Partnerin bevorzugt aus Bequemlichkeit ihre Eltern?
Hallo ich bin intersexuell und männlich 23.
ich lernte eine Person kennen die ich inzwischen sehr, sehr liebe. Es funkt zwischen uns und es fühlt sich alles einfach nur richtig mit ihr an. Ihr geht es wohl genauso wie mir. Nun wollten sie mich vor ihren Eltern outen weil sie es leid ist, ihren Eltern nie etwas erzählen zu können. Wie zb das wir essen waren und es war so toll. Nun hat sie sich (Hut ab) den Mut zusammengenommen und ihren Eltern davon gesteckt. Dadurch dass ich aber aktuell noch in einem Weiblichen Körper feststecke mit XY Chromosomen und sehr sehr männlich ausgeprägt bin, weinte die Mutter und haute wohl zwischenzeitlich ab. Die Eltern fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Sind komplett gegen unsere Beziehung und stellten meine Partnerin jetzt vor die Wahl. Ihre Eltern oder mich. Übrigens sind wir nicht lesbisch, wir lieben uns emotional. Wir wollen beide vor der Anpassung keinen Sex und sind damit auch zufrieden. Nun entschied sie sich für ihre Eltern, was mich ziemlich schockiert hat, weil so wie sie sprach, wollte sie wohl mit mir irgendwann einmal Heiraten, Haus und Kinder haben. Ich bin frustriert, sauer und enttäuscht. Was soll ich tun?
wieso zieht sie ihre Eltern vor? Wieso muss ich darunter leiden obwohl ich gar nichts getan habe außer sie glücklich zu machen? Sie scheint mir sehr abhängig zu sein. Als könnte sie sich nicht von der Nabelschnur trennen. Ihr ist die Familie wichtiger als ihre eigene Familie zu gründen. Und das nur weil ihre Eltern mich wegen meiner Geschichte nicht mögen, dabei kennen sie mich gar nicht einmal.
1 Antwort
Die Familienbande ist meistens dicker als eine Partnerschaft. Sie weiss, dass sich ihre Eltern nicht mehr ändern werden und sie konservativ bleiben. Deshalb möchte sie wegen einer doch sehr austauschbaren Partnerschaft nicht ihre Eltern verlieren.
Klar ist es sehr unfair dass ihre Eltern ihr keine bedingungslose Liebe geben können. Aber da kannst du nichts dagegen tun. Glück und Leid sind nahe beieinander, das ist das Risiko was man in einer Beziehung eingeht. Sie kann noch so viel mit dir träumen, aber Taten sprechen mehr als Worte.
Schliesse mit ihr ab und stecke deine Energie in dich selbst. Finde jemanden, der auch wirklich zu 100% zu dir passt.
Ich weiss was du mit abnabeln meinst. Was ich dir aber zu erklären versuche ist, das Blut dicker ist als Wasser. Du darfst deine Überzeugungen nicht auf sie übertragen. Sie ist nicht du. Sie kann noch so viel erzählen, dass sie eine Familie mit dir gründen will. Aber sie hat sich gegen dich und für ihre Eltern entschieden. Schaue auf was sie tut, nicht auf was sie sagt. Sonst machst du dich nur verrückt.
Und ja, du kannst nicht "wohl eher nichts tun".. Du kannst gar nichts tun. Je schneller du dich damit abfindest, desto besser. Schieb die Verantwortung für dein Glück nicht auf sie, jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. So hart das auch klingen mag, aber die Welt schuldet dir nichts. Nicht böse gemeint, aber je wenn man keine Anspruchshaltung an die Welt hat, ist man viel dankbarer und glücklicher für das, was man hat/hatte.
Ich hab jede Anspruchshaltung verloren, bei mir läuft gar nichts mehr gut. Ich fühl mich permanent erschöpft. Zu erst habe ich einen Autounfall, dann verlor ich meine Arbeit, dann sah ich meinem Bruder beim Sterben zu, meine Umwandlung macht mir enorm zu schaffen, von allen Seiten kommt Druck. Und jetzt auch noch das. Meine Güte, ich hasse das Leben. Ich wünschte alles wäre einfach mal gut. Aber du hast recht, mit allem was du sagst.
Leider kommt immer alles aufs Mal. Aber Krisen sind immer Nährboden für Verwandlung, und diese kann sich sehr positiv auswirken, wenn man an sich arbeiten möchte. Dass du so erschöpft bist ist verständlich, hast du einen Therapeuten mit dem du über all das reden kannst? Mir konnte mein Therapeut immer weiterhelfen (das tut er heute noch, konnte bei ihm meine Psycho- und Traumatherapie machen).
Ja, aber in die Familie wird man rein geboren. Da hat man wohl oder übel Pech gehabt. Seinen Partner sucht man sich aber aus, man entscheidet sich für jemanden um eine eigene Familie zu gründen. Unsere Mütter hatten sich wohl auch jeweils für den Partner entschieden, deren Familie gibt es auch nicht mehr aus Konfliktgründen. Zwar waren es andere Gründe, aber im Prinzip bleibt die Entscheidung am Ende gleich. Abnabeln und eine eigene Familie gründen oder feststecken in der Familie die einem auf gut deutsch: nichts gönnt, weil sie konservativ sind.
abschließen muss ich wohl aber dennoch. Ich bin nicht ihr Richter und wohl auch nicht derjenige, bei dem es ihr Wert ist dafür was zu tun. Obwohl sie es immer so behauptet hat, aber naja. Solange sie sich zu fein dafür bleibt für sich selbst einzustehen, kann ich da wohl eh nichts tun..leider.