Mutter's Familie akzeptiert mein Hijab nicht was tun?
Hallo liebe Community,
Ich bin Michelle, 15 Jahre alt, und mit meiner Mutter vor einigen Monaten zum Islam konvertiert. Ich und meine Mutter sind nun stolze Hijabis. Meine Mutter hat Verwandte in Italien die wissen nichts davon. Als wir sie besuchten, war die Stimmung angespannt. Meine Cousinen distanzierten sich, und vor kurzem zogen sie mir sogar meinen Hijab im Garten. während meine Mutter untätig blieb. Ich fühle mich allein gelassen und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Morgen machen wir einen Ausflug nach Florenz. Auch meine Oma distanziert sich von mir und meiner Mutter .Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht oder Ratschläge für mich?
6 Antworten
Bismillah, Alhamdulillah, Was salatu was salamu ‘ala Rasulillah. Amma ba’d.
Es ist wichtig zu verstehen, dass unsere Welt nicht einfach in schwarz und weiß kategorisierbar ist. Du bist aus Italien, einer der wenigen Länder, die noch streng am Christentum halten. Du siehst die Kommentarspalte unter deiner Frage - Menschen voller Hass, die Lügen über die Wahrheit verbreiten und den Gesandten Allahs verspotten und ihn beleidigen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass es die Aufgabe eines Muslims ist, Gutes in die Welt zu bringen. Wenn aber eine Person nicht möchte, ihr Herz blind und versiegelt vor der Wahrheit ist und der Hass über ihren Verstand Macht gewinnt, dann kannst du mit so vielen Fakten, Beweisen und Argumenten kommen; Du kannst eine Person nicht vom Gegenteil überzeugen.
Du solltest dich niemals rebellisch gegenüber deiner Familie verhalten. Ja, es mag sein, dass du einen anderen Weg einschlägst, aber es ist und bleibt immer noch deine Familie. Respekt ist eines der wichtigsten Eigenschaften eines Muslims. Dennoch solltest du keine körperlichen Übergriffe tolerieren. Wenn dir dein Kopftuch erneut weggezogen wird, dann wehre dich, erst mündlich, wenn es nicht aufhört dann entferne dich von ihnen.
Möge Allah dir Kraft geben und dich weiterhin auf dem rechten Weg halten. In deinem Alter ist es mittlerweile ungewöhnlich, dass Menschen so treu zu ihrer Religion sind. Möge Allah dich dafür reichlich belohnen. Der letzte Ratschlag den ich dir geben kann: Ignoriere die Kommentare unter deiner Frage. Dass sind grenzdebile Islamhasser, die immer wieder die selben Parolen schwingen aber ganz still sind, wenn ein Muslim mit Wissen vor ihnen steht. Lass dich nicht verwirren und höre nicht auf diese Fitnah.
Wer Kritik an meiner Argumentation ausüben möchte, soll das gerne tun. Achtet aber bitte stets auf einen respektvollen Umgang.
Bismillah, Alhamdulillah, Was salatu was salamu ‘ala Rasulillah. Amma ba’d.
Zunächst einmal möchte ich dir für deine respektvolle Kritik danken.
" (..) dass die Frauenrechte in vielen der praktizierenden Gemeinschaften oder auch ganzen Ländern mit Füßen getreten werden. (..)"
Absolut. Leider ist es in vielen muslimischen Ländern so, dass die rückständige Kultur in Religionsangelegenheiten reingemischt wird, wie wir es beispielsweise an Hand von Afghanistan sehen können. Die Verwehrung der Bildung wird aber von den Großgelehrten weltweit stark kritisiert. Das ist kein Resultat des Islams, sondern das Resultat von Jahrzehnten Terror und die Machtübernahme der radikalen Taliban. Das ganze hat aber im Islam keine Grundlage.
" (..) Du rätst ihr alle anderen Antworten zu ignorieren und wertest alle als Islamhasser ab. (..)"
Nun, kannst du mir das denn verübeln? Schau doch selbst einmal in die Kommentarspalte. Die Schwester in der Fragestellung hat offensichtlich eine Frage gestellt, um sich mit ihrem Kopftuch wohler zu fühlen. Stattdessen findet man hier zahlreiche Kommentare, die ihre Art zu leben als rückständig und frauenverachtend sehen. Ich frage dich, was ist der Unterschied zwischen Menschen, die eine Frau zwingen, ein Stück Stoff auszuziehen und Menschen, die eine Frau zwingen, ein Stück Stoff anzuziehen?
" (..) Und da sehe ich eben auch das Problem. (..)"
Wie meinst du das? Ich hoffe doch nicht, dass du damit andeuten willst, ich würde sie als Mann unterdrücken. Es ist ein gut gemeinter Rat, da man vor allem in jungen Jahren oft leicht angreifbar im Glauben ist, da man sich oftmals noch nicht genug Wissen angeeignet hat.
"(..) Wie siehst du als gläubiger und praktizierender Moslem die Rolle der Frau? (..)"
Darauf antworte ich dir sehr gerne. Was kann die Rolle der Frau im Islam besser beschreiben, als der Islam selbst?
[Ṣaḥīḥ al-Buḫārī, Kapitel 71/Hadithnr. 5971]
Abū Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: „Ein Mann kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Heil auf ihm, und sagte: „O Gesandter Allahs, wer hat am meisten Anspruch auf meine gütige Kameradschaftlichkeit?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Deine Mutter!“ Der Mann fragte weiter: „Wer sonst?“ Der Prophet sagte: „Dann dein Vater!“
„Der beste unter euch ist derjenige, der seine Frau am besten behandelt.“(Ibni Mâdscha, Nikâh, 50; Dârimî, Nikâh, 55)
„Keiner von euch soll seiner Frau gegenüber zornig sein. Wenn er eine ihrer Eigenschaften nicht mag, so mag er doch eine andere.“ (Müslim, Radâ, 61)
„Schlagt die Frauen nicht!… Wer seine Frau schlägt, ist keiner der Guten unter euch.“ (Abû Dâwûd, Nikâh, 42; Ibni Mâdscha, Nikâh, 51)
„O ihr Menschen! Ich empfehle euch eure Frauen gut zu behandeln und gottesfürchtig in dieser Angelegenheit zu sein. Eure Frauen sind euch von Gott anvertraut worden.“
Von etwaigen Versen gibt es etliche, die findet man aber auch wenn man sich einfach nur ein paar Videos zur Rolle der Frau im Islam anschaut.
Ich selbst bin auch verheiratet und versuche mein bestes, meiner Rolle als Mann nachzukommen. Der Mann hat im Gegensatz zur Frau extrem viele Pflichten. Ich bin zuständig für Unterhalt, Nahrung, sexuelle Befriedigung der Frau und die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, die über das Normale hinwegreichen. Meine Aufgabe im Islam als Mann ist es, für meine Frau zu sorgen, sie zu beschützen und ihr zu helfen, wann immer ich kann. Entgegen des weitverbreiteten Bildes der Frau als eine Hausfrau die das Essen auf den Tisch stellt, ist die Frau zunächst einmal primär nur für die Kindeserziehung zuständig. Die Frau hat KEINE Pflicht, zu kochen, den Haushalt zu machen, dem Mann auf Schritt und Tritt zu gehorchen oder sonst etwas.
Wer Kritik an meiner Argumentation ausüben möchte, soll das gerne tun. Achtet aber bitte stets auf einen respektvollen Umgang.
Es wird tradiert über Mu’aawiyah Bnu-dschaahimah As-sulamiy, dass er zum Propheten (sallal-laahu ‘alaihi wa sallam) kam und sagte: “Gesandter ALLAAHs! Ich habe die Absicht auf eine Expedition zu gehen und ich bin gekommen, um mich mit dir (diesbezüglich) zu beraten.” Er (der Prophet) sagte: “Hast du eine Mutter?” Er sagte: “Ja.” Er (der Prophet) sagte: “Bleib mit ihr, denn das Paradies liegt unter ihren Füßen!” (siehe An-nasaiy 3104)
Kleiner Nachtrag von mir, da das die meisten Menschen gar nicht wissen:
Wusstest du, dass die Frau bei der Eheschließung eine Brautgabe bestimmen kann, die jeden Wert annehmen kann? Du kannst dir als Frau 500.000€ wünschen, wenn ein Mann dich heiraten möchte, so muss er die geforderte Brautgabe gewährleisten können.
Wusstest du, dass eine Frau das Recht auf eine Scheidung hat, wenn sie sexuell nicht genug Befriedigung erlangt? Nicht einmal, wenn sie keinen Beischlaf mit ihrem Mann durchführen darf, alleine der Fakt, dass der Mann schlecht im Bett ist ist schon genug, um die Scheidung einzuleiten.
Erst mal danke ich dir für diese ausführliche Antwort und muss dir meinen Respekt zollen. Wenn du umsetzt was du sagst lebst du ein Leben voller Respekt auch gegenüber den Frauen. Und ich gebe dir durchaus recht, einige Kommentare hier sind unterirdisch. Leider ist das Bild des Islam für viele geprägt von den von dir schon erwähnten Gesellschaften. Ich ertappe mich eben immer wieder mit Unverständnis dafür, dass mit dem Kopftuch Frauen in der Öffentlichkeit ihre Persönlichkeit einschränken. Und das ist jetzt mein ganz persönliches Empfinden. Ich habe tolle Frauen kennengelernt, die ein Kopftuch getragen haben, aber sie wirkten eingeschränkt und man merkte in vielen Fällen, dass sie teilweise eben nicht ihre eigenen Entscheidungen treffen konnten. Das mag eine Verallgemeinerung aus meinen persönlichen Erfahrungen heraus sein, aber es gibt ja tatsächlich genug Familien, in denen Frauen nicht ihre Entscheidungen treffen können und ein skurriler Begriff von Ehre existiert. Ich danke dir auf jeden Fall für deinen Blick auf den Islam. Es ist bereichernd.
Ich danke dir für deine Ehrlichkeit und Einsicht, solche Eigenschaften sind heutzutage leider selten. Wir können uns alle eine saftige Scheibe davon abschneiden. Ja, das Problem besteht von Zwang und "Ehre" besteht leider, nicht zuletzt wie man an den Fällen der Ehrenmorde sieht. Es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft dagegen stellen, egal ob Christ oder Muslim. Solche fanatischen Ideologien entspringen aus fremden Kulturen und haben keinen Platz in einer friedlichen Zivilisation.
Asselamu aleikum, ich habe einige neue Muslime begleiten dürfen in ihren Anfangsphasen. Das ist ein typisches Verhaltensmuster. Das Unbekannte wird immer kritisch angesehen und das Verständnis dem gegenüber ist verzerrt.
Das beste Mittel gegen diese Attacken innerhalb der Familie ist Geduld, Aufklärung auf beste Art und Weise und besonders Sanftheit.
Wichtig ist das man aber klare Grenzen zieht damit es nicht zu sowas wie Kopftuch vom Kopf reißen kommt. Das ist unverhältnismäßig und zu tadeln.
Die Phase dauert teilweise lange an und die ersten Erfolge sieht man meisten erst nach Monaten oder Jahren.
Lass diese blöde Vermummenschanzung, die so noch nicht einmal im Koran steht, weg: Du provozierst damit nur!
Und das ist Euer ABSICHT! ... ihr WOLLT provozieren! - Das merke ich an Deinem Ausdruck "stolze Hijabis" - Ihr überhebt Euch über den Rest Eurer Familie - und dann wunderst Du Dich, dass die das nicht gut finden???
Nich abscheulich: MENSCHLICH!
Abscheulich ist der Islamismus - und seine Auswüchse wie eben der Hijab!
Du siehst also den Hijab, den Millionen von Frauen auf der Welt tragen als einen Auswuchs des Islamismus. Mehr habe ich dir nicht zu sagen.
In einem hochgradig christlichen Land wie Italien ist es völlig normal, es nicht gut zu finden, die Köpfe zu verdecken. Man sieht dort keinerlei Sinn darin.
Asalamu Aleikum meine Schwester,erstmal wünsche ich dir viel Kraft bei dieser Phase der Konvertierung.Ich habe diese Phase auch durchgemacht und verstehe dich deshalb gut.Schäme dich niemals für denn Islam,versuche ihn lieber deiner Familie zu lehren.Deine Familie wird das akzeptieren,war bei mir auch so.Es braucht Zeit.Aber wenn du an deine Familie leicht mit dem Islam herangehst und deine Großmutter vielleicht sogar ein oder das andere mal Koran liest wird es für dich einfacher.Aber vergiss nie Allah swt. sieht alle deine Taten und wird dich für das alles inshallah belohnen.
"und deine Großmutter vielleicht sogar ein oder das andere mal Koran liest "
Lass die arme Frau in Ruhe
Vielleicht ist die gute Frau so drauf wie meine betagte atheistische Mutter (92). Das wird ein Spaß!
Ne christliche Nonna ist noch viel lustiger, die macht sie fertig. In der Generation waren Prügel für die Enkelkinder noch an der Tagesordnung
Ich habe auch damals als Christ die Tora und denn Koran gelesen und mich dann für denn Islam entschieden.Ist nichts schlimmes dabei in heiligen Schriften zu lesen
Okay, ich will deine Argumentation gar nicht angreifen. Ich sehe den Islam als eine Religion wie alle anderen auch, habe nur ein Problem damit, dass die Frauenrechte in vielen der praktizierenden Gemeinschaften oder auch ganzen Ländern mit Füßen getreten werden. Du rätst ihr alle anderen Antworten zu ignorieren und wertest alle als Islamhasser ab. Nun, ich denke ich habe ihr eine durchaus berechtigte Frage gestellt, und ich würde die Antwort gerne von ihr selbst hören. Und da von ihr bis jetzt keine Antwort kam, vermute ich dass sie deine Anweisung blind befolgt. Und da sehe ich eben auch das Problem. Wie siehst du als gläubiger und praktizierender Moslem die Rolle der Frau?