Parteiaustritt trotz Konsequenzen?
Mit der Frage habe ich bewusst bis nach der Wahl gewartet und ich schreibe bewusst auch nicht, um welche Partei es geht.
Ich bin jahrelang Mitglied einer Partei, aber mit deren Kurs nicht mehr zufrieden und fühle mich bei Parteiveranstaltungen nicht mehr wohl. Habe sie am Sonntag nicht gewählt, weil ich mit dem Spitzenkandidaten nicht zurecht kam und die Kampagne inhaltlich schwach war. Ich fühle mich in der Partei nicht mehr am richtigen Ort, was früher anders war.
Ich denke in letzter Zeit sogar an einen Austritt, aber das hätte sicher Konsequenzen im beruflichen und privaten Umfeld, auf die ich keine Lust habe und ich möchte mir auch keinen neuen Job suchen, weil ich dort sehr zufrieden bin. Man muss hier "pro forma" Mitglied dieser Partei sein, wenn man in einem bestimmten Bereich berufstätig ist. Früher fand ich die Partei gut und stand meistens hinter ihr, mittlerweile sehe ich das kritisch. Es ist nicht mehr "meine" Partei.
Um Mitgliedsbeiträge oder sonstiges geht es mir nicht, nur um die Entfremdung von der Partei. Ich wehre mich gegen den aktuellen Kurs, aber ich möchte nicht beruflich oder menschlich "Konsequenzen" spüren. Es ist leider so.
Vielleicht kann mir hier ein Rat gegeben werden. Was soll ich machen?
4 Antworten
Entscheiden, was wichtiger ist.
Und dann nicht mehr einen Job annehmen, bei dem Parteizugehörigkeit relevant ist (was sie nicht sein darf, außer du arbeitest unmittelbar im Parteiumfeld).
Ja, ich verstehe schon.
Bei Konsequenzen müsstest du dann klagen, bloß wer will das?
CSU?
Habe mich schon informiert, so wäre es und darauf habe ich keine Lust. Nicht für die letzten paar Jahre.
Ja, CSU, jetzt kann ich es ja schreiben.
War zu erwarten.
Tja, da musst du eben abwägen. Geht es noch? Dann bleib.
Geht es wirklich nicht mehr? Dann tritt aus und/oder geh.
Einen besseren Ratschlag wirst du nicht bekommen.
Eigenartiger Job, den Du da hast. Mich hat noch nie bei der Arbeit jemand nach meiner Parteizugehörigkeit gefragt - und erst recht nicht meinen Arbeitsvertrag davon abhängig gemacht.
Aber, mal so als Gedankenanstoß... Du fühlst Dich in der Partei nicht mehr wohl und identifizierst Dich auch nicht mehr mit deren Ansichten und Arbeit.
Deine Firma ist offensichtlich eng mit dieser Partei und ihren Ansichten verbunden... müsste das dann nicht bedeuten, dass Du Dich auch in Deinem Job, in der Firma bzw. unter den Kollegen nicht mehr wohl fühlst?
Dann wäre für mich die Entscheidung gleich doppelt klar...
Bei der Einstellung spielte es auch keine Rolle, zumindest offiziell nicht. Es ist eine Behörde.
Mmmhhh... hast Du in der Behörde nicht die Möglichkeit, Dich versetzen zu lassen bzw. intern auf eine andere Stelle zu bewerben?
Dazu kann man nur raten: Eine Entscheidung treffen und diese dann auch durchziehen bzw. dazu stehen!
Du kannst dort bleiben und das Spiel mitspielen dich einordnen und lernst vielleicht damit umzugehen ohne immer Unzufrieden zu sein. Oder du gehst den steinigeren Weg mit allen Konsequenzen und kannst dafür authentisch leben.
Wir werten manche Dinge als negativ, dabei sind es oft nur Wegweiser in eine positive Richtung. Es ist immer eine Frage der Sichtweise und wie flexibel man ist. Mut und Kraft wird es immer kosten, aber das macht es auch gerade lebenswert.
Es ist eine Behörde.
Offiziell spielt das keine Rolle, inoffiziell schon.