Nicht behindert zu sein ist kein Verdienst sondern ein Geschenk das uns jederzeit genommen werden kann?
Was denkt ihr über diesen Satz? Stimmt das?
10 Antworten
Im Grunde ja. Bis auf ein paar begrifflichkeiten
Manche Behinderungen basieren ja auf bestimmten Genen und die sucht sich ja niemand aus oder erarbeitet sich. In soweit stimmt es das es keine eigenleistung ist die es verhindert.
Natürlich kann im laufe des lebens auch etwas passieren wie z.b. ein Autounfall oder ein Ski Unglück aus denne Folge z.b. eine Gehbehinderung entsteht. In Soweit stimmt auch das es verloren werden kann.
Ob man jetzt von Geschenk und Genommen sprechen sollte weiß ich aber nicht.
Geschenk vs Zufall wirft die frage auf mit welchem Grund einige das Geschenk nicht bekommen.
Genommen find ich gibt die Verantwortung zu sehr ab. Wer betrunken mit dem Einrad in den Bergen fährt und ne Klippe hinunter fällt hat da auch ne eigenverantwortung für mögliche folgen. Der hat die fähigkeit zu gehen dann durch eigenes verschulden verloren, sie wurde aber nicht einfach genommen.
Aber das sind Wortspitzfindigkeiten.
Sehe da jetzt keine Wortspitzfindigkeiten. Ich bin der Meinung, Du hast das sachlich sehr gut herausgearbeitet und unterschieden! Dem möchte ich nur noch hinzufügen:
Ich bin auch behindert, ich wurde gemobbt, extrem über Jahrzehnte. Ich sehe das in meiner speziellen Situation dann aber doch so, dass mir das durch die Mobber genommen wurde! Und nein, dass ich vorher gesund war, sehe ich nicht als Geschenk, sondern als Normal an!
Wer behauptet denn, dass nicht behindert zu sein ein Verdienst wäre? Wohl niemand, deshalb finde ich höchstens diesen Satz ziemlich "behindert"!
Daher das "implizit". Wer auf andere spuckt und sich überlegen fühlt, handelt, als sei die eigene Gesundheit sein Verdienst.
Ein schöner und zutreffender Satz. Und im Gegensatz zu anderen Antwortenden kann ich keine wie auch immer geartete religiöse Ideologie darin erkennen. "Geschenk" fasse ich als abstraktes Sprachbild auf, wodurch die Frage nach der schenkenden Instanz entfällt.
Generell finde ich es nicht die schlechteste Haltung, mit Dankbarkeit durch das Leben zu gehen. Denn nichts, worüber viele sich definieren, ist wirklich selbstverständlich. Das wird den meisten allerdings erst bewusst, nachdem sie etwas Wesentliches verloren haben - zum Beispiel ihre körperliche Unversehrtheit.
Das wird den meisten allerdings erst bewusst, nachdem sie etwas Wesentliches verloren haben
DAs ist wohl richtig, schlimm wird es aber, wenn Dir die Körperliche Unversehrtheit aus Bosheit und Größenwahn von Anderen einfach genommen wird!
Ich weiß nicht, ob es Dir hilft....mir hat diese Information jedenfalls einmal helfen können:
Hirnphysiologische und psychologische Forschungen belegen, dass jene Traumatisierungen am schlimmsten wirken und am schwersten zu verarbeiten sind, die von Mitmenschen zugefügt wurden - erst Recht, wenn die Tat in voller Absicht geschah. Kein Unfall, keine Naturkatastrophe wirkt verheerender.
Das bringt die Betroffenen und die ihnen nahe Stehenden an die Grenzen des Verarbeitbaren....und darüber hinaus...
Kein Unfall, keine Naturkatastrophe wirkt verheerender.
klar doch! Unfälle und Naturkathastrophen sind schlimme Ereignisse. Die geschehen aber seit Menschengedenken immer wieder. Inzwischen wissen wir, wie und warum Erdbeben, Vulkanausbrüche, Tsunamis, Überschwemmungen...... immer wieder vorkommen und wir wissen (noch) nicht, wie sie sich vorhersagen lassen. Der Transalpine (Eisenbahnstrecke in Neuseeland) geht durch den Otiratunnel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Otira-Tunnel
DAs besondere aber ist, wenn der Personenzug von Christchurch kommt, werden auf Passhöhe Arthurs Pass noch einmal drei der Stärksten Lokomotiven die in Neuseeland Dienst tun angehängt, eine Vorne und zwei hinten. Aus einem einfachen Grund:
Der Otiratunnel geht genau durch die Bruchkante wo sich die Australische und die Pazifische Platte übereinanderschieben. Dort kann also jederzeit ein Erdbeben stattfinden, das den Tunnel Teilweise zum Einsturz bringen kann. Im Zug werden ständig Notverpflegung und Notfallmedizingeräte mitgeführt. Damit haben die Menschen gelernt umzugehen. Auch Auckland ist auf 53 Vulkanen gebaut, die im immer noch aktiveen Auckland Vulcanic field liegen
https://de.wikipedia.org/wiki/Auckland_Volcanic_Field
Neapel... es gibt weitere gefährliche Orte. Aber dass scheinbar völlig normale Menschen sich an einer derartigen Hatz gegen völlig unschuldige, friedliche Mitbürger beteiligen ist für mich unfassbar! Klar gibt es Psychopathen wie Rodney Alcala, Jack the Ripper, Ted Bundy........ Aber das sind Einzeltäter die ihr krankes Verlangen versteckt im Heimlichen ausüben. Und dann gibt es noch Mitglieder in der Hierarche, die höhnen Dich an
Gell, was die sich über die Zeit erarbeitet haben!
Teils, teils. Ein Verdienst ist es nicht. Das ist richtig.
Aber als Geschenk würde ich es nicht begreifen. Zum Bild eines Geschenks gehört für mich ein Beschenkter und ein Schenkender.
Aber wer ist der Schenkende? Gott? Das Leben?
Also ganz abstrakt gedacht, ja, einverstanden, aber ich finde, dass der Begriff Geschenk leicht theistisch angehaucht ist.
Der Schenkende = Natur/Schicksal - das was Leben gibt, erschafft was wir Leben nennen.
Der Beschenkte = derjenige, der sich würdig erweist - beschenkt fühlt/der alles dafür tut auch gesund bleiben zu können - zu dürfen.
Wer sich oder unwürdig verhält z.B. in Gefahr begibt, erweist sich des Geschenkes nicht würdig, er fordert quasi sein Schicksal heraus er hat es sich in dem Fall nicht "verdient" gesund bleiben zu dürfen
Damit personifiziert man das Schicksal / die Natur. Bis zum Gott fehlt nur ein kleiner Schritt.
Nein, es ist mMn lediglich eine Beschreibung wie ich es sehe.
Alles hat seinen Anfang, seine Zeit, und sein vermeintliches Ende. Alles was wir daraus machen ist vielleicht das was Du beschreibst.
Der Begriff "Geschenk" wird nicht nur aufgrund der indirekten Personifikation pervertiert.
Ein Geschenk versteht sich eigentlich als Ausdruck von Anerkennung, Dank oder Zuneigung. Es ist eine Geste mit Bedeutung.
Das alles fehlt, wenn man Nichtbehinderung als Geschenk auffasste.
er fordert quasi sein Schicksal heraus er hat es sich in dem Fall nicht "verdient" gesund bleiben zu dürfen
Was hältst Du hiervon:
Also ich kenne diese Ecke im Land der langen weißen Wolke, und am 11. März 2017 habe ich selbst von dem dortigen Aussichtsparkplatz ein Foto dieser Bachüberführung gemacht, allerdings ohne einem Verletzten darauf. Wie geschrieben, es ist das Land der langen weißen Wolke, und der Name kommt daher, dass die Südalpen genau in der Westwindzone liegen. Will heißen, dort sind sehr häufig Winde, die über der Tasmansee mit Wasser aufgeladene Luft an den Alpen ansteigen lassen, und beim Abkühlen genau diese lange weiße Wolke bilden. Es ist das regenreichste Gebiet der Erde mit über 8000 mm Regen jährlich. Ein Sprichwort dort lautet:
Ein Tag, vier Jahreszeiten
Und ja, die Wolken können dort sehr schnell und sehr dicht kommen. Die Rutsche ist knapp unterhalb der Passhöhe (Arthurs Pass). Ok, Johannes wusste das offensichtlich alles nicht.
Ein Kiwi hätte ihm das sicher alles gesagt, die wachsen dort mit genau dieser Natur auf, und sind entsprechend vorsichtiger. Hat er sich unwürdig verhalten?
Die nächste Frage:
Wenn jemand einen anderen Menschen aus völlig egoistischen Gründen, ohne einen bestimmten Menschen überhaupt persönlich zu kennen, diesem immer wieder Knüppel zwischen die Beine wirft, bis dem völlig die Kraft und Energie fehlt,
auch nur noch irgendetwas dafür tun zu könnenund das nach einer Drohung mit den Worten:
Es gibt Bücher, da stehen Dinge drin, an die kommst Du nicht mal ran!
und
Dir wird es so schlecht gehen, Du wirst am Ende nur noch Schmerz sein!
auch gesund bleiben zu können
darf der dann nicht mehr gesund sein?
er hat es sich in dem Fall nicht "verdient" gesund bleiben zu dürfen
????????????
War die Reise nicht ein "sich freiwillig in Gefahr" bringen ?
Meine Frage war an Dich gerichtet. Die Gegenfrage beantwortet sie nicht! Er kam ja nicht durch die Reise nach Neuseeland in Gefahr! Hast Du Dir den Film überhaupt angesehen?
Wie geschrieben, Du hast Dir wohl den Film nicht angesehen oder hast sehr eigenartige Ansichten über irgendwelche entfernungen aus der Wohnung!
Wie das Leben selbst ein geliehenes Geschenk, dass jeder Zeit zurückgegeben, aber auch genommen werden kann. Nichts ist fix.
Ja, für mich durchaus wahr.
Das behaupten implizit all jene, die sich abfällig, beleidigend oder hasserfüllt über Menschen mit Einschränkungen äußern.