Ösi und Piefke - eine Hassliebe?

6 Antworten

Ich für mich kann nur folgende Erfahrung wiederspiegeln:

Ich als Norddeutscher hab 2022 online ein paar Österreicher kennengelernt und wir haben uns auf Anhieb super verstanden. Wenig später war ich dann öfter im Urlaub dort und hab mich in den Akzent und die Dialiekte fast schon verliebt.

Bis vor kurzem wäre ich auch beinahe ausgewandert (schwierige Geschichte wäre jetzt zu lang, um das hier zu erzählen)

Aufjedenfall hab ich mich dann im Februar auf einen Job beworben, im März die Zusage und im April hätte ich ohne Probleme eine Wohnung bekommen. Die ganze Korrespondenz oder Kontakt per Telefon war stets respektvoll und ich hatte keinerlei Probleme mit irgendjemandem ganz im Gegenteil: Die Österreicher haben sich immer als sehr dankbar gezeigt und haben mich mit offenen Armen empfangen.

Wie du mir, so ich dir: Viele Deutsche zeigen immer wieder (vorallem auf gutefrage),dass man Österreich nicht respektiert und zwar in dem man ständig die Frage stellt ''Gehört Österreich nicht eigentlich zu Deutschland'' oder '' Sind Österreicher/Deutsche nicht ethnisch gleich''? oder ähnliche andere Fragen genauso wenn man sich über den Dialekt beschwert und den Anspruch hat, sie müssten ja Hochdeutsch reden. NEIN, es ist ein eigenes Land mit seiner eigenen Sprache und seinen eigenen Einwohnern mit einer eigenen Nationalität und das müssen viele mal respektieren. Einige meinen aber genau das nicht tun zu müssen, was einerseits ziemlich aus der Zeit gefallen und völlig unnötig ist.

Kurzum: Wenn du im Ausland respektvoll auftrittst und dich an die Menschen anpasst und mit einer positiven Grundeinstellung rumläufst wirst du nirgendwo Probleme haben und alle werden dich mögen. Ob sie das in Gedanken wirklich tun: wer weiß. Aber das ist in dem Moment auch völlig irrelevant denn du musst die Menschen ja nicht heiraten

Also ich von meiner Seite mag die Österreicher- genauso wie andere Länder auch. Wenn ich diese Frage bei gutefrage nicht gesehen hätte dann würde ich gar nicht wissen, dass es überhaupt thematisiert wird

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Aus meiner Sicht als Österreicher trifft es das ziemlich genau, wobei man etwas differenzieren muß: wenn ich als Österreicher nach Bayern oder Franken fahre, dann ist das für mich natürlich nicht mehr Österreich, aber auch noch nicht wirklich Deutschland. Und das gilt auch weitgehend für Baden-Württemberg. Die historisch gewachsenen Beziehungen sind hier einfach sehr eng, weitaus enger als z.B. zwischen Bayern/Franken und NRW, Niedersachsen oder gar Schleswig-Holstein. Halb Bayern ist mit Österreich verwandt und umgekehrt, das alte Herzogtum Franken war immer sehr habsburgtreu und nach Wien ausgerichtet und hat nach seiner Auflösung zusammen mit dem Großherzogtum Toskana etwa 10 Jahre sogar zu Österreich gehört, das österreichische Innviertel war mal Bayern und, und, und. Man ist sich also nicht nur geographisch, sondern auch historisch, kulturell und mentalitätsmäßig sehr nahe! Für mich als Österreicher ist ein Bayer, Franke oder Baden-Württemberger kein Ausländer, sondern einer von uns und so behandele ich ihn in der Regel auch.

Auch das pejorative Schimpfwort Piefke für Deutsche schließt Bayern, Franken und Baden-Württemberger aus und gilt für "Restdeutschland" und seine Bewohner.

Ich kann mich unter diesen Prämissen voll und ganz mit obigem Zitat identifizieren, ich respektiere die Piefke, aber ich mag sie nicht. Natürlich kann man nicht alle über einen Kann scheren, aber beim Gros komme ich letztlich genau zu dieser Einschätzung, mit der Konsequenz: ich will mit ihnen möglichst nichts zu tun haben.

Eines habe ich aber auch festgestellt: diese Attitüde, die Deutschen zu respektieren aber nicht zu mögen ist absolut kein österreichisches Spezifikum! Ich habe meine beiden Hochschulstudien in Österreich, Frankreich, der Schweiz und Deutschland absolviert, ebenso meine Postdoc-Zeiten und auch an Universitäten und Instituten in der Schweiz, Frankreich, den Niederlanden und Belgien gearbeitet und dort exakt die gleiche Einstellung gegenüber den Deutschen vorgefunden: man achtet die Deutschen, respektiert ihre Leistung, aber man mag sie nicht. Das hat sich z.B. so manifestiert, daß ich in Frankreich sofort besten Kontakt zu den französischen Kollegen hatte, am Wochenende zum Essen oder Ausflügen eingeladen und in bestehende Sportgruppen integriert wurde - das war alles kein Problem. Da sind bis heute existierende Freundschaften entstanden - Deutschen ist das nie "passiert". Und das war an meinen anderen europäischen Stationen im Prinzip exakt dasselbe. Man könnte in obigem Zitat nach meiner Erfahrung das Wort Österreicher, problemlos gegen Schweizer, Franzosen, Belgier oder Niederländer ersetzen, der Spruch würde noch immer zutreffen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AndRnTl  09.07.2024, 18:41

Aha. So wie du dich scheinbar als ein Hobby abfällig über Deutschland und die Einwohner äußerst wurdest du noch nie von irgendjemandem gehasst?Alle haben dich mit offenen Armen Empfangen? Erzähl keinen. Du bist für mich die Inkarnation von Versnobtheit

Lustig, dass du selber die Eigenschaften besitzt, die du an Deutschen kritisiert (da du selber Deutscher bist, ist das ganze noch Absurder)

Wahrscheinlich wird dich das eh nicht interessieren aber das musste einfach mal raus. Jede Nation hat seine Ecken und Kanten genau wie du und die Österreicher "Wir sind die Besten und ihr seid nix"

AndRnTl  16.08.2024, 14:45
@AndRnTl

keine Lust zu antworten oder wie? Sonst biste doch auch so redefreudig :-D Ist aufjedenfall interessant, dass du Verhaltensweisen an den Tag legst, die du an Deutschen verabscheust aber gleichzeitig so tust, als würde es nur für Deutsche gelten

Da ist was dran.

Man muss nur mal die Leserkommentare im Standard lesen, wenn Deutschland involviert ist.

Wir haben uns im Urlaub super mit den Österreichern verstanden. Vielleicht liegt es aber auch daran, weil wir aus Bayern sind.

Der Österreicher mag den Deutschen nicht, weil er ihn nicht respektiert.

Also ist der Deutsche schuld.

Woher ich das weiß:Hobby – Nach zum, vom, beim und das, werden Verben groß.