Organspende moralische Pflicht?

4 Antworten

Organspende moralische Pflicht?

Moral ist eine persönliche Einstellung. Nach meine persönlichen Moralvorstellungen bin ich zur Organspende verpflichtet. Denn ich will ja im Notfall auch als Organempfänger in Frage kommen. Also ist es nur recht und billig, wenn ich mich als Organspender zur Verfügung stelle.

Ich hätte also kein Problem mit einer Organspendepflicht. Es wäre aber schon viel gewonnen, wenn es in DE so hält wie andere Staaten: Organspender ist jeder, der dem nicht widerspricht.

Meine Moralvorstellung würde es sogar erlauben, in diesem Falle diejenigen Menschen vom Erhalt eine Organspende auszuschließen, die nicht bereit sind, selbst Organe zu spenden.

Alex

Hallo JanKa178!

Das ist ein viel zu komplexes Gebiet, um mit so einfachen Verdikten handeln zu wollen.

  1. Es stirbt niemand daran, dass er kein Organ eines anderen Menschen bekommt, sondern die Leute sterben daran, dass sie krank sind!
  2. Die Leute, denen Organe transplantiert werden, sind hinterher nicht gesund. Sie müssen lebenslang mit erheblichem medikamentösem Aufwand ihr natürliches Immunsystem unterdrücken, damit das fremde Organ nicht abgestoßen wird.
  3. Ein großer Teil der Organempfänger bekommt nach der Transplantation massive psychische Probleme. Das ist im medizinischen Bereich vollkommen bekannt, wird aber an der Öffentlichkeit verschwiegen. Schuldgefühle dem Spender gegenüber, Ungewissheit über die eigene physische Identität bis hin zu dem Verdacht sich durch die Einverleibung des fremden Organs zum Kannibalen geworden zu sein - das sind keine seltenen psychischen Komplikationen.
  4. Die Spender werden vor ihrem realen Ableben für hirntot erklärt. Dabei ist der Zustand des Hirntodes nur eine Durchgangsstation im Sterbeprozess, der lange noch nicht abgeschlossen ist. Das einzige, was zu diesem Zeitpunkt klar ist, ist, dass sich der Mensch unumkehrbar in einem Sterbeprozess befindet. Wenn dieser mit dem Hirntod abgeschlossen wäre, müsste man die Menschen, denen man Organe entnimmt, ja nicht narkotisieren und sie könnten auch nicht mehr zucken.

Das alles gilt natürlich nicht für die Lebendspende. Aber dabei würde auch keiner auf die Idee kommen, die Spende zu einer Pflicht zu erklären.

Gruß Friedemann

Ich finde, das ist ein persönlicher Entscheid.

Ich fände es jedoch gut, dass jeder der nicht dagegen ist, automatisch zum Spender wird.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Jahrzehnte langes Stammtisch-Praktikum unter Gutgelaunten.

In modernen Zeiten wo die Medizin in der Tat das Leben eines unschuldigen retten kann, sollten keine ressourceneinfach in der Erde verbuddelt werden.

Wäre so als hätte man eine Flasche Wasser und daneben ein durstiges Kind. Aber schmeißt das Wasser weg.

schmidtmechau  04.11.2021, 22:30

Für Dich ist also ein Mensch so etwas wie eine Flasche Wasser? Dann kann man Dich ja schon mal gleich auseinandernehmen!

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