer Schräglage zu fahren, bei der die Schwerkraft und die Fliehkraft ausgeglichen ist, dass wir weder in der Kurve fallen noch geradeaus fahren, beherrscht ja nur der Mensch

Meines Wissens gibt es noch keine selbstfahrenden Motorräder. Unsere hochentwickelten Elektronik ist nicht in der Lage, diese Gehirnleistung zu erbringen.

Es grüsst Dich

Tellensohn

 

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Ein blockiertes Rad verliert den Grip/Bodenhaftung.

Es kann also seiner Aufgabe Brems- und Lenkkräfte auf die Strasse zu bringen nicht mehr nachkommen. DU verlierst somit die Kontrolle und legst dich in die Landschaft.

Gruß René

xn0349 
Fragesteller
 15.01.2017, 13:28

wenn ich die ganzen kommentare hier lese mach ich mir so gedanken weil ich noch nie motorrad gefahren bin aber wenn man so was hört hat man ja bisschen schiss :/ ich will ja unfallfrei bleiben 

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das Hinterrad blockiert eher als das Vorderrad. Es kommt auf dem Straßenbelag und der gefahrenen Geschwindigkeit an ob was passiert und was beim Blockieren passiert. Das Rad könnte wegrutschen. Es gibt aber auch Motorräder die ABS haben.

xn0349 
Fragesteller
 15.01.2017, 13:28

wenn ich die ganzen kommentare hier lese mach ich mir so gedanken weil ich noch nie motorrad gefahren bin aber wenn man so was hört hat man ja bisschen schiss :/ ich will ja unfallfrei bleiben 

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Biberchen  15.01.2017, 14:00
@xn0349

da hilft Training und langsam an die Sache ran gehen!

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sofern du beide bremsen benutzt, kann es zum blockieren beider räder kommen. was dann zu instabilen fahrzuständen führt und leicht zum sturz führen kann.

das hinterrad, das sowieso nur wenig bremsleistung erbringt, blockiert schnell und bricht dann aus. das führt beim bremsen leicht zum sturz.

das vorderrad bringt die wesentliche bremsleistung und du musst schon gewaltig rein langen, um es zum blockieren zu bringen.

deshalb ist es bei motorrädern ohne bremsassistenzsysteme sinnvoll nur mit dem vorderrad zu bremsen. natürlich verlängert sich damit der bremsweg rein rechnerisch gegenüber einer optimalen vorder-/hinterradbremsung. allerdings wird es kaum menschen geben, die jemals in einer gefahrensituation eine maximale vorder-/hinterradbremsung hin bekommen. im gegenteil, die meisten werden mindestens das hinterrad zur blockade bringen, was in vielen fällen zum ausbrechen des hinterrades führt.

auch in schräglage bremst es sich nur mit vorderrad am besten und leichtesten. wobei natürlich ein blockieren nicht auftreten darf, weil sonst der abflug garantiert ist.

die hintere bremse macht nur in ganz speziellen situationen einen (gewissen) sinn, z.b. bei glätte.

aber inzwischen ist abs auch bei motorräden üblich, so das sich diese bremsproblematik entschärft hat. lediglich beim bremsen in schräglage sind die meisten abs noch nicht in der lage ein blockieren zu verhindern. deshalb muss in schräglage weiterhin mit viel gefühl gebremst werden, günstigerweise am vorderrad.

ich bremse seit 1973 nahezu ausschliesslich mit dem vorderrad. das praktiziere ich auch mit abs, weil durch das hinterradbremsen der hintere reifen zusätzlich (neben dem abflachen durch beschleunigen) in der mitte abgeflacht wird. das führt dann leicht zu einem unrunden reifen, mit dem es keinen spass macht kurven zu jagen.

annokrat