Muss man Kraftfutter an Pferde verfüttern?

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Die meisten Freizeitpferde kommen mit Heu, Weide und Mineral bestens zurecht. Aber es gibt auch welche, die Kraftfutter brauchen. Das ist mehr individuell als an Alter, Rasse o.ä. festzumachen, wobei es natürlich Rassen gibt, die so leichtfuttrig gezüchtet wurden, dass Kraftfutter das reine Gift für die meisten Exemplare ist. Da muss man einfach schauen. Man sieht und merkt es dem Pferd an. Wenn es ohne Kraftfutter vor Kraft strotzt, braucht es keines.

Kraftfutter ist Hafer. Im ganzen Korn, damit genug gekaut wird.

Heutzutage gibt es viele, viele Industriefuttermittel, die man natürlich den Pferdebesitzern wärmstens anpreist, weil man daran verdienen kann, während der Hafer eh pro Stall vom Bauern gekauft oder selbst angebaut wird. Man redet den Menschen Angst vor Hafer ein, weil der Hafer eben die Energie gibt, die man rein füttert und nicht die Pferde so träge macht wie das ganze Industriezeug, indem er nicht so blöd im Magen liegt, dass sie sich nicht mehr bewegen möchten. Wer sagt, sein Pferd hat mit Hafer zu viel Energie, sollte einfach auf Kraftfutter verzichten. Nimmt das Pferd zu sehr ab (> 80% der in Deutschland lebenden Pferde sollten übrigens dringend abnehmen), dann kann man immer noch die Heuration erhöhen statt Kraftfutter zu geben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

Auch für Pferde im Offenstall gilt: nicht übertreiben und auf jedes einzelne genau achten. Heißt also: was muss das Pferd leisten? Sportpferd oder Freizeit? Guter Futterverwerter/leichtfuttrig? Ggf auch die Rasse.

Ein reines Freizeitpferd, nehmen wir mal einen Haflinger als Beispiel, ist mit gutem Heu rund um die Uhr oder in Intervallen (alle 2-3Std.) bestens gestellt, etwas Mineralfutter nach Bedarf. Gerade diese Rasse setzt eher schnell Speck auf den Hüften an, was eben auch ein Trigger für Hufrehe u. diverse andere Krankheiten sein kann.

Ein Achal-Tekkiner oder ein Araber, welcher Distanz geht und täglich trainiert wird, hat eine ganz andere Futterverwertung. Das sind Hochleistungssportler, die auch mehr Futter benötigen, mehr Eiweiss, mehr Fett um auch die Muskulatur in Schuss zu halten. Somit wäre hier die Zugabe von Kraftfutter schon anzuraten. Raufaser in Form von gescheiten Heu und etwas Stroh muss aber dennoch gegeben werden, unabhängig, ob Spring- Renn- Distanz- Dressur- oder Freizeitpferd.

Kraftfutter, ja da ist die Auswahl schier unendlich und auch unendlich verwirrend. Ich persönlich bin eher der Fan von Hafer, den ich selbst anbaue. Auch ich habe zwei Pferde: einen Barockpinto und ein Kaltblut, letztere wird täglich zwischen 7-8 Stunden im Wald zum Holzrücken eingesetzt und bekommt somit auch täglich ihre 300-400g Hafer zusätzlich zum MinFU und 24h Koppel und Heu, damit fahren wir seit Jahren sehr gut, ohne Mangelerscheinungen und ohne großartige Gewichtssprünge und Krankheiten.

Ich würde das Pferd, wenn´s dann da ist einfach beobachten bzw. auch wiegen (Landwirte zum Beispiel) um zu sehen, ob sich das Gewicht gravierend verändert. Grundbasis ist gutes Heu und Stroh, nach Bedarf Mineralfutter und den Rest muss man beobachten.

Verfüttere heucops. Die krieg ich von meiner Tierärztin, muss sie 30 min vor dem verfüttern aufquellen lassen. Schmeckt meinem Pferd super. Somit wird sie auch im anstrengenden fellwechsel nicht dünner (sie ist schon älter) natürlich kriegt sie zusätzlich noch Heu.

Es kommt auf das Arbeitspensum und die Rasse und das Alter an. Sportlich gerittene Pferde müssen Kraftfutter bekommen. Aber welches Freizeitpferd wird schon sportlich geritten?

Mein Pferd, Araberin, lebt 24/7 auf der Weide. Sie bekommt momentan nur einen Jogurthbecher "Kraftfutter" am Tag, damit ich darin ihr Mineralfutter verstecken kann. Pur würde sie das nicht fressen.

Ich beobachte allerdings mein Pferd. Wenn ich im Winter  sehe, dass sie abnimmt, bekommt sie mehr Kraftfutter. Sie ist immerhin eine Araberstute und kein Norweger.

Meine Stute ist jetzt 17 Jahre alt. Ich rechne damit, dass sie, wenn sie älter wird, ebenfalls mehr Kraftfutter bekommen muss. Ganz einfach, weil sie nicht klapprig werden soll.

Ich füttere nach Aussehen des Pferdes.  Wird es mir zu dünn, bekommt es mehr Kraftfutter, ist es proper, bleibt das bei dem Jogurthbecher, baut es ab, bekommt es mehr.

Ihr Vorgänger hat als altes Pferd (26 bis 28 Jahre) durchaus reichlich Kraftfutter bekommen. Eine Mischung aus Heucobs und Hafer. Dadurch war mein alter Araber das mit Abstand teuerste Pferd im Stall (wir mussten das Kraftfutter selbst kaufen und bezahlen).

Da ein altes Pferd ganzen Hafer nicht mehr so gut kauen kann, ich aber leider niemanden kenne, der mir ganzen Hafer frisch quetscht, wird mein Pferd dann ALDI Haferflocken bekommen. 1 kg. für 35 Cent. Das ist bezahlbar. Rat meiner Tierärztin, die ihrer 30 j. Stute auch ALDI (oder LIdl, Penny,Edeka - egal) Haferflocken füttert. Die sind für den Menschen hergestellt, also wohl schimmelfrei. Im Gegensatz zu den großen Säcken mit Quetschhafer für die Pferde.

Die vielen Müslis, die es so gibt, füttere ich nicht.


EinPferd braucht erstmal genug Mineralien. Daran sparen viele gerne mal, allerdings ist das sehr wichtig. Mineralfutter wird gerne mal mit Kraftfutter gegeben, da es den Pferden so besser schmeckt. Wir geben da gerne ein Kräutermüsli, welches zusätzlich auch noch wirklich gesund ist. 

Außerdem brauchen Pferde immer etwas zu knabbern. Dadurch wird Speichel gebildet und das reicht oftmals schon. (Meistens sollte man Heu geben, da das dann sättigend ist.)

Kraftfutter brauchen nur Pferde, welche wirklich viel arbeiten. Und ich meine nicht eine Stunde am Tag, für ein gut trainiert es Pferd sollte das gar nichts sein. Also wenn das Pferd viel Energie braucht, sollte man vielleicht über Kraftfutter nachdenken.

Wir haben hier eine spezielle Fütterung mit Lavisano (soll keine Werbung sein ^^) dazu füttern wir Stroh und in der Weide Zeit sind die Pferde nachts auf der Wiese. Manchmal bekommen die Pferde noch Äste (keine Giftigen!) und wenn sie wollen kriegen sie manchmal auch Disteln/Brenesseln etc. 

Lg