Outing?
Heyho, die Frage richtet sich besonders an Trans* Personen, es kann aber natürlich jeder mit Verbindung zu LGBTQ was schreiben.. Wie verlief das outing bei euch?
8 Antworten
Das Outing zu meiner Frau (mtf) war super, die hat sich kurz zuvor als trans bei mir geouted. Ich habs davor aber fast 19 Jahre mit mir rumgeschleppt, weil vorsichtige Andeutungen nie verstanden wurden und ich ihre Meinung zum Thema nie deuten konnte. Bei ihr genauso. 🤷🏼
Freunde fanden es gut, haben es akzeptiert und unterstützen uns.
Meine Mutter kommt damit nicht klar, sie ist transfeindlich. Sie gibt sich allerdings mittlerweile Mühe es zu akzeptieren, sie will mich nicht verlieren und, da ich immer ich sein werden und nie großartig feminin war, wird sich höchstens äußerlich etwas an mir ändern. Natürlich hat sie auch Angst vor der HRT und Mastektomie, falls ich diese überhaupt bekomme, aber das ist durchaus verständlich.
Und beim Outing beim Arzt war ich nicht dabei, meine Frau hat uns beide geouted. 😅
Hm...
Schwierig...
Also vor manchen Menschen war es echt gut und eine totale Befreiung, aber vor anderen Menschen...
Vor denen habe ich es im Nachhinein bereut.
Es kommt echt immer total auf den Menschen an.
Aber prinzipiell ist ein Outing, was, wenn man dennoch akzeptiert wird, einem sehr viel Druck und Unsicherheit nimmt.
Hey, also ich habe mich bei meiner besten Freundin als erstes geoutet, und es lief super toll ab.
Die Situation lief so ab, dass ich erstmal ein bisschen gefragt habe, wie sie zum Thema LGBTQ steht. Dann habe ich sie gefragt, wie sie reagieren würde, wenn ein Kumpel von ihr sich bei ihr als trans outen würde (also bisher als Junge, aber identifiziert sich als Mädchen). Da hat sie sehr offen und positiv reagiert und auch gesagt, dass sie ihm jede Art von Unterstützung anbieten würde. Nachdem sie das gesagt hatte, habe ich ihr dann erzählt, dass ich dieser Kumpel bin, und sie hat es, wie gesagt, positiv aufgefasst.
Vorab: Ich bin nicht trans, aber anderweitig queer bzw. einfach nicht hetero
Meine Outing verliefen im gesamten eigentlich ganz gut. Die erste Person die das wusste, hatte damit teilweise ein Problem. Bzw., war es ihr relativ egal, sie hat nur 1000 Mal Kommentare darüber gemacht, dass ich ja nicht lesbisch sein kann, weil ich ja schonmal auf einen Jungen gestanden hätte. Habs ihr ewig oft versucht zu erklären, dass ich auf romantischer Ebene trotzdem auf andere Geschlechter stehe, wollte sie aber nicht verstehen. Einem anderen Freund von mir war es ebenfalls relativ egal, hätte ich auch nicht anders erwartet, denn die Person ist selbst queer und hat zwei Mütter. Später kam noch meine Klasse dazu, aber denen ist das auch Schnuppe, sie haben nur in der Klasse gefragt, weil irgendwer angefangen hat, im Pridemonth einen Regenbogenanstecker zu tragen. Meine Eltern waren dann so ziemlich die letzten, die das erfahren haben, die kennen aber auch nur die halbe Wahrheit. Hauptsächlich ist ihnen das klar geworden, als ich meine Mutter gefragt habe, ob sie mir eine Regenbogenflagge kaufen kann, die jetzt in meinem Zimmer hängt. Am Anfang haben die sich auch nichts dabei gedacht, aber inzwischen machen sie Witze darüber, dass sie keine Enkelkinder bekommen, also ich denke sie haben es verstanden ;)
Der Rest meiner Familie weiß es nicht und das bleibt auch erstmal so.
Es verlief nicht so gut,
Ich bin trans männlich und meine Familie akzeptiert es überhaupt nicht. Jetzt versuche ich irgendwie dazwischen zu leben nur um meine Familie nicht zu enttäuschen.
Bei Freunden wurde es teilweise akzeptiert. Bzw ich suche mir auch entsprechend die Freunde, die mich so akzeptieren wie ich bin.
Und bei meinen Freund: er hat es gut akzeptiert, aber als ich zu dem die Beziehung beenden wollte, da wurde ich leider beleidigt. Aber zurück zu ihm kann ich auch nicht mehr, sonst würde meine Familie mich hassen. Sie werden außerdem bald wieder meine Betreuer sein, also muss ich mich dann denen wieder unterordnen.
Das ist kein Zustand der so bleiben kann da es in erheblichem Maße deiner Psyche und deiner Entwicklung schadet nicht du selbst sein zu können. Es geht bei der eigenen geschlechtlichen Identität ausschließlich um dich selbst und nicht um deine "Familie" und was diese Menschen enttäuscht oder nicht. Es ist vollkommen menschlich das wenn du deinen Freund zutiefst verletzt in dem du ihn verlässt das er dich daraufhin beleidigt. Er würde dir aber nicht trotz deines Angriffs weiter ermöglichen deine Träume mit ihm zu verwirklichen wenn er nicht die Person wäre die dich wirklich versteht und vor allem dazu in der Lage ist gemachte Fehler zu verzeihen.
Für Liebe sind in der Geschichte schon oft Kriege geführt worden, eine dritte Person hat überhaupt nichts zu urteilen darüber wenn zwei Menschen füreinander bestimmt sind.
Du musst ein eigenes Leben beginnen mit einer eigenen Unterkunft, dann enttäuscht du auch niemanden aus deiner "Familie", da du nicht dazu verpflichtet bist deiner "Familie" so viel Einblick in dein eigenes Leben und deine Privatsphäre zu gewähren das sie darüber informiert sind das du einen Lebensweg beschreitest der nicht der beabsichtigte Lebensweg deiner "Familie" ist. Mit deinem Partner kannst du auch ganz einfach eine eigene Familie gründen, so wie alle erwachsenen Menschen das tun und wie auch deine "Familie" entstanden ist. Dazu braucht man keine Erlaubnis von irgendjemandem. Eine Betreuung ist stets eine Unterstützung, keine Bevormundung.
Du kannst dich so einfach selbst langsam distanzieren und somit der Gewaltspirale deiner "Familie" mit der du gefügig gemacht wirst den Wind aus den Segeln nehmen. Jeder lebt sein Leben und es besteht nur so viel Kontakt wie nötig, man sieht sich zu besonderen Anlässen und ansonsten ist jeder einfach erwachsen und macht sein Ding.
Es ist zwar extrem dumm das du dich hast dazu erpressen lassen deinen Eltern wieder die rechtliche Gewalt über die dich zu gewähren in dem du gegenüber dem Gericht von deinem Eltern vorgeschriebene Dinge die nicht deiner Meinung entsprechen geäußert hast, aber das ist kein Hindernis selbständig zu leben, eigene Bedürfnisse durchzusetzen und eine eigene Familie zu haben. Eine Betreuung ist verpflichtet dich bei deinen Plänen zu unterstützen und nicht dich zu bevormunden oder zu behindern, auch wenn es die eigenen Eltern sind und die es gar nicht gut mit dir meinen sondern nur an ihre heile religiöse Welt denken wo du störst wenn du nicht nur eine gefügige Hülle bist ohne das Recht auf eine eigene Persönlichkeit.