Panikattacken wenn Eltern schreien?


08.07.2021, 19:34

Mein Herz schlägt dann viel schneller und ich verkrampfe leicht.

6 Antworten

Das muss nicht unbedingt eine Angststörung sein. Du sagst ja dass es nur in solchen Situationen kommt und für mich klingt das nicht nach einer Panikattacke sondern einer Angstattacke. Das kann schonmal in belastenden und stressigen Situationen vorkommen.

Unterschiedliche Menschen haben ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Harmoniebedürfnis. Bei manchen Menschen ist es so stark, dass sie sich bei jedem Streit oder jeder verbalen Aggressionen unwohl fühlen. Das kann also auch einfach mit deiner Persönlichkeit zusammenhängen. Ein anderes Persönlichkeitsmerkmal das dein Empfinden erklären könnte ist Hochsensibilität. Falls du wissen willst ob das auf dich zutrifft kannst du z.B. hier einen Test machen: http://www.zartbesaitet.net/survey/site.php?a=su_onepage&su_id=1

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Angststörung muss das nicht sein. Angst ist auch nicht immer gleich eine Panikattacke. Du kannst auch einfach sehr sensibel und geräuschempfindlich sein

Hast du das mal bei deiner Familie angesprochen? Du solltest ihnen sagen, dass dir das nicht gut tut und mit ihnen Lösungen überlegen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenerfahrung, Notfallsanitäterin i.A

Du nimmst zu viel persönlich. Halte Dir die Ohren zu, wenn Deine Eltern streiten, das macht sie nachdenklich.

Ciwap  08.07.2021, 20:11

Ich bin etwas überrascht, dass die Antwort so oft als hilfreich markiert wurde. Ich halte es nämlich für recht problematisch anderen zu sagen sie nähmen zu viel persönlich. Das ist im Grunde nichts anderes als zu sagen: "Du bist nicht in Ordnung so wie du bist. Du solltest nicht so empfinden wie du es tust." Und das kann sehr belastend sein. Vor allem, wenn man sich gerade sowieso schon unwohl fühlt. Es ist doch völlig ok und normal sich schlecht zu fühlen wenn man Aggressionen ausgesetzt ist.

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luibrand  08.07.2021, 20:20
@Ciwap

Nö. Diese Aussage soll verdeutlichen, dass sehr häufig die Konflikte der Eltern nichts mit der Befindlichkeit des Kindes zu tun haben, sondern das Kind sich dies persönlich zu Herzen nimmt. Zuhören hilft da, um die Fakten zu verstehen. Das ist eine Willensfrage, um einen Lernprozess einzuleiten. Erst wenn dies erfolgt, kann auch das Kind schlichtend auf den Streit einwirken. Das stärkt sogar das Selbstbewusstsein.

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Ciwap  08.07.2021, 21:04
@luibrand

Es ging mir eigentlich darum, andere dafür zu sensibilisieren, dass Aussagen wie "Du nimmst zu viel persönlich", "Stell dich nicht so an", "Du bist viel zu sensibel" oder "Reiß dich doch mal zusammen", etc. häufig dazu führen, dass sich die angesprochene Person schlecht fühlt. Ich glaube das ist nicht jedem bewusst, der so etwas sagt. Der Grund warum sich viele Menschen in so einer Situation unwohl fühlen ist, dass diese Aussagen suggerieren, dass man etwas falsch macht, über das man gar keine Kontrolle hat. Niemand sucht sich aus, was er/sie empfindet. Das ist wie wenn man jemandem sagen würde: "Du bist zu hässlich" oder "Sei doch mal schöner". Das fühlt sich auch nicht gut an.

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luibrand  08.07.2021, 21:11
@Ciwap

Deine Beispiele sind nicht kausal vergleichbar. Es geht um eine Verständnislücke, wenn das Kind einen elterlichen Konflikt auf sich bezieht, obwohl es nicht die Ursache dafür ist. Sehr gut nachvollziehbar hat das die Psychoanalytikerin Alice Miller in ihrem Buch " Das Drama des begabten Kindes" beschrieben.

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Ne. Das ist eine ganz normale Reaktion bei solchen Dingen.

Nicht jede Gefühlsregung ist direkt eine Störung.