Oma ist aufeinmal so anders
Seit dem Tod meines Opas vor 1 Jahr hat sich meine Oma sehr verändert. Dies ist natürlich absolut verständlich, da der Tod eines Geliebten Menschen einen selbst sowieso für immer verändert. Allerdings geht es mir hier nicht um Depressionen oder nachvollziehbare Traurigkeit, sondern um etwas anderes.
In Gesprächen mit ihr wird sie nämlich leider immer unhöflich, oft auch verletzend. Anfangs dachte ich, das sei nunmal wegen meinem Opa, aber es hat sich immernoch nicht gebessert. Man kann nicht sagen dass meine Oma allein ist, eig täglich sind mehrere Leute aus meiner Verwandschaft bei ihr (weil sie auch dort wohnen). Es gibt einen starken Familienzusammenhalt, und auch wir hatten eine gute Beziehung.
Aber sobald ich mit ihr keinen Smalltalk mehr führe und z.B. über mein Studium ect. erzähle (es ist eig egal welches Thema), wird sie nur noch skeptisch, unhöflich und richtig aggressiv. Einerseits denke ich, das liegt an ihrem Alter, sie lebt einfach in einer "anderen Welt". Andrerseits werde ich auch richtig sauer, da ich mir sowas von niemanden gefallen lassen würde. Es ist auch kein "nettes Meckern" was sie veranstaltet, sondern richtig demotivierende, abfällige Bemerkungen (zu 99 % über Dinge die sie noch nie erlebt hat oder keine Ahnung davon hat). Ein Gespräch ist kaum mehr möglich. Einmal musste ich weinend gehen, fassungslos über die Sätze die ich mir anhören musste.
Ich versuche zur Zeit mich mit ihr nur kurz zu unterhalten, oder über das Wetter, was sie gekocht hat, wies ihr geht, generell mehr Fragen an Sie gerichtet....
Soll ich mein Verhalten ändern? Ich habe versucht ganz ruhig über die Dinge zu reden und auch zu sagen "Hei, das war jetzt nicht fair" oder "Also ich schätze es anders ein...". Weis nicht mehr weiter....
7 Antworten
wow. Komisch. oder? Ich habe genau das selber damals erlebt.. Mein Opa ist mit 78 gestorben meine Oma war damals 76. Ich war 20, und bin immer die "Lieblings Enkelin" gewesen da ich auch die erste war. Ich war jedes Wochenende bei ihr weil sie war wie eine Freundin ich konnte mit ihr über alles reden-lachen usw. Dann starb der Opa, und sie wurde total anders . Bei uns gibts auch diesen Zusammenhalt, ich war auch jedes Wochenende wieder da (mein Vater fast täglich um immer zu sehen ob alles okay ist). Aber meine Oma wurde auch sehr skeptisch-ibezweifelt alles an mir - an uns - an der Familie. Aber ich konnte da schon sehen der Tod vom Opa und ich glaube damit die Einsicht das sie auch bald gehen muss hat sie wohl nicht klar denken lassen können sie ist halt ganz anders geworden. Sie hatte mich sogar als Flittchen bezeichnet, nicht mit den Worten aber nachdem ich mit meinem Freund Schluss gemacht hatte...naja da war ich so gekränkt das ich eine Zeit lang sie nicht besucht habe. Und dann starb sie :(. Das tut mir bis heute leid. ALso wenn ich es nochmal Leben dürfte würde ich es nicht so ernst nehmen und sie auf ihrem Weg noch begleiten ob mit oder ohne Stress...
@ LilcookieMonsta: DH. Es ist so, dass alte Leute vielleicht doch sehr wunderlich werden. Die kann man dann nicht mehr ändern. Versuchen zu verstehen und das beste daraus machen ist für alle am sinnvollsten....
ja. ich glaube das muss auch so bleiben wenn du keinen Konflikt willst :(. Sehe es so als ob sie jetzt langsam sich "zurück entwickelt" klingt böse aber so darf man es nicht aufnehmen.... also sie ist jetzt wie ein Kleinkind langsam. Du musst sehr einfach,sachlich bleiben,eher einfachte Themen bereden und ihr halt trotz allem das Gefühl geben das du regelmäßig da bist... Tiefe Gespräche wie früher ich glaube das musst du leider vergessen :(. Ich hoffe natürlich deine Omi wird wie früher. Aber meine Erfahrung war ja wie gesagt anders. Viel glück euch
Vielleicht hatte deine Oma noch gar nicht richtig trauern können.Wenn immer Leute da sind.Vielleicht will Deine Oma ihr Ruhe haben.Die Zeit des Trauerns kann sich ziemlich in die Länge ziehen,da sie einen geliebten Menschen verloren hat. Du wirst sehen sie verändert sich wieder,aber man muss ihr Zeit lassen.Sie kann sich noch nicht an gedanken gewöhnen jetzt alleine zu sein.Schreibe ihr einen lieben Brief indem du ihr mitteilst,wenn sie Hilfe braucht dass Du für sie da bist. Viele Menschen wissen nicht wie man in solchen Situationen sich verhalten soll.Manchmal sagt man das Falsche.Wenn Deien Oma wirklich Hife braucht meldet sie sich bwi Dir.Oder frage sie einfach was sie selber will?
vielleicht solltet ihm mal Oma beim Seniorentreff anmelden, dort wird sie neune Leute in ihrem Alter treffen und es wir sich dort über andere Alltagsgeschehnisse und von früheren Zeiten ausgetauscht, wahrscheinlich fehlt ihr das
Der Tot des Mannes hat Sie mitgenommen,aber der Gedanke bald neben Ihm zu liegen wird sie noch mehr beschäftigen.Dazu kommt noch der normale gehirnabau des Alters.Sage einfach guten tag ,guten Weg ,versuche mit leichen Wurten kar zu kommen.Rege Dich nicht auf darüber.Das ist es nicht wert.Tu es unter wunderlich ab.
Naja das kommt bei älteren leuten leider öfter vor das sie verbittern...............
das ist wirklich intressant....und schlimm. ich dachte schon ich wäre die einzige...deine damalige reaktion kann ich sehr gut verstehen. ich will auch nicht, dass es soweit kommt, deshalb überlege ich ja, wie ich wieder eine bessere beziehung schaffen könnte. im moment habe ich das wie gesagt so gelöst, dass ich versuche es nicht so nah an mich rankommen zu lassen, und eher nur smalltalk ausübe, statt ihr zu sagen was in meinem alltag passiert/was ich für sorgen/freuden habe......