Osteuropäer wählen AFD?

8 Antworten

In Deutschland dürfen meines Wissens nur Deutsche wählen. Immigranten können teilweise bei Kommunalwahlen teilnehmen.

speakerscorner1 
Fragesteller
 26.10.2021, 19:08

Migranten mit deutschem Pass

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DerHans  26.10.2021, 19:09
@speakerscorner1

Das sind doch Deutsche. Wie viele kennst du von denen, und woher weißt du was die wählen?

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speakerscorner1 
Fragesteller
 26.10.2021, 19:10
@DerHans

Wir haben in Deutschland das Geburtsortprinzip leider nicht mehr das Abtammungsprinzip

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Oponn  26.10.2021, 19:19
@speakerscorner1

Blödsinn. Man konnte schon immer die deutsche Staatsbürgerschaft erwerben.

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speakerscorner1 
Fragesteller
 27.10.2021, 12:17
@Oponn

Lügner 😉

Vor 2000 bevor man zum Geburtsortprinzip hatte nicht

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Die AFD ist eine in Deutschland zu Wahlen zugelassene Partei. Bürger aus Osteuropa können die AFD nur wählen, wenn sie hier das Wahlrecht zugesprochen bekommen haben. Die in Deutschland arbeitenden Osteuropäer erhalten hier unterdurchschnittliche Löhne und sind daher mit den an der Regierung beteiligten Parteien unzufrieden. Somit ist erklärbar, dass sie ihre Stimme lieber einer als Alternative bezeichneten Partei geben, ohne jedoch wirklich neonazistisch eingestellt zu sein, denn sie hatten oft während der Nazizeit großes persönliches Leid für sich und ihre Familie erfahren müssen.

speakerscorner1 
Fragesteller
 27.10.2021, 23:48

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xubjan  27.10.2021, 23:56
Die in Deutschland arbeitenden Osteuropäer erhalten hier unterdurchschnittliche Löhne und sind daher mit den an der Regierung beteiligten Parteien unzufrieden.

Das hat weder etwas mit unserer Regierung zu tun, noch mit dem Grund, die AfD zu wählen. Löhne sind erst mal frei verhandelbar zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer bzw. bei Tarifverträgen zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeber bzw. Arbeitgeberverband. Im Gegenteil: Ginge es darum, müsste man klar die Linke oder die SPD gewählt haben, die ja den Mindestlohn auf 12 Euro erhöhen wollten (und was nun auch durch die SPD durchgesetzt werden wird).

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gertraudeZ  28.10.2021, 00:12
@xubjan

Es hat mit der Regierung insofern etwas zu tun, weil es seit Jahren versäumt wurde, den Anteil der Unternehmen mit Tarifbindung zu erhöhen. So könnten öffentliche Aufträge nur an jene Firmen vergeben werden, die ihr Personal nach Tarif bezahlen, wird oft gefordert, aber leider nicht gemacht. Die These von der freien Lohnverhandlung stimmt leider nur theoretisch, weil das Arbeitsamt auch bei nichttariflicher Bezahlung zwangsweise vermittelt. Die Osteuropäer arbeiten in Deutschland oft unter großen familiären Entbehrungen, weil es in ihrer Heimat keine Arbeit, die zum Lebensunterhalt reicht, gibt. Und Unzufriedenheit führt in der Regel in die Opposition, das war selbst in der deutschen Arbeiterbewegung einst so gewesen.

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xubjan  28.10.2021, 01:58
@gertraudeZ
weil es seit Jahren versäumt wurde, den Anteil der Unternehmen mit Tarifbindung zu erhöhen

Vor allem die SPD wollte ja. Steht da immer wieder Seite an Seite mit Gewerkschaften. Das ursprüngliche solide funktionierende Instrument der AEV wurde von Arbeitgebern gezielt ausgehöhlt, sogar gegen den Willen der jeweils führenden Branchenverbände.

Es gibt einen deutlich höheren Wettbewerb zwischen den Verbänden und übrigens auch Gewerkschaften. Beispielsweise war der letzte Bahn-Streit eher ein Politikum, in dem eine sehr kleine Gewerkschaft offenbar zeigen wollte, dass sie das Land lahmlegen könnte, wenn sie richtig ernst machen würde. Zumindest wurde es teilweise so wahrgenommen.

Das Problem ist: Die Gedanken, Zwang auszuüben als mögliche Lösung, also Arbeitnehmer in Gewerkschaften zu zwingen und Arbeitgeber in Verbände, wird wiederum von vielen strikt abgelehnt und als Bevormundung des Staates empfunden. Erst mit Corona und dem Einsehen so einiger, dass dieses System mit Tarifverträgen doch nicht so schlecht ist, kippte auch in Umfragen wieder so einiges.

So könnten öffentliche Aufträge nur an jene Firmen vergeben werden, die ihr Personal nach Tarif bezahlen, wird oft gefordert, aber leider nicht gemacht.

Übrigens: Auf den "Tarifzwang" im Bereich der Pflege wurden bereits Verfassungsbeschwerden eingereicht. Die Arbeitgeber wollen es einfach nicht und wehren sich mit allen Mitteln. Wenn also der Staat Mittel und Wege sucht, wird geklagt mit dem Argument, dass das die Freiheit der Unternehmen und damit ein Grundrecht verletzen würde.

Wir werden sehen, ob diese Beschwerde klappt oder nicht.

Die These von der freien Lohnverhandlung stimmt leider nur theoretisch, weil das Arbeitsamt auch bei nichttariflicher Bezahlung zwangsweise vermittelt

Das ist so nicht uneingeschränkt richtig. Es gibt Branchenregelungen, welche Löhne nicht unterschritten werden dürfen. Es gibt weitere Regelungen. Vor allem aber: Es gibt eine weitere Sittenwidrigkeitsgrenze, die sich an Tarifen orientiert. Besonders dann, wenn man in einer Gewerkschaft sein sollte, ist das interessant, denn sofern ein Tarif vorliegt und zieht, ist es quasi unmöglich, jemanden in Arbeit zu zwingen, der unter Tarif bezahlt wird.

Womit wir dann allerdings wieder bei der AEV sind, siehe oben. Also auch praktisch gibt es schon noch Hürden. Aber ja, in der Theorie ist vieles einfacher als in der Praxis.

Die Osteuropäer arbeiten in Deutschland oft unter großen familiären Entbehrungen, weil es in ihrer Heimat keine Arbeit, die zum Lebensunterhalt reicht, gibt

Aber nur wenige von denen dürfen hier überhaupt wählen.

Ich sage ja nicht, dass deine Ausführungen zu Unzufriedenheit u.ä. falsch sind. Wir können gerne auch so Fälle wie den modernen Sklavenhalter Tönnis nehmen. Der das System pervertiert und einfach 100 GmbHs gründet und sie durchnummeriert mit klarem Ziel, Gesetze auszuhebeln.

Der Bezug zur AfD ist halt in dem Fall irgendwie falsch.

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So wie ich das sehe wird die AFD hauptsächlich von Leuten mit wenig Bildung (unabhängig des Schulabschlußes) und schlechten Jobs gewählt.

Zu dieser Beschreibung gehören eben auch viele Zuwanderer. Dabei dürfte es gar nicht mal so relevant sein von wo genau die kommen.

speakerscorner1 
Fragesteller
 27.10.2021, 23:37

Was heißt wenig Bildung und schlechte Jobs

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Osteuropa hat einfach nicht die lange Erfahrung mit der Demokratie wie wir Westeuropäer. Dort sind auch heute noch Werte wie sie bei uns Mitte des 20. Jahrhunderts hatten stark vertreten. Besonders natürlich auf dem Land, wo die Leute oft noch wie vor 100 Jahren leben.

Globalisierung und Modernisierung sind für viele Osteuropäer angsteinflößend. Allerdings möchten sie gern die materiellen Vorzüge der liberalen westlichen Demokratien genießen.

Bild zum Beitrag

Die AfD diskutiert natürlich auch nicht die Probleme der sprachlichen und gesellschaftlichen Integration vieler Wirtschaftsmigranten aus dem Osten. Da schiebt man lieber Südländer und Muslime vor. Obwohl sicher die meisten türkischstämmigen Menschen in Deutschland viel besser integriert sind.

 - (Politik, Philosophie und Gesellschaft, AfD)
speakerscorner1 
Fragesteller
 27.10.2021, 23:48

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Tatsächlich ist das vor allem bei Russlanddeutschen sehr auffällig. Ansonsten wird die AfD deutlich weniger gewählt. Wie kommt das zustande? Sehr banal:

Putin macht mit seinem Staatsfernsehen RT massiv Werbung für die AfD. Skandale der AfD werden teils falsch dargestellt oder ganz verschwiegen. Über alles andere wird teils derart kritisch und falsch berichtet, dass viele Russlanddeutschen das Gefühl haben, die AfD sei die einzige vernünftige Partei. Das ist pures Framing bzw. Fake-News-Festival.

Gleichzeitig schmiert die AfD gerade Russlanddeutschen viel Honig ums Maul. Das kann man hier in einigen Regionen in Baden-Württemberg täglich beobachten. Zudem gehören Russland-Deutsche nicht zu der typischen Zielgruppe für AfD-Hetze. Das sind vielmehr eher Muslime und damit Deutschtürken usw.

Wo kommt diese dankbare Kooperation zwischen AfD und Putin zustande? Zwei Gründe: A) AfD nimmt jede Hilfe an, die sie kriegen kann und die ihr selbst hilft, B) Putin will Europa destabilisieren, da Europa zu stark für Russland ist, wenn es geeint daher läuft. Deswegen unterstützt Putin in ganz Europa die rechten Ränder der Gesellschaft und vernetzt sie, lädt große Delegationen ständig in den Kreml ein.

Ob da auch finanziell viel läuft, lässt sich so genau nicht sagen.

Übrigens: Das ist auch alles bestätigt. Die Strategie Putins, die AfD zu unterwandern und Politiker in der AfD zu positionieren, die entsprechend seine Werkzeuge sind, ist in offiziellen geleakten Dokumenten festgehalten. Die Echtheit der Dokumente wurde bestätigt. Offen ist lediglich, ob Putin das wahr gemacht hat und wirklich so viele Marionetten in der AfD nach Putins Pfeife tanzen. Wenn man sich anschaut, wann und wie oft die hohen AfD-Funktionäre bei Putin ein- und ausgehen, ist zumindest für mich klar, dass es eine sehr enge und willige Zusammenarbeit gibt.