Musstest Du als Kind alles essen, was auf den Tisch kam?

Das Ergebnis basiert auf 57 Abstimmungen

Nein 47%
Ja 33%
andere Option 19%

26 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja

Zuhause bei meinen Eltern musste ich das nie, aber im Kinderheim.

Es hat niemanden interessiert, ob du das wolltest oder nicht. Selbst, wenn du um eine kleine Portion zum "Probieren" gebeten hast, hast du einen vollen Teller bekommen & musstest aufessen. Wenn du nicht aufgegessen hast, hast du halt bis zur Bettgehzeit am Tisch sitzen müssen und durftest nicht aufstehen - nicht mal um aufs Klo zu gehen - und es wurden auch die Mülleimer kontrolliert, um sicherzugehen, dass du das Essen nicht weggeschmissen hast. Hab da mehr als einmal einfach in die Hose pinkeln müssen, weil ich nicht aufs Klo durfte.

Am schlimmsten waren immer Aufläufe und Kartoffelpüree oder Flädlesuppe bei mir. Man hat einfach gemerkt, dass das Zeug einfach nur Fertigzeugs war, das man kläglich versucht hat aufzuwärmen.

Wegen dem Essen aus dem Kinderheim hab ich eine Menge Gerichte immer gehasst, weil ich dachte, dass die einfach generell so eklig schmecken (z.B. Lasagne). Erst, als mir ein Freund selbstgemachte Lasagne gemacht hat, ist mir klargeworden, dass es nicht am Essen liegt, sondern an den Köchen.

Dieses Erlebnis hat auch Spuren hinterlassen. Lange Zeit hab ich mich deshalb z.B. geweigert bei Freunden zu Essen, aus Angst, dass ich gezwungen werde aufzuessen. Also bin ich immer vor dem gemeinsamen Essen heimgegangen oder habe mich dazu gesetzt, aber gesagt, dass ich keinen Hunger hätte.

Auch heute ist es noch so, dass ich mir immer nur sehr kleine Portionen auf den Teller mache bei Freunden und evtl noch nachgreife, weil ich Angst davor habe nicht alles zu schaffen und somit nicht aufessen zu können.

cuttiepie 
Fragesteller
 03.06.2023, 22:09

Holla die Waldfee! Danke das du deine Geschichte mit uns teilst. Mir fehlen da komplett die Worte, bei so etwas. Ich freue mich sehr für dich, dass du nicht mehr in diesem Kinderheim leben musst ❣️ Alles gute für deine Zukunft. 🙏

4
Leseratte87  04.06.2023, 10:20

Solche Gruselgeschichten habe ich schon öfter aus Heimen oder auch Ferienlagern gehört. Da haben Betroffene geschildert, dass sie sogar ihr eigenes Erbrochenes essen mussten, so lange, bis der Teller leer war.

2
andere Option

Ich musste kosten, es dann aber nicht essen, wenn es mir nicht geschmeckt hat. Wobei es auch nichts gab, von dem meine Eltern wussten, dass ich es nicht essen mag. In diesem Falle gab es für mich von vornherein eine Alternative. Und ich musste natürlich auch nicht aufessen, obwohl ich satt war.

Bei unseren Kindern machen wir es ähnlich.

Woher ich das weiß:Hobby – Bei uns gehören seit vielen Jahren die Töpfe & Pfannen mir.
Nein

Nein, wenn ich etwas absolut nicht mochte, dann musste ich es auch nicht essen. Ich war jetzt aber auch kein besonders pingeliges Kind, was das Essen anging, und es gab wirklich nur ein paar wenige Dinge, die ich wirklich nicht runterbekommen hab. Eins davon war z.B. Leber. Wenn es das (sehr selten mal) gegeben hat, dann wussten meine Eltern, dass sie mir damit nicht kommen müssen und haben für mich dann halt was anderes gemacht. Aber sonst hab ich eigentlich keine Extrawürste gebraucht.

andere Option

Ja mussten wir, allerdings hat unsere Mutter auch immer darauf geachtet dass für jeden was beim Essen dabei ist. Sie hat zwar nicht fünf verschiedene Gerichte gekocht allerdings bei den Beilagen immer geschaut, dass wir wenigstens die essen. Und uns geschadet hat das nicht.

andere Option

Also ganz so extrem nicht nein, eher eine abgeschwächte Form davon.
Hab das schon sehr oft gehört, dass gegessen wird was auf den Tisch kommt, aber eher vom Vater, was er wohl eher scherzhaft meinte. Im Endeffekt war es halt meistens nicht so, wobei ich nicht nennenswert wählerisch bin.