Wie kann man "Optische Täuschung" gut erklären?

2 Antworten

Auf unserer Netzhaut im Auge wird generell nur ein kleiner Punkt scharf abgebildet, von dem was wir sehen.

Unser Auge führt automatisch mehrere gezielte Bewegungen aus, um so mehrere scharfe Punkte der Umgebung wahrzunehmen. Der Rest wird von unserem Gehirn errechnet aufgrund von Erfahrungswerten oder der möglichsten Wahrscheinlichkeit (letzteres wird auch "Blick in die Zukunft" genannt, vgl. Wikipedia 'Optische Täuschungen').

Beim Blick auf eine opt. Täuschung kommen von dem Gesehenen also nur Bruchteile tatsächlich im Sehzentrum des Gehirns an und der Rest wird errechnet. Die Muster sind häufig mit Fluchtpunkten gezeichnet, was unser Gehirn erfahrungsgemäß mit 'Bewegung' suggeriert, so er werden fälschlicherweise 'verbogene Linien' oder 'drehende Kreise' etc. errechnet, obwohl dem nicht so ist.

Deutlich wird unsere eigentlich unglaublich mangelhafte objektive Sehleistung bei einem Phänomen, das fast jeder kenn und schon erlebt hat. Nehmen wir als Beispiel die TV-Fernbedienung, die plötzlich nicht mehr auffindbar ist, weil Du die unbewusst oder jmd. anderes verlegt hat. Nun suchst Du alles ab, schaust zehn Mal auf dem Tisch und findest sie nicht. Irgendwann beim elften Mal liegt sie plötzlich doch auf dem Tisch - was ist hier los?

Die Fernbedienung war natürlich die ganze Zeit dort, Du hast sie nur - obwohl Du gründlich gesucht hast - nicht gesehen. Die wenigen scharfen Punkte, die Du mit deinen Augen einfängst, haben einfach nicht die Fernbedienung gekreuzt. Da Du Dir sicher bist, sie nicht auf den Tisch gelegt zu haben oder jmd. anderes es getan hat, fehlt Dir der Erfahrungswert dazu. Dein Gehirn konstruiert zusammen mit den gesehenen Bruchstücken ein Bild vom Tisch, wie Du ihn in Erinnerung hast und es für Dein Gehirn am wahrscheinlichsten ist. In dieser Vorstellung ist es eben ein Tisch ohne Fernbedienung, drum siehst Du die nicht.

Dass unser Sehen so fehlerhaft ist, ist auch der Grund, warum Zeugenaussagen, z.B. bei einem Unfall, meistens sehr stark schwanken - der eine mag ein rotes Auto gesehen haben, der andere ein grünes ;-)

CookieHerzchen 
Fragesteller
 28.02.2016, 12:53

Danke, das hat mir wirklich geholfen ;-)

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LuckyStrikeSlv  28.02.2016, 13:08

Freut mich. Mir fällt noch ein, was die Wahrnehmung betrifft gab es mal einen interessantes Experiment: Zwei Gruppen spielten Basketball oder sowas ähnliches und eine Zuschauergruppe sollte die Ballpässe zählen. Während diesem Spiel lief mehrfach eine als Gorilla verkleidete Person durchs Spielfeld. Hinterher wurden die Zuschauer befragt und keiner oder kaum einer hatte den Gorilla bemerkt, obwohl es offensichtlich war. Dass ein Gorilla während eines Ballspiels übers Feld läuft, ist für die meisten Menschen so unwahrscheinlich und unvorstellbar, dass das Gehirn diese Information einfach herausrechnet, quasi weglässt. Wann wo wer genau das Experiment durchgeführt hat, musste googeln, bin ich jetzt zu faul für. Jetzt rutschen wir zwar ein bisschen von der opt. Täuschung ab zur Wahrnehmung, ab so eine verblüffende Info beeindruckt Deinen Lehrer sicher. Viel Erfolg.

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Ein pers. Beitrag von mir aus meinem Leben:

Lächeln beide Mundwinkel nicht symmetrisch, sondern jeder eigenwillig, nennt man das Wohl eine Optische Täuschung. Normale Menschen lächeln verhältnismäßig symmetrisch, also beide Mundwinkel ziehen sich zur gegensätzlichen Seite auf. Und ergeben beim Lachen ein "U". Doch je mehr, die Physik der Winkel in die Stoßrichtung zieht, desto mehr verzieht sich ein Lächeln, ausgelöst durch eine psychischen Fehler. Je mehr der eine Mundwinkel macht, was er will und sich nicht kontrollieren lässt beim Lächeln, desto mehr verspringt der Winkel . Das nennt man dann unsymmetrisches Lächeln, und wirkt dementsprechend wie eine Täuschung, nicht wie ein schönes Lächeln, das von Herzen kommt. Das liegt dann auch nicht am Aussehen, sondern an der Mentalität selbst, die optisch so vor sich hin "schient".