Nach Italien ziehen als Alleinerziehende Schwangere?

5 Antworten

Du kannst jederzeit nach Italien ziehen. Aber dir wird hier kein Amt Geld geben.

Sozialwohnungen müssen ebenfalls bezahlt werden, so wie Rechnungen etc. Der reddito di cittadinanza (wie Hartz4) kann erst nach 10 Jahren Aufenthalt beantragt werden und steht ohnehin auf der Kippe. L'assegno unico (Kindergeld) richtet sich nach der Einkommenserklärung (isee) von vor 2 Jahren. Ohne die bekommst du den Mindestsatz von aktuell 80€.

In Italien heißt es arbeiten oder hungern. Die soziale Hängematte gibt es nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 2010 in Italien

Klar, die Italiener warten gerade auf dich.

Zwar darfst du als EU Bürgerin durchaus nach Italien einwandern, allerdings hast du dort keine soziale Leistungen zu erwarten. Viel eher musst du belegen, dass du selbst für dich sorgen kannst. Andernfalls schicken die dich wieder zurück.

Ich habe jetzt in Italien die Residenzia gemacht, weil wir dort ein Ferienhaus haben und ein Konto für die üblichen Zahlungen wie Strom, Steuern, Gas, Wasser, Versicherungen, usw. einrichten wollten.

Bei der Annmeldung werden folgende Kriterien verlangt:

unbefristeter Arbeitvertrag über ein Arbeitsverhältnis von mindestens 10 Monaten

bei Selbstständigen die Steuererklärungen der letzten drei Jahre, bei Ausländern muss die Steuererklärung ins italienische übersetzt sowie beglaubigt, sein.

Mietvertrag oder Katasternachweis über Eigentum

Nachweis einer Krankenversicherung

bei Arbeitnehmern die Arbeitgeberbescheingung

die letzten 8 Lohnzettel sowie Kontoauszüge der letzten 8 Monate, die den Eingang des regelmäßigen Gehaltes anzeigen und wie ordentlich das Konto geführt wurde. Platzen dir also am Laufenden Band Lastschriften, oder dein Konto ist permanent überzogen, macht das nicht gerade einen guten Eindruck und die Bank wird dich nach Prüfung dieser Dokumente, ablehnen.

Gültiger Persoalausweis und internationale Geburtsurkunde

Codice fiscale

Ein italienisches Konto mit einem Guthaben von mindestens 5.200,00 Euro, wobei die Banken bei " Non Residente" ( ohne ersten Wohnsitz) mittlerweile auch eine notariell beglaubigte Selbstauskunft von der Schufa verlangen.

Außerdem wird dir dieses " Non Residente" Konto nur für ca. drei Wochen mit dem von dir eingezahltem Guthaben über diese 5.250,00 Euro eröffnet und du darfst das nicht nutzen, bis du mit den Dokumenten der Residenia erscheinst. Machst du innerhalb der angegebenen Zeit die Residenzia nicht, wird das das Konto umgehend geschlossen. Du erhältst auch während der Anmeldezeit keine Bankkarte und als Ausländer die erste Zeit erst recht keine Kreditkarte. Du musst dich also erst mal bewähren und die Bank hat jederzeit das Recht, dir das Konto zu kündigen.

Erfüllst du davon nur eine Kriterie nicht, hast du Pech und darfst dich nicht anmelden.

Des Weiteren erhältst du überraschenden und unangemeldeten Besuch von der Ausländerpolizei, die nochmal bei dir vor Ort sehr gründlich sämtliche Dokumente überprüft, Kopien von allem macht und sich bei Bedarf wieder meldet. Hörst du dann nochmal von denen, ist das äußerst übel für dich.

Außerdem wären ital. Sprachkenntnisse von Vorteil, denn die Amtssprache und Formulare ist italienisch. Wie willst du alles ohne die Sprache zu sprechen, machen?

Bei Mietverträgen ist genau wie in Deutschland immer eine Kaution von mindestens drei Monatsmieten zu hinterlegen. Je nach Ausstattung sind auch bis zu fünf Monatsmieten erlaubt.

Die Mieten in Italien sind auch nicht gerade billig und du als Mieter musst die Grundsteuer, den Müll, Wasser sowie sonstige anfallenden Nebenkosten, tragen.

Insofern, mal schnell nach Italien auswandern und dort auf Staatskosten leben, ist nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Tinkerbell263  18.12.2022, 18:05

Wo hat man dich denn nach all diesen Kriterien gefragt?

Requisiti für residenza sind Arbeitsvertag, Mietvertrag oder Katasternachweis und Standardausweisdokumente.

Oder bist du kein EU Bürger? Bist ja sowieso über das ASL versichert, wenn du arbeitest. Alternativ zum Arbeitsvertrag geht auch die Bescheinigung vom centro dell'impiego

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Gibt es dort z.B sowas wie Jobcenter wo die Wohnung bezahlt wird 

Auch als Europäer kannst du nicht in die Sozialsysteme der anderen Mitgliedstaaten einwandern.

Wenn du es dir leisten kannst, dort zu leben, kannst du hinziehen, sonst nicht.

Es kommt natürlich auch darauf an, welche Nationalität du hast.

Rina2020204  18.12.2022, 14:32

Nein, mit der Nationalität hat das nichts zu tun. Die Flüchtlinge die in Italien stranden, erhalten kein Bargeld, sondern Bezugsscheine für Lebensmittel und Kleidung. Die Miete und Nebenkosten wie Strom, usw., wird übernommen. Nix in Italien mit " gelobtem Land, Geld bis zum Abwinken". Deswegen bleiben die auch nicht.

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stufix2000  18.12.2022, 17:16
@Rina2020204

Es gibt für Flüchtlinge nirgends Geld zum Abwinken.
EU Bürger, um die es ja wohl in der Frage geht, haben immer andere Optionen als Flüchtlinge.

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Ja, es ist möglich, nach Italien auszuwandern, auch wenn man schwanger ist und später als Alleinerziehende leben wird. Allerdings ist es in der Regel erforderlich, einen gültigen Aufenthaltstitel und eine Unterkunft zu haben, um nach Italien zu ziehen. Ein Arbeitsvertrag kann dabei helfen, einen Aufenthaltstitel zu beantragen, aber es gibt auch andere Möglichkeiten, wie zum Beispiel das Studium oder die Familienzusammenführung.

In Italien gibt es verschiedene staatliche und private Unterstützungsprogramme für Alleinerziehende und schwangere Frauen. Dazu gehören zum Beispiel das "Servizio per le famiglie" (Familiendienst), das "Servizio per le madri lavoratrici" (Dienst für berufstätige Mütter) und das "Centro per l'impiego" (Arbeitsamt). Diese Dienste bieten Unterstützung bei der Suche nach Arbeit und bei der Finanzierung von Wohnungen und anderen Lebenshaltungskosten an. Allerdings sind die Leistungen und die Verfügbarkeit von Unterstützungsprogrammen je nach Region und Stadt unterschiedlich, so dass es ratsam ist, sich vor der Auswanderung über die verschiedenen Optionen zu informieren und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.