Optische Täuschungen physikalisch erklärbar?

9 Antworten

Eine optische Täuschung die du meinst, ist nicht physikalisch erklärbar, obwohl man sagen kann das sich das Gehirn nach physikalischen Grundsätzen verhält und deine Lehrerin sich dadurch wieder rausreden könnte, sondern eher psychologisch erklärbar. Da das Gehirn im Normalfall bei jedem Menschen eine ähnliche Interpretation eines Bildes liefert erkennen bzw erkennen wir nicht (da ja optische täuschung xD) die optische Täuschung, dies hat etwas mit Wahrnehmungspsychologie zu tun.

Optische Täuschungen wie z.B. dass der Himmel blau ist oder die Sonne abends rot wird, oder auch, dass ein Fisch nicht dort ist, wo man ihn im Wasser zu sehen glaubt sind physikalisch erklärbar.

Aber optische Täuschungen wie z.B. dass sich manche Muster auf einem Blatt Papier zu bewegen scheinen haben keine physikalischen sondern psychologische Gründe.

denNiZse 
Fragesteller
 14.08.2013, 21:20

Aber optische Täuschungen wie z.B. dass sich manche Muster auf einem Blatt Papier zu bewegen scheinen haben keine physikalischen sondern psychologische Gründe.

Das meinte ich (und die Lehrerin) auch. :)

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Comment0815  14.08.2013, 21:54
@denNiZse

Das hat Gründe die aus besonderen Geometrien und deren Interpreatation durch unser Gehirn resultieren.

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Tigrillo  15.08.2013, 08:13

Aber der Himmel IST blau, und die Sonne erscheint gelb bis rot!

"dass ein Fisch nicht dort ist, wo man ihn im Wasser zu sehen glaubt "

Das ist etwas anderes. Ist denn sie Sonne dort, wo du sie zu sehen glaubst?

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Oberfrosch  15.08.2013, 11:34

nö, der Himmel ist blau, d.h. er emittiert Licht einer bestimmten Wellenlänge. Dass blau nur für Menschen in einer bestimmten Entfernung existiert (und die Sonne bei geringem Abstand gar nicht mehr aussieht oder vielmehr der Sonnenbetrachter in Energiequanten zerlegt wird) und mein blau nicht das blau der Nachbarskatze ist und GOtt das ganz anders sieht (Dorfprediger fragen: Der kann vielleicht eine SMS in den Himmel schicken), ist für Menschen völlig wurscht, die unter "Normalbedingungen" leben und mit normalen Fähigkeiten ausgestattet sind.

Das ist wie mit den Metzinger-Beispielen (Thomas Metzinger bei youtube suchen): Dass einem ein freak durch eine raffinierte Anordnung glauben machen kann, man habe nur eine Hand, die nicht dort ist, wo man sie vermutet, beweist nicht die Nicht-Existenz von Händen, sondern nur, dass keine Standardbedingungen für sinnliche Wahrnehmung vorliegen. Also: Nachts ist es (für Menschen -- die brasilianische Wanderkröte und Gott interessieren hier nicht) unter Standardbedingungen dunkel. Viele solcher Wahrnehmungen kann man physikalisch beschreiben -- oder vielmehr: Man kann die Standardbedingungen und einfache Mechanismen der Wahrnehmung beschreiben. Eine annähernd vollständige Beschreibung der Hirnvorgänge ist (noch?) unmöglich, ebenso eine Lösung des "Qualia-Problems" (Qualia wikipedifizieren: Ist mein rot Dein rot, ist mein Rot-Eindruck von gestern Abend mit meinem Rot-Eindruck heute Morgen strukturell identisch?).

"Richtige" optische Täuschungen ergeben sich aus der Interpretation von Sinnesdaten, die fälschlich als unter-Standardbedingungen (wofür sich unsere Sinne entwickelt haben) verstanden werden. Dazu Gerhard Roth, Aus der Sicht des Gehirns mit vielen lustigen Beispielen.

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Weder noch. Was deine Lehrerin vermutlich meint ist dass optische Täuschungen sich auf physikalische Prinzipien gründen, z.B. dass ein Gegenstand kleiner erscheint, wenn er weiter entfernt ist.

Optische Täuschungen machen sich die Art und Weise, wie optische Eindrücke vom Gehirn interpretiert werden, zunutze. Das hat aber mit dem Unterbewusstsein nichts zu tun, es geschieht unbewusst. Die beiden Begriffe "unbewusst" und "unterbewusst" werden häufig miteinander verwechselt.

Es gibt optisch Täuschungen, die sind nicht physikalisch, höchstens biologisch-physiologisch erklärbar.

Die Philosophielehrerin hat deswegen so provokant geantwortet, weil die Grenze schwer zu erkennen ist, denn schließlich sind alle neuronalen Vorgänge im Gehirn auch nur physikalisch / chemisch erklärbare Prozesse.

Selbst wenn du an Supermann denkst, kannst du zwar sagen, dass Supermann fiktiv ist, aber die Prozesse, die dir das Bild vor Augen holen, sind physikalischer Natur.

Wer Columbo schaut, der weiß, dass ein Film nur bewegte Bilder sind. Sind die Bilder aber nicht real? Sind die Rollen der Schauspieler nicht real? Ist die Story nicht real?

Hätte es gerne zitiert, aber die Folge und Stelle spontan nicht gefunden.